Samstag, 9. Februar 2013
Stammesgeschichtliche Betrachtungen zu Rolle und Bild der Geschlechter im Hinblick auf die Sexismusdebatte
Nicht immer bringt der Blick in die Menschheitsentwicklung Aufschluss über aktuelle Fragen – Männer müssen fremdgehen, um neuen Nachwuchs zu zeugen und nicht beim alten bleiben zu müssen, Frauen suchen den Ernährer, weil sie sonst die Orientierung verlieren – aber ob, weiß man erst hinterher.

Zuerst ein Gedankenexperiment. Wir stellen uns vor, an einer uns bekannten Straßenecke steht ein junger Mann. Nun stellen wir uns vor, an einer anderen steht eine junge Frau.
Was ist de Unterschied zwischen beiden Bildern?
Das mit der Frau ist vollständig, das mit dem Mann nicht. Was für ein Mann? Was kann der, wer ist der, welche Persönlichkeit, das sind die Fragen, die wesentlich sind, bei der Frau nicht. Liegt hier der Ansatz für Sexismus?

In der Steinzeit, als unsere Vorfahren in Horden unterwegs waren, bestand ursprünglich das Matriarchat. Von wem der Fortbestand der Gruppe abhing, das waren die Frauen, also kam ihnen die entscheidende Position zu.
Als es mehr Menschen gab und die Konkurrenz wuchs, kamen die Männer in die Rolle des Kämpfers, sowohl zum Schutz der Gruppe als auch zum Erbeuten von Werten, zum Töten von Konkurrenten. Ihre Rolle, die sie beim Kampf ums Überleben spielten, wuchs und überlagerte die der Frauen, das Patriarchat entstand.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dies nicht nur auf dem Kriegerischen basierte, Männer konnten sich auf weitere, kulturelle, Aktivitäten verlegen, um für die Gruppe sowie für die eigene Fortpflanzung von Bedeutung zu sein. Was einer hermacht, darauf kam es an.

Daran hat sich nichts geändert, Männer neigen dazu, was herzumachen, Frauen neigen dazu, dem Glauben zu schenken.
Deshalb hält man zum Beispiel Dichtung und Technik für männliche Angelegenheiten. Die müssen eben.
In Zeiten der Überbevölkerung sinkt die Bedeutung der Reproduktionsfähigkeit, Frauen sehen sich denselben Erwartungen ausgesetzt, haben dafür auch mehr Möglichkeiten – zu Unrecht wird zuweilen der Emanzipation angelastet, durch die Forderung nach Angleichung die Frauen nur einem anderen, sozusagen nicht naturgemäßen, Druck ausgesetzt zu haben.

Wenn das Verhältnis der Geschlechter zueinander von den vorherigen Jahrtausenden bestimmt ist, bedeutet das aber keine strikte Bestimmung im Sinne von Festlegung, von Festgelegtsein. Was als nächstes passiert, hängt von den Individuen ab. Geprägt sein mag die Ausgangslage mit der Prämisse, Frauen obliegt die Auswahl, sie bieten an und entscheiden, Männer trachten danach, sich dabei einen Vorteil zu verschaffen, im Umgang mit dem Mitbewerber sogar gewaltsam.

Dass von Frauen ausgehende Belästigung auch sexuell sein kann, ist keine Neuigkeit. Es kommt dabei auch nicht auf einen statistischen Prozentsatz oder eine Gegenrechnung an, sondern auf den Einzelfall. Je mehr der Gewaltbegriff ausgedehnt wird über Gewalt hinaus, desto mehr kommt es scheinbar zu einer Vergleichbarkeit, gegen die man sich zu Recht mehrheitlich sträubt; wenn eine Frau sich nimmt, was sie will, gar nachdrücklich oder mit Tricks, steht ihr physische Gewalt nicht als letztes Mittel und nicht als Drohung zur Verfügung. Sie muss sich etwas anderes einfallen lassen.

Sexuelle Gewalt ist aber noch lange nicht dem Männlichen immanent und schon gar nicht eine lediglich übersteigerte Form der Muster von Aktivität und Passivität, sie ist ein Bruch der Prämisse, neben der verwerflichen Tat gegen die Person. Vergewaltigung ist was für Versager, für die Loser der Stammesgeschichte.
Das sagt natürlich nichts über deren Häufigkeit. Es gibt Kulturen, die zum Losertum erziehen, die Ersatzbegriffe an die Stelle der Persönlichkeit setzen. Manche gehören auch zu Deutschland.

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War das so?
In der Steinzeit, als unsere Vorfahren in Horden unterwegs waren, bestand ursprünglich das Matriarchat. Von wem der Fortbestand der Gruppe abhing, das waren die Frauen, also kam ihnen die entscheidende Position zu.
Weiß man das? - Ansonsten: Die Sprachlichkeit war wieder OK, angekommen ist hier weniger, hmm, der Schreiber dieser Zeilen vermutlich zu doof.

BTW, was ist Sexismus?

MFG
Dr. W

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Sexismus ist hier
im gebräuchlichen Gebrauch gebraucht, der Einfachheit halber, also im weitesten Sinne Unfairness durch ungleiche Behandlung und Bewertung der Geschlechter, wo es darauf nicht ankommen dürfte.
Und: ja, das war so.

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Das Faustrecht
, also das würde ich doch eher vermuten wollen für die ganz alten und angeblich "matriarchalischen" Zeiten, auch wenn i.p. Matriarchat in der Steinzeit anscheinend doch eine ganze Menge herbeitheoretisert worden ist, mittlerweile.

MFG + weiterhin viel Erfolg!
Dr. W

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Auch
Frauen haben Fäuste.
Der Stand der nachvollziehbaren Vermutungen ist, dass Matriarchet als Urzustand nicht Herrschaft der Frauen bedeutet, sondern noch nicht vollzogene Trennung zwischen dem, was getan werden soll, und dem, was getan wird. Die Ansage kann auch der älteste Mann gegeben haben, weil er es am besten wusste, damals. Erst mit einem Mehrprodukt konnten unterschiedliche Verteilungsverhältnisse überhaupt geschaffen werden, die dann von anderen Eigenschaften als den zu ihrer Erzeugung nötigen abhingen.

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Womöglich
Erst mit einem Mehrprodukt konnten unterschiedliche Verteilungsverhältnisse überhaupt geschaffen werden, die dann von anderen Eigenschaften als den zu ihrer Erzeugung nötigen abhingen.
...war man i.p. Mehrwert seinerzeit noch wesentlich erdiger oder materialistischer eingestellt als heutzutage, denn heute scheint der Mehrwert als Konzept ja noch am besten durch die Mehrwertsteuer repräsentiert, keine Sau scheint mehr zu wissen wie Kooperation eigentlich funktioniert.

Die "Genreplikation" und Erzeugung von Kindern mag auch eine Rolle gespielt haben, bei der sich die Faust nicht nur in der Hosentasche ballte.

Wie dem auch sei, insgesamt ein schwieriger Artikel-Text, der sich dem Schreiber dieser Zeilen zumindest im Augenblick nicht zur Gänze offenbaren vermag.
Vielleicht gab es seinerzeit auch keinen Sexismus, weil es keine Ismen gab.

MFG
Dr. W

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Ein Beitrag zur Versachlichung
Machen wir uns nichts vor. Mit Urtriebzittern dämpfen, bekämpfen, im Zaum halten die Weibchen heute als zähneknirschende Folge dünner Kulturdecke die einfachen, nicht strafbewehrten Möglichkeiten ihrer Ururur....mütter; die Männchen sitzen damals am Wald- oder Höhlenrand mit dem Kumpel, das gegorene Getreidebräu saufend, das Feuerchen grillt, und huch, da kommt ein Weib. Und schon belästigt das Weib die Männchen (es herrschte ja offenbar Matriarchat), bietet sich ihnen (damals nur rückwärts) subtil an, die Männchen wollen eigentlich gar nicht!, die Männchen zieren sich und lassen das Weib frustriert laufen. Schon damals gehindert (behindert) durch moralische Vorwirkungen in Männerhirnen. Wir waren arme Schweine. Schließlich mussten wir später die Religionen erfinden, und wenn dies nichts half, die Kriege führen. Doch heute ist alles anders. Heute schlagen die Weibchen moralisch zurück, und wir können uns entspannt den Urtrieben widmen. Eine viel bessere Konstellation.

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