Mittwoch, 18. Dezember 2019
Wende und zurück
Wäre die friedliche Revolution vor dreißig Jahren nur eine überwiegend friedliche gewesen, wäre sie eine nicht friedliche. Und sie wäre anders verlaufen, soll heißen ohne Erfolg,denn die staatliche Gewalt hätte sich als legitime Gegenwehr ausgeben können.

Aber die Lehren, die daraus gezogen wurden, sind etwas andere als die, die offiziell aufgezählt wurden. Das linke herrschende Milieu hat vorgemacht gekriegt, wie weit es gehen kann, ohne dass es ernstliche Konsequenzen zu befürchten hat. Es kam eben nicht so, wie die dachten, wie es wäre, wenn es andersherum kommt, nämlich so, wie sie selbst es machen würden, nur eben andersherum. Nein, so passiert es nur, wenn eine Diktatur von einer anderen abgelöst wird. Wird sie von einer freien Gesellschaft abgelöst, ist das Interesse an Aufarbeitung gering. Ein paar untere Mauerschützen werden zur Verantwortung gezogen, aber kaum die Schießbefehlsgeber. Einigen wird vorgeworfen, das System gestützt zu haben, aber die, die das System beherrschten, kommen davon.

Das sind die Lehren, die man auf linker Seite gezogen hat.

Man hat nichts zu befürchten.

Es passiert nichts.

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Naja. Der Kollaps des sozialistischen Systems lief in den betroffenen Ländern sehr unterschiedlich ab.
In Rumänien wurde der Diktator zur Rechenschaft gezogen und hingerichtet, das Ergebnis heute ist aber auch nicht klarer.
In Tschechien wurden alle ehem. Parteimitglieder für mehr als 2 Legislaturperioden aus dem öffentlichen Leben verbannt, trotzdem, auch dort ist der Druck von links ähnlich, wie anderswo.

In Ungarn gab es keine Verbote oder Verurteilungen, dort haben die Sozialisten vor 10 Jahren sich selbst verraten und damit sich für lange Zeit disqualifiziert.

Deutschland leidet halt als einziges ehem. Ostblockland unter dem Marsch der 68-er durch die Institutionen und das macht den Unterschied aus.

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