Mittwoch, 11. November 2015
Schmidt
Nicht noch ein Nachruf, eine Gegendarstellung. Zu lesen war, Schmidt habe als Kanzler keine historische Großleistung zu verzeichnen wie Adenauer, Brandt, Kohl, zu nennen wäre wohl demnächst auch Merkel.
Hier entsteht der Eindruck, er hätte keine Großtat vollbracht, wie man sie für die Geschichtsschreibung braucht.
Doch. Sie fällt bloß nicht auf, weil sie im Erhalt besteht. Im Erhalt des Rechtsstaates in der Terrorzeit, im Widerstehen gegen die verlockende Option, nachzugeben und es den Sympathisanten rechtzumachen.
Man muss die Leistung also daran bemessen, was im Vergleich ein Kanzler Schröder, Scharping, Engholm, Lafontaine angerichtet hätten oder damalige Kanzleranwärter.
Und da haben wir eine überragende historische Leistung.

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Heute
geht es so:
http://www.welt.de/regionales/thueringen/article148556419/Ermittlungen-nach-Drohschreiben-an-Geraer-Justiz.html
läuft unter "Regionales" und wurde so geschickt versteckt, dass kein einziger Leserkommentar abgegeben wurde ...

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Helmut Schmidt
wirkt heute tatsächlich und ex post wie ein guter Bundeskanzler.

Er hatte wie Willy (Aussöhnung, Ost-Verträge), Kohl (Wiedervereinigung) und Schröder (witzigerweise: Hartz) sein großes Vorhaben (witzigerweise: NATO-Nachrüstung), das er durchgesetzt hat, auch wenn's nicht so-o gut ankam bei allen.

Merkel hat nun nach der "Energiewende" und ihrer Euro-"Rettungs"-Konzeption zum dritten Mal vergleichbare Größe gezeigt, indem sie der unbegrenzten und ungesteuerten Zuwanderung in die BRD ihren Namen aufstempelte.

Schmidt war natürlich nach anfänglichem Zögern letztlich dann auch zur RAF streng, korrekt.
Ich hab ihn nie gemocht, auch weil er arrogant war und womöglich nicht ganz so klug, wie er dachte, aber er hatte meinen Respekt.

MFG + danke für den Nachruf,
Dr. W

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