Mittwoch, 16. März 2022
Figurentheater
Vor etwa fünf Jahren war Wahlverliererin Hillary Clinton in der Tonight Show, einer amerikanischen Instanz, die nun auch ein bisschen sehr politischkorrekt geworden ist. Autorinnen der Show kamen auf die Bühne, um sich bei ihr für die Inspiration zu bedanken, die sie von ihr bekommen haben.
Als ob Hillary Clinton jemals etwas Inspirierendes getan oder gesagt hätte.
Aber gut, diese Leute sind jenseits der Handlungen, von denen wir erfahren oder nicht erfahren, Projektionsfiguren. Was für welche und wofür, das sagt weniger über die Personen etwas aus als darüber, welcher Bedarf besteht.
Oft ist es ein Widerpart, der die Rollenzuschreibung bildet. Merkel gegen CDU, Putin gegen den gesamten Westen, Selenskyi als Ukraine gegen überfallende Übermacht.
Wie groß der jeweils wahre Kern ist, lässt sich kaum bestimmen. Darum funktionieren die Bilder und weil wir kaum mehr andere Maßstäbe haben, keine Debatten, die nicht von Interessen dominiert wären.
Steht Olaf Scholz für irgendeine Inspiration? Er redet von Entschlossenheit des Westens. Gibt es dafür überhaupt ein russisches Wort? Er steht dafür, dass man sich gedanklich wegleiten lässt. Ob zur einen oder zur anderen Figur, ist Temperamentfrage.

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Harald-Schmidt-Show
Sie, Herr Zeller, waren da einmal Mitarbeiter. Politische Botschaften gab's damals nicht. Meine Erinnerung ist allerdings getrübt.
Die amerikanischen Late Shows waren immer eher Promoting-Shows. Die Gäste machten Werbung für sich und ihre Sache, z.B. ein Film oder ein Buch. Dabei wurden sie vom Moderator nach Kräften unterstützt. Ein auch nur leicht distanzierter Gastgeber hätte ohne die Promis auskommen müssen.

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Hüstel, Harald Schmidt und der von Ihnen gemeinte Mitarbeiter, kodiert 'Unser Ossi' genannt, leisteten schon, wie von Ihnen, Kommentatorenfreund 'dagobert555' unerkannt, polittisch (hoffentlich ist die Quelle für das 'polittisch' OK).

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PS im Kommentar-Text noch, derartige Ergänzung ist ja hier, in dieser Inhaltseinheit möglich, technisch möglich, nachzutragen:

Eine Momentaufnahme, Dr. W beamt sich sozusagen 25 Jahre zurück, im "Retro":

Da war ein sogenannter Ossi audio-visionär verfügbar, in der "Harald Schmidt Show" und Dr. Webbbaer, der auch "Schmidteinander" (*1990) (fast) seit seinem Entstehen kannte, guckte wenig interessiert, notiert habend auch einen möglichen sogenannten Quoten-Ossi, derart antizipierend, sozusagen vorab: gähnend - und verpasste wohl so ziemlich jeden Gag, den der hiesige werte Inhaltegeber, der auch Gagschreiber für diese Show war, seinerzeit (in persona) beizubringen gewusst hat.

MFG
Dr. W

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