Montag, 26. August 2013
Spirale der Gewalt und ihre Ursachen
tagesschauder, 10:11h
Leser der Süddeutschen Zeitung haben am Sonnabend erfahren, dass Polizisten immer häufiger angegriffen und verletzt werden.
Die Süddeutsche-Leser werden darauf schonend vorbereitet: „Immer wieder machen Polizisten als Täter Schlagzeilen – zuletzt in München, wo ein Beamter einer Frau das Gesicht zerschlug und deshalb wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Statistiken jedoch zeigen: Die Polizisten selbst werden im alltäglichen Dienst immer häufiger zum Opfer. Viele Beamte sind mit der Situation überfordert. Schaukeln sich Gewalt und Gegengewalt auf?“
Leser der Süddeutschen sind aus anderen Konflikten gut darüber informiert, dass sich Gewalt und Gegengewalt aufschaukeln, also: ja, vermutlich. Die Süddeutsche hat mitgeschaukelt. Konkretes Opfer, bekannt aus den eigenen Schlagzeilen, gegenübergestelt der Statistik.
Was hier Gewalt und was Gegengewalt ist, wird sogar gesagt, nämlich in der Bildunterschrift: „Der Widerstand gegen die Staatsgewalt wächst, Polizei-Gewerkschafter sprechen von zunehmender Verrohung.“
Das ist die eine Meinung, von der Polizeigewerkschaft, naturgemäß einseitig.
Um das ganze Bild zu bekommen, wird ein Polizeipsychologe befragt. „Die Uniform polarisiert“, lautet die Überschrift.
Er hat sogar Verständnis, wenn Polizisten sich überfordert fühlen, aber er weiß, woran die Gewalt liegt: „Die Leute feiern heute anders. Sie müssen zum Rauchen nach draußen gehen. Dadurch gibt es mehr Gelegenheiten mit anderen Gruppen, aber auch mit der Polizei aneinanderzugeraten.“
Der Konflikt aus Feiernden und Beamtenschaft, da sind die Sympathien klar verteilt.
Ruhe bewahren wird in der Ausbildung trainiert. Ein junger Polizist, „der nicht in der Großstadt aufgewachsen ist, kann durchaus Schwierigkeiten mit der ihm fremden Großstadtjugend bekommen.“
Aber natürlich ist es „in Ordnung, mit der Erfahrung von Gewalt ein Problem zu haben.“ Und der Psychologe beutet es aus.
Zuerst müssten die Psychologen verschwinden, dann diese Art des Journalismus. Dann würden die staatliche Gewalt die Straßengewalttätigkeiten wieder herabschaukeln können.
Die Süddeutsche-Leser werden darauf schonend vorbereitet: „Immer wieder machen Polizisten als Täter Schlagzeilen – zuletzt in München, wo ein Beamter einer Frau das Gesicht zerschlug und deshalb wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Statistiken jedoch zeigen: Die Polizisten selbst werden im alltäglichen Dienst immer häufiger zum Opfer. Viele Beamte sind mit der Situation überfordert. Schaukeln sich Gewalt und Gegengewalt auf?“
Leser der Süddeutschen sind aus anderen Konflikten gut darüber informiert, dass sich Gewalt und Gegengewalt aufschaukeln, also: ja, vermutlich. Die Süddeutsche hat mitgeschaukelt. Konkretes Opfer, bekannt aus den eigenen Schlagzeilen, gegenübergestelt der Statistik.
Was hier Gewalt und was Gegengewalt ist, wird sogar gesagt, nämlich in der Bildunterschrift: „Der Widerstand gegen die Staatsgewalt wächst, Polizei-Gewerkschafter sprechen von zunehmender Verrohung.“
Das ist die eine Meinung, von der Polizeigewerkschaft, naturgemäß einseitig.
Um das ganze Bild zu bekommen, wird ein Polizeipsychologe befragt. „Die Uniform polarisiert“, lautet die Überschrift.
Er hat sogar Verständnis, wenn Polizisten sich überfordert fühlen, aber er weiß, woran die Gewalt liegt: „Die Leute feiern heute anders. Sie müssen zum Rauchen nach draußen gehen. Dadurch gibt es mehr Gelegenheiten mit anderen Gruppen, aber auch mit der Polizei aneinanderzugeraten.“
Der Konflikt aus Feiernden und Beamtenschaft, da sind die Sympathien klar verteilt.
Ruhe bewahren wird in der Ausbildung trainiert. Ein junger Polizist, „der nicht in der Großstadt aufgewachsen ist, kann durchaus Schwierigkeiten mit der ihm fremden Großstadtjugend bekommen.“
Aber natürlich ist es „in Ordnung, mit der Erfahrung von Gewalt ein Problem zu haben.“ Und der Psychologe beutet es aus.
Zuerst müssten die Psychologen verschwinden, dann diese Art des Journalismus. Dann würden die staatliche Gewalt die Straßengewalttätigkeiten wieder herabschaukeln können.
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