Samstag, 26. Dezember 2015
Helenehasser
Die Bundesführer Kultur bringen regelmäßig ihre Scheu vor Helene Fischer zum Ausdruck, als wäre sie der Inbegriff dessen, was außer Gartenzwergen sonst noch schiefläuft in diesem Land, das sich kulturnationalistisch aufspielt.

Darum Helene Fischer geguckt, die ganzen drei Stunden.

Der Befund: Nichts, wogegen etwas zu sagen wäre.
Nichts Scheußliches, auch nichts Ironisches oder Abgründiges, aber warum sollte man das verlangen?
Die Helene Fischer auf der Bühne steht in der Situation „Ich singe euch was vor, ich präsentiere euch meine Show“, professionell perfekt, ohne darüberhinaus prätentiös zu sein oder sich anzubiedern. Auch das will gekonnt sein. Dann sind sogar die Supereffekte unpeinlich.
Nichts, was Jan Böhmermann länger als eine halbe Minute durchhalten könnte.

Die Wut auf Helene Fischer ist als Hass auf ihr Publikum zu verstehen.
Es ist gewiss nicht so, dass die Helenehasser in der Zeit lieber etwas Besseres, Höheres an Kulturgenuss gewünscht hätten. Sie verabscheuen, dass eine mit dem, was sie kann, Erfolg hat, sie verabscheuen das Publikum, das sie dafür verehrt.

Unsere Kulturführer sind die typischen Deutschen.

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