Mittwoch, 5. Dezember 2018
Konservatives Gut
tagesschauder, 10:32h
Da sich die Presse darauf vorbereitet, den neuen Konservativismus aufziehen zu sehen, sei hier darauf eingegangen, worin sich konservative Politik von linker unterscheidet und abhebt.
Man stellt sich gemeinhin links und rechts irgendwie spiegelsymmetrisch vor, als Strömungen, mit entgegengesetztem Gedankengut. Konservativ wird aufgefasst als rückwärtsgewandt, dem Fortschritt im Wege stehend, Veränderungen vermeidend.
Gibt es auch, dies wäre dann, insbesondere gewaltsam, reaktionär. Konservativ bedeutet erhaltend, und das bedeutet in der Demokratie eben auch und gerade die Erhaltung der veränderbaren freien Gesellschaft. Konservativismus ist bunt und vielfältig, weil es ganz unterschiedliche politische Konzepte gibt, die sich innerhalb dessen zur Wahl stellen oder auch um Führung ringen. So soll es auch sein. Kleine korrigierbare Schritte zeigen anhand ihres Ergebnisses die Brauchbarkeit des Konzepts.
Darüberhinaus werden den Bürgern keine Vorschriften gemacht, was sie meinen und denken sollen.
Klingt gut und kommt Manchen vielleicht noch bekannt vor.
Wer zu so einem Politikverständnis nicht in der Lage ist, hätte eigentlich in der Demokratie nichts verloren, aber wir sind ein freies Land, wir geben auch neostalinistischen Kollektivisten eine Chance, die ihren Machtanspruch moralisch begründen und die Moral auch noch verpachten. Sie haben eine Vision einer Gesellschaft, die sie zwangsweise durchsetzen wollen -- und auch müssen, ihrem Verständnis nach. Der Konservativismus ist dann nicht nur ein Gegner, sondern ein Gegenbeweis ihrer Alleinstellung. Das darf es nicht geben.
Und schon gar nicht erfolgreich.
Aber es muss schon auch mal wieder eine Phase der Wertschöpfung geben, damit wieder von der Substanz gelebt werden kann.
Nachtrag außerhalb des Themas, Vera Lengsfeld über ein Merkel-Buch hier:
https://www.achgut.com/artikel/13_jahre_fuer_nichts
Man stellt sich gemeinhin links und rechts irgendwie spiegelsymmetrisch vor, als Strömungen, mit entgegengesetztem Gedankengut. Konservativ wird aufgefasst als rückwärtsgewandt, dem Fortschritt im Wege stehend, Veränderungen vermeidend.
Gibt es auch, dies wäre dann, insbesondere gewaltsam, reaktionär. Konservativ bedeutet erhaltend, und das bedeutet in der Demokratie eben auch und gerade die Erhaltung der veränderbaren freien Gesellschaft. Konservativismus ist bunt und vielfältig, weil es ganz unterschiedliche politische Konzepte gibt, die sich innerhalb dessen zur Wahl stellen oder auch um Führung ringen. So soll es auch sein. Kleine korrigierbare Schritte zeigen anhand ihres Ergebnisses die Brauchbarkeit des Konzepts.
Darüberhinaus werden den Bürgern keine Vorschriften gemacht, was sie meinen und denken sollen.
Klingt gut und kommt Manchen vielleicht noch bekannt vor.
Wer zu so einem Politikverständnis nicht in der Lage ist, hätte eigentlich in der Demokratie nichts verloren, aber wir sind ein freies Land, wir geben auch neostalinistischen Kollektivisten eine Chance, die ihren Machtanspruch moralisch begründen und die Moral auch noch verpachten. Sie haben eine Vision einer Gesellschaft, die sie zwangsweise durchsetzen wollen -- und auch müssen, ihrem Verständnis nach. Der Konservativismus ist dann nicht nur ein Gegner, sondern ein Gegenbeweis ihrer Alleinstellung. Das darf es nicht geben.
Und schon gar nicht erfolgreich.
Aber es muss schon auch mal wieder eine Phase der Wertschöpfung geben, damit wieder von der Substanz gelebt werden kann.
Nachtrag außerhalb des Themas, Vera Lengsfeld über ein Merkel-Buch hier:
https://www.achgut.com/artikel/13_jahre_fuer_nichts
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g.k.,
Donnerstag, 6. Dezember 2018, 01:10
Das Gegenteil vom Konservativismus
ist eigentlich Progressivismus. In den USA steht progressiv explizit für links.
Das Problem mit den Progressiven ist, dass sie meinen, sie können völlig frei definieren, was Fortschritt ist. In Schweden ist fortschrittlich, dass Prostitution strafbar ist, natürlich nur für die Freier (die feministische Komponente darf ja nicht fehlen), während in Deutschland und in der Schweiz die Aufstellung von "Verrichtungsboxen" als Fortschritt gilt.
Der konventionelle Fortschrittliche denkt jeden Morgen nach, womit er die Welt heute beglücken könnte, was er als Fortschritt definiert.
Der Fortschrittliche der neueren Art denkt hingegen jeden Morgen nach, wen er heute als Feind des Fortschritts bekämpfen muss und ergänzt damit den konventionellen Fortschrittlichen synergetisch.
Das Problem mit den Progressiven ist, dass sie meinen, sie können völlig frei definieren, was Fortschritt ist. In Schweden ist fortschrittlich, dass Prostitution strafbar ist, natürlich nur für die Freier (die feministische Komponente darf ja nicht fehlen), während in Deutschland und in der Schweiz die Aufstellung von "Verrichtungsboxen" als Fortschritt gilt.
Der konventionelle Fortschrittliche denkt jeden Morgen nach, womit er die Welt heute beglücken könnte, was er als Fortschritt definiert.
Der Fortschrittliche der neueren Art denkt hingegen jeden Morgen nach, wen er heute als Feind des Fortschritts bekämpfen muss und ergänzt damit den konventionellen Fortschrittlichen synergetisch.
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