Dienstag, 8. März 2022
Vorbereitung auf das Schlimmste
Die typischen Popmusik-Lieder der Friedensbewegung handelten davon, wie etwa das von Sting, dass die Russen keine Übelmenschen sind und ihre Kinder auch lieben und man darum nicht in Hysterie verfallen solle.
Das ist nett und beweist zwar nicht, aber illustriert, dass der eigene Bereich, sei es der Westen oder die Nato, es nicht auf Angriff abgesehen hat. Einen Aggressor könnte man so nicht beschwichtigen.
Die Frage ist darum eher, ob es die Gegenseite auch so sieht, und da finden wir eben eine Asymmetrie vor. Der Sowjetunion kam es nicht auf die Kinder der Arbeiter in den imperialistischen Ländern an.
Man muss daher nicht das Schlimmste unterstellen, aber mit dem Schlimmsten zu rechnen vermögen.

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-1
Aus diesseitiger Sicht lag "Sting" (1984?) richtig, er hob auf das Interesse einiger an eigenen Kindern ab, was gar nicht so-o selbstverständlich ist.
In der Kuba-Krise [1] seinerzeit, als kubanisch-revolutionäre Kräfte zumindest anregten, auch ankündigten, Kuba für die sog. Weltrevolution zu opfern, hätte "Sting", gedankenexperimentell damals bereits verfügbar, so nicht singen können.
Zudem es auch "ganze" Kulturen gibt, in denen Kinder nicht so-o geliebt werden, als dass sie nicht geopfert werden sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W

[1]
Die Kuba-Krise ist ein Fall für sich, war es nicht so, dass Kuba auf seinem Land, auch völkerrechtlich *, machen konnte, was es wollte?
(Korrekt, Dr. W ist nicht dieser Ansicht. - Der Vergleich mit der Ukraine-Krise bleibt aber möglich.)

*
Das Völkerrecht beißt sich offensichtlich, wenn es das Recht auf die sogenannte Selbstbestimmung der Völker annimmt, in den eigenen Schwanz.
(Dr. W kommt also nicht, lol, vom Völkerrecht.)

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Die Argumente der Friedensbewegung damals
hinkten von vorn bis hinten. Sie zielte ausschließlich auf die westliche Wehrkraftzersetzung ab und war, wie das Dokumente beweisen, von der Sowjetunion aus gefüttert.
"Stell dir vor es ist Krieg, aber niemand geht hin." Die böse Antwort damals war: "Aber der Krieg kommt zu dir!"
Davon hätten inzwischen einige Länder ein Lied singen können, jetzt gerade die Ukrainer.

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Brecht Falschzitate
Insgesamt gibt es drei tatsächliche Autoren, aus unterschiedlichen Lagern.

Brecht war ganz klar kein Pazifist:
"Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt
Und läßt andere kämpfen für seine Sache
Der muß sich vorsehen: denn
Wer den Kampf nicht geteilt hat
Der wird teilen die Niederlage.
Nicht einmal den Kampf vermeidet
Wer den Kampf vermeiden will: denn
Es wird kämpfen für die Sache des Feinds
Wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

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+1
Es ist damals von der sog. Friedensbewegung für "passiven Widerstand" geworben worden, die Idee war, dass, wenn der sog. Ostblock in die BRD einmarschiert, auf keinen Fall militärische Gegenwehr erfolgen, sondern stattdessen militärisch sofort aufgegeben werden sollte, um in der Folge "passiven Bürgerwiderstand" zu leisten.

Eine völlig abwegige Idee, deren Zuspitzung im damals gerne genutzen Slogan "Lieber rot als tot!" erfolgte.

Allerdings musste der sog. Ostblock gar nicht viel 'füttern', denn derartige antifreiheitliche Idee war damals bei den politisch Linken bereits stark verbreitet.

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