Freitag, 29. Mai 2020
Endeffekte
Manche hegen die Hoffnung auf Normalisierung dank der Krise, weil die Unwichtigen auch noch unbedeutend werden müssten. Das wäre schön, gewiss, aber der Optimismus scheint aus folgendem Grunde unangebracht: Wir hatten es mit Dekadenz und Degenerationserscheinungen zu tun, eine heruntergekommene politische Elite wurde getragen von vorgetäuschtem Reichtum. Und die Dekadenz wird jetzt nicht weniger, sondern sich noch verstärken. Högl und die Verfassungsrichterin, Augstein und Prantl, Maas und Mitte, das sind im Wortsinn Endeffekte. Und das sind weitaus mehr Leute als zu Sozialismuszeiten, darum hören die nicht einfach auf, es sei denn, sie hätten eine Aussicht, übernommen zu werden, wenn sie sich rechtzeitig wenden. Die Degenerierung ist nicht so schnell zu Ende, es gibt noch viel zu mobilisieren.
Ein echtes Wendesignal wäre es, wenn zu sehen wäre, dass die sich gegenseitig als überflüssig entlarven.
Das wird nicht passieren. Das System ist zu groß zum Zerbrechen.

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" ... das sind weitaus mehr Leute als zu Sozialismuszeiten ..."
Wie wahr! Tatsächlich. In den Sozialismuszeiten gab es die Funktionäre und die, die sich gut positionierten. Der Rest, die schweigende Mehrheit war eigentlich oppositionell oder in Resignation. Die Gefahr einer aktiven Unterstützung des Systems ging aus ihnen nicht aus.
Aber so wie wir es hier im Westen erleben, so macht Sozialismus spaß.
Zumindest solange, bis alles aufgebraucht ist.

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zu groß?
Bei konsequentem Gendern klappt es vielleicht... In das Tatörtin-Nachfolgende 'Anne Will' aus der ZZ des verwichenen Mondtages hat sich offensichtlich ein Schnitzer unterbliebenen Genderns eingeschlichen: der Anfänger hätte (äquivalent zur älteren Praxis, ablesbar etwa in Schillers 'Luise Millerin') vermutlich 'Anne Willin' gegendert, doch bestätigen, wie immer (und so auch in unserem Fall), Ausnahmen die Regel, also: 'Anne Willsi'; hyperkorrekt, in obersächsischem Kanzleineudeutsch: 'Anne Willse'.

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