Sonntag, 7. Juni 2020
Subventionsbetrug
Die Groko hat eine ihrer ersten belastenden Entscheidungen aufgehoben, wenigstens zeitweise, die Mehrwertsteuer wird gesenkt, besser gesagt wird die Erhöhung zurückgenommen für eine Weile.
Das nützt entweder Verbrauchern oder Handel.
Kaum bemerkt wurde: Auch der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, der bei den letzten Erhöhungen nie miterhöht wurde, wird gesenkt. Dabei hätte es niemanden gewundert, wenn er, weil er ja nicht erhöht worden war, unverändert geblieben wäre.
Nun feiert besonders die SPD das alles, und das ist ein Grund, genauer hinzugucken und zu überlegen.
Lebensmittel, gut.
Gemalte Bilder können beim Privatkunden zwei Prozent billiger angeboten werden oder es kommen zwei Prozent mehr beim Maler an, oder man teilt es sich, sehr zu begrüßen.
Ach, da wären noch die Kulturgüter, Bücher, schön.
Und Zeitungen.
Zeitschriften, Nachrichtenmagazine, die Qualitätspresse. Senken die ihre Preise um rund zwei Prozent?
Sollten sie, wenn sie mitfeiern. Sonst feiern sie, dass sie mit zwei Prozent geschmiert werden.
Dann gibt es noch den öffentlichrechtlichen Rundfunkt, der beschäftigt viele freie Mitarbeiter und zahlt Bruttohonorare. Der würde die Sätze nicht senken, die Vergünstigung würde bei den Empfängern ankommen, aber nur, sofern sie direkt beim Sender ihre Rechnung einreichen. Für die Anstalten ist die Mehrwertsteuer kein Durchlaufosten, alles, was sie von den Produktionsfirmen einkaufen, wird, wenn es dem ermäßigten Satz unterlag, zwei Prozent billiger, ansonsten drei, gerundet.
Das ist eine versteckte Gebührenerhöhung. Zusätzlich zu der Anhebung des Beitragssatzes.

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