Samstag, 2. Juli 2022
Gebundene Medien
tagesschauder, 13:09h
Orwells Neusprech verhindert bekanntlich das Denken von abweichenden Gedanken, und das ist, was das Zeitungsdeutsch bei uns leistet. Das Medien- und Pressegewäsch hat das Sprechen und Denken so stark durchsetzt, dass man darauf angewiesen ist, auch wenn man etwas Kritisches und Abweichendes sagen will, einfach weil man nichts anderes mehr kennt.
Dieses Formulieren in umschreibenden Metaphern mit emotionalisierender Absicht lässt sich nicht in Gegenrichtung verwenden. Man kann es ja versuchen, wenn man nichts anderes hat, aber dann kommt so was heraus: ''Anzeigenboykotte und Verfassungsschutz: Der Feldzug gegen freie Medien nimmt an Schärfe zu'', nur als zufällig gefundenes Beispiel. Nimmt an Schärfe zu, das ist ja nicht die Handlung. Schon gar nicht etwas, das der Feldzug tut.
Hier wird das Gewohnte kopiert, vielleicht soll gerade ein Gefühl, man würde etwas Abseitiges lesen, vermieden werden. Sehr wahrscheinlich ist es auch so, etwas Klares, Informatives würde schon eine Anmutung von Zweifelhaftem auslösen.
Und Zweifelhaftes wollen wir nicht, das wissen wir aus den Zeitungen.
Dieses Formulieren in umschreibenden Metaphern mit emotionalisierender Absicht lässt sich nicht in Gegenrichtung verwenden. Man kann es ja versuchen, wenn man nichts anderes hat, aber dann kommt so was heraus: ''Anzeigenboykotte und Verfassungsschutz: Der Feldzug gegen freie Medien nimmt an Schärfe zu'', nur als zufällig gefundenes Beispiel. Nimmt an Schärfe zu, das ist ja nicht die Handlung. Schon gar nicht etwas, das der Feldzug tut.
Hier wird das Gewohnte kopiert, vielleicht soll gerade ein Gefühl, man würde etwas Abseitiges lesen, vermieden werden. Sehr wahrscheinlich ist es auch so, etwas Klares, Informatives würde schon eine Anmutung von Zweifelhaftem auslösen.
Und Zweifelhaftes wollen wir nicht, das wissen wir aus den Zeitungen.
... comment
dr. w,
Sonntag, 3. Juli 2022, 11:01
Doch!
Dieses Formulieren in umschreibenden Metaphern mit emotionalisierender Absicht lässt sich nicht in Gegenrichtung verwenden.Kann Dr. W, er ist dann ga-anz freundlich, persifliert nicht einmal grob, abär doch se-ehr unangenehm, er ist wegen seiner diesbezüglichen kreativen Freundlichkeit in puncto "Neusprech" bei seinen politisch "neulinks-ökologistisch-homosexuell" vorgehenden politischen Gegnern denn auch extra-unbeliebt.
Sie machen's ja auch nicht viel anders, werter Herr Zeller, wenn natürlich netter und künstlerischer.
Aber auch, wenn in die Menge geschaut wird, in die Kommentarspalten sog. Leit-, Qualitäts- oder Standardmedien beispielsweise, ist auch die Menge teils wie gemeint renitent und in der Lage "Neusprech" gegen "neu Sprechende" zu verwenden, nickelig gar.
Mit freundlichen Grüßen und einen schönen Tag des Herrn noch
Dr. W
PS:
Denkbarerweise ist darauf angespielt worden (Dr. W wird hier nicht inhaltlich einsteigen):
-> http://neuebuergerzeitung.de/anzeigenboykotte-und-verfassungsschutz
... link
libkon,
Sonntag, 3. Juli 2022, 17:14
Es ist ein doppelter Gewinn, hier zu lesen:
Zunächst kommt der meist in knappen aber wohlüberlegten Worten gehaltene Grundkommentar von Herrn Zeller und dann zumeist der ironische und ikonische wohlüberlegte Kommentar von Dr. Webbaer. Aufklärung und Satire in einem.
... link
... comment