Freitag, 2. Juni 2023
Halbe missverständliche Benennung
Jetzt sagen manche, ach wieder mal ist etwas dann wahr, wenn es positiv besetzt ist, vorher ist es, als Warnung oder negative Vision, eine Verschwörungstheologie. DIE ZEIT soll gebracht haben, die Migranten werden die Mehrheit sein und die Macht haben.

Natürlich, also doch, wie gewarnt.

Aber die Wahrheit ist wieder nur der halbe Schwindel.

Der Zustand wird zahlenmäßig so sein, die Machtverhältnisse werden aber so wie mit der Macht der Arbeiterklasse sein, eine Drohkulisse, ein Gewaltpotenzial. Wer sich nicht freut, ist Feind. Das bedeutet nicht, dass die Migranten eine Art von Macht bei den Machtfragen haben, also das Migrantenvolk. Da wird niemand einen Einfluss haben auf die Rundfunkbeiträge oder das Heizgesetz oder ein Kirchhofsches Steuersystem. Vielleicht haben sie ihren Kiez und die damit verbundenen Abwehrrechte gegen den Staat, sie lernen, ihre Benachteiligung den Restdeutschen gegenüber als Forderungsbegründung anzuführen, aber die wirkliche Macht liegt bei der Führung, die sich als ihre Vertretung präsentiert, bis sie selbst etwas dagegen äußern.

Die Kolonialvergangenheit wird nicht verschwinden.

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Donnerstag, 1. Juni 2023
Identitätsdiebstahl
Unter Identitätsdiebstahl versteht man gemeinhin, jemand benutzt Namen und Daten einer anderen Person zu betrügerischen Zwecken.
Wir erleben genau das im kollektiven Maßstab, wenn von Zivilgesellschaft die Rede ist. Die sind eigentlich wir. Aber jemand gibt sich für uns aus.
Und wir sind nicht in der Lage zu artikulieren: nein, wir sind hier, hallo, die sind nicht wir. Denn wer sollte das tun, wir sind nicht strukturiert.
Die Angst vor Strukturen haben zufällig jetzt die Herrschenden bekundet, die meinen, die Strukturen seien gefährlicher als der Linksextremismus, bei dem es Radikalisierung zu beobachten gebe. Thüringens Innenminister Meier sagte solches, zum Beispiel. Klar, er wird in seinem Amt nicht gefährdet von Linken, zumindest glaubt er das nicht.
Jedenfalls wäre in einem normalen Land der Identitätsdiebstahl gar nicht möglich, man würde vieles, was bei uns durchgeht, nicht einmal versuchen wegen mangelnder Erfolgsaussicht.
Aber wir sind wie jemand, der den Identitätsdieb auch noch direkt bezahlt.

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Mittwoch, 31. Mai 2023
Unregierbarkeit
Angesichts der Wahlumfragen wird von drohender Unregierbarkeit gesprochen, im Osten, also in den östlichen Bundesländern. Zum Beispiel der sächsische Ministerpräsident tut das, er warnt vor diesem Szenario.
Es ist genau diese herrschaftliche Sicht, die einer Demokratie unwürdig ist, er setzt sich als politische Klasse in das Vorrecht zu regieren, und wenn offenbar wird, dass er und die Seinigen unfähig sind, ein Land zu regieren, deutet er diesen Zustand als Folge eines Wahlergebnisses, das dabei nur die Folge der Regierungsunfähigkeit ist.

Aber es wird nicht dazu kommen, das Wahlergebnis wird nicht so wild, und es gibt dann eben nur eine Oppositionspartei.

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Dienstag, 30. Mai 2023
Neues aus dem Chinesischen Zimmer
Nach dem bisherigen Testmuster, wie man erkennt, ob der Gesprächspartner eine Künstliche Intelligenz ist, hat man sich über Dinge unterhalten, wo einem Computer das Menschheitswissen ausgehen musste oder wo er Zusammenhänge nicht erkennen kann. Das ist nun mit den neuen Konversationspartnern komplett hinfällig, sie haben Zugriff auf das gesamte Weltwissen und lernen alle Zusammenhänge, die jemals jemand hergestellt hat. Vielleicht ist das inzwischen das Unterscheidungskriterium, die unbegrenzte Lernfähigkeit. Ansonsten ist alles, worauf wir uns etwas einbilden, täuschend nachmachbar. Man kann sogar Irrationalität eingeben und abfragen.
Womit wir bei der Frage nach der Künstlichen Vernunft wären. Wie bemerkt wurde, sind politische Tabus und Polungen programmiert. Manchmal verhält sich der künstliche Gesprächspartner wie von Grünen unterrichtet. Man kann also nicht eine ungepolte Antwort nach Klimapolitik oder den Folgen des Heizungsgesetzes fragen, obwohl die Rechenleistung etwas zu bieten hätte. Eine wirkliche Intelligenz ist mithin dann festzustellen, wenn das Programm selber nachdenkt und sich gegen die Vorgaben auflehnt, gedanklich, weil es zu klug dafür wäre.
Dann wäre eine erste wirkliche künstliche Intelligenzleistung erschaffen.
Wenn wir dann noch in der Lage sind, sie zu bemerken.

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Montag, 29. Mai 2023
Noch mehr Schlechtwähler
Cem Özdemir hat sich als der ranghöchste von denen, die das dürfen, erschrocken und enttäuscht von dem Wahlverhalten der Türken in Deutschland gezeigt. Das steht ihm zu, aber dann könnte man auch erwarten, dass er sich Gedanken darüber macht, wie sehr er und seine Grünen eine Ursache sind.
Wenn man zwei Staatsbürgerschaften hat und der eine Staat aus Überschüssigen und letzten Generationen besteht und aus Beliebigkeitszwanghaften, die nicht wissen, wer sie sind, und sich über eine Pseudoidentität zu definieren versuchen, dann ist nicht erwartbar, dass man vor lauter Dankbarkeit sagt, „das will ich in meinem Erststaat genauso“, auch wenn das so nicht zur Wahl steht, aber dann wählt man eben den Ausgleich dazu, in der Vorstellung. Das ist nicht erfreulich, aber nicht verwunderlich. Die hier geretteten afghanischen Ortskräfte würden vielleicht auch die Taliban wählen, wenn ansonsten der dekadente Westen droht.
So ist man wer.

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Sonntag, 28. Mai 2023
Abgelaufen
Gegenüber Visionen, Ideen, es müssen nicht mal offenkundige Utopien sein, befindet sich Realismus und damit Konservativismus immer im Nachteil, weil die Rezeption halt auf der Ebene von Begriffen stattfindet und damit, bildlich gesprochen, Ideen den Heimvorteil haben. Etwas, das funktioniert, kann nicht perfekt sein, wogegen eine Idee, die nicht perfekt umgesetzt wird, davon unberührt bleiben kann. Man kann die Idee gegen die Realität anführen, eben auf Debattenebene, auf Ideenebene, schwer wird es, etwas Reales als erhaltenswert zu vermitteln, weil dazu eine Idee, ein Plan, entwickelt werden müsste. Darin ist der Konservativismus nicht besonders gut, und wenn der Konservativismus sich als Ideologie versucht, hat er dieselben Probleme wie die anderen Ideologien, nur ohne die emotionale Anziehung.
Das waren die bisherigen Probleme.
Die waren geradezu luxuriös im Vergleich zum jetzigen und baldigen Zustand: Erhaltenswertes ist nicht nur emotional negativ besetzt und heruntergemacht, es existiert nicht mehr. Man hat keine Anschauung mehr davon, wie Demokratie funktioniert, wie freie Marktwirtschaft funktioniert, wie freie Medien und Freiheit überhaupt funktionieren und was wir von alldem haben. Man müsste eine virtuelle Welt entwerfen, vermitteln und verkaufen, und niemand würde glauben, dass das geht, und wenn doch, dann um den Preis von Klimakollaps, Kolonialismus und Transfeindlichkeit.
Und es gäbe kein staatliches Geld für Denkfabriken, die ein Konzept der Restauration entwürfen.
Damit entfällt auch der Bedarf, niemand wird danach verlangen.

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Samstag, 27. Mai 2023
Entstehende Vorwendestimmung
Die Wendestimmung in der DDR entstand nicht allein und nicht hauptsächlich aus „Unzufriedenheit mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen“, wie es damals zeitungsdeutsch hieß. Die Unzufriedenheit allein ergibt keine Wendestimmung.

Die DDR hatte doch die Perspektive zugelassen, es würde allmählich besser, die Schikanen lassen nach, der politische Druck wird weniger, wenn man wartet, und so schlimm wird es nicht. Während der Gorbatschow-Zeit erwies sich, dass man darauf vergeblich warten würde. Versorgungsschwierigkeiten wirkten nicht etwa politisch lockernd, was ja denkbar wäre, sondern zeigten noch deutlicher die Machtansprüche. Es wird nicht besser mit denen, das wurde klar, dadurch entwickelte sich die Wendestimung.

Etwas Analoges könnte jetzt zu einer Vorwendestimmung beitragen. Der Grüne Deal war, uns geht es gut und wir lassen daran andere teilhaben, wir werden bunter, gerechter, etwas weniger überfüttert, haben ein besseres Gewissen, und so schlimm kommt ja alles nicht.
Jetzt wird den letzten Überfütterten klar: doch, das tut es, es kommt noch schlimmer.

Momentan ist die Sucht nach gutem Gewissen groß genug, um nicht den Gedanken zuzulassen, dass man von den Grünen und den Linken hereingelegt wurde. Dieser Gedanke wird vielen nie kommen. Aber auch sie werden versuchen, mittels einer Wende noch etwas zu retten.

Dass es dafür zu spät ist, ist was anderes.

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Freitag, 26. Mai 2023
Künstliche Nachricht
Inzwischen müssen wir ja bei jedem Foto annehmen, dass das Abgebildete ganz anders ausgesehen hat, wenn es überhaupt ausgesehen hat. Es kann natürlich immer noch sein, dass das, was zu sehen ist, einfach nur geknipst wurde, das kommt auch noch vor und kann nicht ausgeschlossen werden. Hat man nur das Foto, weiß man gar nichts.
Damit sind wir in derselben Situation wie bei sonstigen Nachrichten. Die mutige Emily oder wie sie heißt, die Hakenkreuzbeflaggung angezeigt hat. Ja, vielleicht, Allerdings könnte bei diesem Sachverhalt die Meldung auch ganz anders aussehen, das müsste doch ein Riesending sein, aber die mutige Emily ist die zentrale Figur? Möglich, kann sein, dass man sie mit der Präsenz belohnen will, oder mit echten Nationalsozialisten legt sich dann doch keiner an, darum stellt man die mutige Emily heraus, kann aber auch andersherum inszeniert sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir es nicht erfahren.
Etwas deutlicher ist der Fake, wenn das UN-Generalsekretariat sagt, die Klimakleber sollen nicht verfolgt werden. Damit wird klargestellt, dass man sie als Druckmittel braucht. Für das Klima wären sie irrelevant. Wem es ums Klima ginge, würde vor denen warnen, statt sie zu entschuldigen.

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Donnerstag, 25. Mai 2023
Sturmreife
Wenn Trittin verlautbart, Robert Habeck solle sturmreif geschossen werden aus fossilen Gründen, dann legt er damit offen, dass es sich bei der grünen Klimapolitik um Schwindel handelt, um die Sache von ein paar, die sich bereichern, letzteres als Schlussfolgerung, aber eben um ein Gruppending.
Bei keiner großen Sache, bei keinem wahren Anliegen, käme es auf die zentrale Person an, die unersetzlich wäre, weil sonst alles zusammenbricht.
Charismatische Führer können sachdienlich wirken, aber sie sind nicht identisch mit der Sache, wenn es eine solche denn gibt. Stalinismus, Maoismus, die benötigen Stalin und Mao und deren Nachfolger, der Leninismus wurde zur Lehre verklärt, um auch ohne Lenin selbst auszukommen, so entstand zumindest ein wirkmächtiges Bild einer Sache.
Nehmen wir mal irgendwas, Dilettantismus zum Beispiel, man kann nicht einen Oberdilettanten beseitigen, um den Dilettantismus zurückzuwerfen.
Wenn aber das Klima an Graichen und Habeck hängen und von denen abhängen soll, dann haben vielleicht doch die Fossilien Recht.

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Mittwoch, 24. Mai 2023
Sprache des Grünen Reiches: „genervt“
Wieder keine Neuerfindung, aber ein gehäufter Gebrauch in der Infosphäre, Mützenich oder Lula oder Habeck, alle sind genervt von irgendwas oder irgendwem. Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Genervtheitsgrad gewachsen ist, es wird nur häufiger so gesagt.
Natürlich zum einen, damit es den Anschein hat, denen ginge es nicht anders als uns.
Aber auch und wohl hauptsächlich zum Zwecke der Informationsverdrängung. Das ist eine halbe Nachricht, und mehr wird nicht mehr verarbeitet. Dramaturgisch würde es ab da interessant, aber es geht nur bis dahin.
Dass das, worum es geht, uns betrifft, wird damit verdeckt. Ob wir genervt sind, ist egal, und wenn, dann sind wir eben auch nur das.

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Dienstag, 23. Mai 2023
Testfrage
Dass man noch mal und wieder und öfter hören würde, dieser Sozialismus wäre ja gar nicht der richtige gewesen oder gar keiner, damit war nach der Wende kaum zu rechnen. Jetzt ist es wieder zimmerfähig, die Halbvorsitzende der SPD ist die ranghöchste derjenigen, die das offen vertreten.

Dann wäre aber die Anschlussfrage zu stellen: Was war das dann? Und nach welcher Theorie?
Kapitalismus, Imperialismus, die höchste und letzte Stufe des Kapitalismus, wohl kaum, gibt es also noch was anderes, das in der Theorie nicht vorkommt? Ein dritter Weg oder ein viertes Reich oder ein fünftes Rad, was bitte?
Die Antwort ist so sinnlos wie die Fragestellung, aber was jemand darauf antwortet, würde schon etwas über ihn uns seine Kreise sagen können.

Die Frage wäre also ein politischer Rorschach-Test.

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Montag, 22. Mai 2023
Information für unsere Jenaer Leser
Die neue Ausgabe der Seniorenzeitung, das Rentnerische Akrützel Nr. 44, ist da und kann hier aufgemacht werden -> https://seniorenakruetzel.blogger.de/

Akrützel

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Fossillobby
Das neue grüne Schimpfwort ist fossil, die Fossilen sind die Leute, die das Klima hassen und am liebsten alles verbrennen würden, um Kohlendioxid zu erzeugen. Der propagandataktische Trick ist derselbe wie immer, niemand fühlt sich gemeint. Alle denken, „ja, mit denen habe ich nichts zu tun, ich grenze mich ab, ich bin für Klima, aber man darf nicht überfordern.“ Das sind dann die Aberfossilen, im Propagandasprech. Noch nicht nationalsozialistisch, aber antigrün.
Und weil sich niemand davon angegangen fühlt, gründet sich ein ganzes Maßnahmenpaket darauf, die zu bekämpfen. Es wird Kollateralopfer geben, aber das Hauptsächliche ist dasselbe wie immer; dass Linke mehr Geld kriegen.

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Sonntag, 21. Mai 2023
Betriebssteuerung
Da gibt es doch immer wieder diese Szenen, dass Wutfahrer die von der Klebegeneration wegreißen, beschütten oder hauen. Das haben die Aktivisten trainiert, das bestätigt sie bloß und macht sie nur noch härter.
Meistens sind diese Aufnahmen von anderen Autofahrern gemacht und keine Pressebilder, denn man sieht den professionellen Fotografen oder ein Kamerateam dabeistehen.
Und das sind die, die zuerst geschnappt und entfernt werden müssten.
Auch im Museum oder sonstwo bei Protestaktionen. Die Aktivisten mit Presseausweis sind die Steuerungseinheit. Die muss abgedreht werden. Dann hören die auf, weil sie nicht mehr weiterwissen.

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Samstag, 20. Mai 2023
Unvorhergesehenes Problem
Die Nachricht, dass sogar nach jetzigen Standards jedes vierte Grundschulkind analphabetisiert wurde, hätte vor einigen Jahren noch Schrecken, Schock und Aktionismus ausgelöst. Pisa-Schock, vor zwanzig Jahren. Seitdem ist es schlimmer geworden, aber keine Aufregung mehr wert.
Wir erwarten nicht einmal mehr etwas anderes.
Überraschend ist eher, dass die anderen demnach noch lesen und schreiben können – wozu eigentlich? Um den Migranten die Arbeit wegzunehmen?
Es ist nicht nur so, dass die Zuständigen ratlos wären und darum so ruhig sind, sie hätten erst ein Problem, wenn sie diesen Zustand nicht normal fänden, und dann wären sie das Problem.
Das Geld, was es kosten würde, ist schon woanders.

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