Donnerstag, 8. August 2013
Buchtipp
Heute ein Buchtipp, das Buch ist zwar schon fünf Jahre alt und wurde in höchsten Tönen gelobt, ich kam aber erst jetzt dazu, es zu lesen und war mehrfach verblüfft. Es ist Wolfgang Herrndorfs „Sand“, ein verstörendes, beklemmendes und zugleich packendes Stück harter Literatur über Entzivilisierung.
Das Verblüffendste indes ist, dass es Preise bekommen und vom Feuilleton mitsamt Verfasser gefeiert wurde – das? Ich war beim Lesen öfters nahe dran, mich umzublicken und eine imaginäre Instanz zu fragen: Hallo? Hat jemand der Rezensenten es wirklich gelesen? Oder verstehe ich es völlig falsch?
Die Handlung spielt vor vierzig Jahren in der Wüste, ja und Goethes Iphigenie spielt in der Antike, Quatsch natürlich, Goethes Figuren stammen aus Weimar, und „Sand“ ist ein Berlinroman. Spielt heute oder in nahender Zukunft. Keiner gemerkt? Denn dafür gibt es kein Lob, sondern Hass und Abscheu.
Oder man hat Herrndorf dafür ausgezeichnet, dass er es so gut getarnt hat.

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der erstaunliche Irrtum
Das ist ganz und gar nicht neu und einzigartig. Das hier beschriebene Buch kenne ich nicht, doch ich meine zu wissen, warum es eine Literaturkategorie "Fabel" gibt.

Ich denke, so sehr die Dramaturgen und Regisseure bei alter Theaterkunst die "Aktualisiereung" vorantreiben (z.B. Wagner), so wenig verstehen sie den umgekehrten Weg der Literatur und des Dramas.

Kunst kommt eben doch von Können.

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Berlinroman?
Habe das Buch, auf den hiesigen Buchtipp hin, auch gelesen. Mir hat es zwar gut gefallen, es war sehr spannend, ein direkter Bezug zum heutigen Berlin hat sich mir allerdings nicht erschlossen. Direkte Anspielungen auf aktuelle Zustände habe ich nicht bemerkt.

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