Samstag, 12. September 2015
Wiedererkennung
tagesschauder, 13:00h
Wenn man etwas wiedererkennt, kann es an dem Bekannten liegen und muss nicht unbedingt tatsächlich das Gleiche sein. Aber wenn die Umstände vergleichbar sind, kann es sich bei der resultierenden Ähnlichkeit sehr wahrscheinlich um denselben Effekt handeln.
Zu Sowjet- und DDR-Zeiten gab es das Phänomen, dass die Diskussion, die es nicht zu geben hatte, verlagert wurde in ungefährliche Bereiche, etwa die Kultur- und Fernsehkritik. Das war erlaubt, ein Buch oder einen Film herunterzumachen. Hat man auch gerne gelesen, denn da wurden Töne angeschlagen und kritische Gedanken ausformuliert, die es sonst nicht zu geben hatte. So kam es, dass in der Kulturkritik stellvertretende Kämpfe ausgetragen wurden. Man debattierte eine Strömung in der Literatur oder einen misslungenen Fernsehfilm, im Rahmen der Möglichkeiten, meinte damit den zuständigen Minister oder Parteibonzen oder bezweckte, Reformkräfte zu stärken oder zu schwächen. Oder man ließ seine Wut über die Kulturpolitik an einem Detail aus, das dann als nicht sozialistisch genug oder unproletarisch überführt wurde. Am besten hatte Marx was dagegen gesagt.
Solches ist wiederzuerkennen an der einhellig vernichtenden Kritik an der Kerner-Sendung zu der Flüchterei im ZDF. Die war nicht schlimmer oder durchschnittlicher als jede andere Kerner-Sendung oder das heute-journal oder die heute-Show.
Die Rezensenten haben möglicherweise die ganze Flüchtlingsideologiesoße satt. Können sie aber nicht schreiben. Also lassen sie es aus an dem ungefährlichen Thema Kerner und ZDF.
Zu Sowjet- und DDR-Zeiten gab es das Phänomen, dass die Diskussion, die es nicht zu geben hatte, verlagert wurde in ungefährliche Bereiche, etwa die Kultur- und Fernsehkritik. Das war erlaubt, ein Buch oder einen Film herunterzumachen. Hat man auch gerne gelesen, denn da wurden Töne angeschlagen und kritische Gedanken ausformuliert, die es sonst nicht zu geben hatte. So kam es, dass in der Kulturkritik stellvertretende Kämpfe ausgetragen wurden. Man debattierte eine Strömung in der Literatur oder einen misslungenen Fernsehfilm, im Rahmen der Möglichkeiten, meinte damit den zuständigen Minister oder Parteibonzen oder bezweckte, Reformkräfte zu stärken oder zu schwächen. Oder man ließ seine Wut über die Kulturpolitik an einem Detail aus, das dann als nicht sozialistisch genug oder unproletarisch überführt wurde. Am besten hatte Marx was dagegen gesagt.
Solches ist wiederzuerkennen an der einhellig vernichtenden Kritik an der Kerner-Sendung zu der Flüchterei im ZDF. Die war nicht schlimmer oder durchschnittlicher als jede andere Kerner-Sendung oder das heute-journal oder die heute-Show.
Die Rezensenten haben möglicherweise die ganze Flüchtlingsideologiesoße satt. Können sie aber nicht schreiben. Also lassen sie es aus an dem ungefährlichen Thema Kerner und ZDF.
... comment
polink,
Samstag, 12. September 2015, 18:55
Schni 2.0
Das legt sich bald wieder. Heute gilt auch für den Kultur- und Medienbetrieb eher der alte politische Grundsatz: "Da magst mit Deiner Kritik ja Recht haben, Genosse(/Bürger), aber darüber zu sprechen gefährdet den Frieden."
Und daher löst inzwischen das Tagesschau- oder Heute-Intro denselben Reflex aus wie weiland der Schwarze Kanal. Dank Fernbedienung ist die benötigte Zeit bis zum Ausschalten allerdings kürzer als die altbekannte Zeiteinheit ...
Lieber Tagesschauder; wäre es nicht langsam Zeit für eine weitere Version von "Hat sich die Wende überhaupt gelohnt"?
Und daher löst inzwischen das Tagesschau- oder Heute-Intro denselben Reflex aus wie weiland der Schwarze Kanal. Dank Fernbedienung ist die benötigte Zeit bis zum Ausschalten allerdings kürzer als die altbekannte Zeiteinheit ...
Lieber Tagesschauder; wäre es nicht langsam Zeit für eine weitere Version von "Hat sich die Wende überhaupt gelohnt"?
... link
tagesschauder,
Samstag, 12. September 2015, 20:32
Das legt sich
nicht von alleine.
Die nächste Wende ist erst einmal die fertig vollzogene jetzige, und die lohnt sich keinesfalls.
Die nächste Wende ist erst einmal die fertig vollzogene jetzige, und die lohnt sich keinesfalls.
... link
abendland,
Samstag, 12. September 2015, 21:02
Alles perdu?
"Die nächste Wende ist erst einmal die fertig vollzogene jetzige ..."
Ist die unabänderlich vollzogen? Gar keine Hoffnung mehr?
Ist die unabänderlich vollzogen? Gar keine Hoffnung mehr?
... link
dr. w,
Samstag, 12. September 2015, 23:02
Also bezogen
auf die demonstrativ zusätzlich erfolgte Einfuhr des Mohammedanismus [1] für die BRD, im Sinne von "Der I gehört (normativ) zu D!" 'legt sich' da nichts 'bald wieder'.
Dieser Vorgang ist irreversibel und wird ernsthafte Konsequenzen zeitigen.
Angespielt worden ist möglicherweise auf die sogenannte integrative Kraft der Demokratie, diese liegt vor, ist auch recht leistungsfähig, wurde aber noch nie so geprüft.
MFG
Dr. W
[1]
Nur ganz kurz: Der M. steht diametral zu den Ideen und Werten der Aufklärung, seine Konzepte sind sehr ernst gemeint und seine Kriminalgeschichte ist lang.
Dieser Vorgang ist irreversibel und wird ernsthafte Konsequenzen zeitigen.
Angespielt worden ist möglicherweise auf die sogenannte integrative Kraft der Demokratie, diese liegt vor, ist auch recht leistungsfähig, wurde aber noch nie so geprüft.
MFG
Dr. W
[1]
Nur ganz kurz: Der M. steht diametral zu den Ideen und Werten der Aufklärung, seine Konzepte sind sehr ernst gemeint und seine Kriminalgeschichte ist lang.
... link
... comment
dr. w,
Samstag, 12. September 2015, 21:35
+1
Ersatzhandlung hier das Fachwort.
Wieder gut beobachtet und eingestuft, tja, dass die DDR und die BRD heutzutage derart verglichen werden können...
MFG
Dr. W
Wieder gut beobachtet und eingestuft, tja, dass die DDR und die BRD heutzutage derart verglichen werden können...
MFG
Dr. W
... link
... comment