Donnerstag, 7. Februar 2013
Der Wetterkarteneffekt
In der Wetterkarte des DDR-Fernsehens gab es ein Loch. In der Mitte der Fläche mit dem Umriss der DDR war eine Stelle, wo es kein Wetter gab. Jedenfalls kein DDR-Wetter. Der Grund war nicht Datenschutz, sondern dass West-Berlin den Zuschauer nicht zu interessieren hatte. Doch das Loch hat nichts anderes bewirkt, als ständig auf sich selbst zu verweisen und an sich zu erinnern. Das Loch war spannender als die Fläche darum herum. Allerdings hat, wie man heute sieht, das Loch die dicke Schutzhülle auch nötig gehabt, um interessant zu bleiben.
In der Zeit zwischen Sigmund Freud und Politischer Korrektheit war klar, dass da, wo verdrängt und abgewehrt wird, es interessant wird und lohnend nachzufragen. Worüber nicht geredet werden soll, darüber soll man gefälligst schweigen, darf man aber nicht.

Neues Beispiel: die SPD-Umfrageergebnisse. Sie sind, so könnte man den Eindruck gewinnen, an den Sozialindex von Peer Steinbrück gekoppelt. Nicht zu erfahren ist aber, wie sehr das, was Peer Steinbrück früher mal zu sagen hatte und vertrat, mehrheits- oder qualifiziertminderheitstauglich wäre.
Schon gar nicht wird der Frage nachgegangen -- weil die Frage gar nicht existiert -- ob Sigmar Gabriels Einwurf „Wir sollten das endlich machen“ irgend eine Auswirkung auf die Attraktivität der SPD hat. Wäre doch interessant zu erfahren.

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Eine erstaunliche Eigenschaft
weist Peer Steinbrück damit auf alle Fälle auf. Etwas, was vor ihm meines Erachtens nur Franz-Josef Strauß zur Perfektion beherrscht hat:

Polarisieren.

Entweder man mag Peer Steinbrück und damit die SPD in diesen Wochen oder man mag ihn eben nicht. Und damit auch die SPD nicht. Egal ist Peer Steinbrück zur Zeit kaum jemandem.

Vermutlich braucht Angela sich nur entspannt zurücklehnen, Peer wird die Wahl in seinem ureignen Charme für sie gewinnen ...

Herzliche Grüße,
Thomas

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Mir
ist er inzwischen ziemlich egal. Aber vielleicht will ich damit polarisieren.

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