Tagesschauder

Man müsste hochschrecken, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder wahlweise vors Gesicht, mindestens schreiend davonrennen, aber wohin, wenn man zu lesen kriegt:

"Die frühere Umweltministerin von Baden-Württemberg, Tanja Gönner, wird Hauptgeschäftsführerin des BDI ? und will im Verband neue Schwerpunkte setzen.?

Warum, wer ist das?
Egal. Wird schon schlimm genug sein, Umweltministerin von Baden-Württemberg. Wenn es halt aus rassischen Gründen nicht zu einer Antidiskriminierungsbeauftragten reicht.
Nein, was die Fahne mit der Aufschrift ''Hallo, hier ist der Untergang'' ausmacht, ist: will Schwerpunkte setzen. So etwas kommt in der Natur nicht vor, niemand setzt Schwerpunkte. Aber sie wird eine Ersatzhandlung vornehmen, irgendwelchen Unsinn durchziehen, beleidigt sein und Maßnahmen ergreifen, weil sie absolut nichts kann, denn das hat sie damit bekundet.
Und das, was zu tun wäre, wird nicht getan.

Soweit mir bekannt, wird der Bundestag und damit die dort agierenden Politiker durch das Bürgervotum legitimiert. Aber was ist, wenn die große Mehrheit der Wähler "dank" der Presse/TV immer wieder "hinter die Fichte geführt wird", d.h. der Wahrheit "entwöhnt" wird durch Weglassen von Fakten, die erst den Sachverhalt erklären würden und daher weggelassen werden? Wie soll da noch eine sinnvolle Politik betrieben werden?

Weiß denn die aktuelle politische "Klasse" überhaupt, ob etwas zu tun wäre, und wenn ja - was? Ich frage mich, zu was ist "Politik" eigentlich inzwischen verkommen? Ist ernsthaft noch irgendjemand am Gemeinwohl interessiert?

Das mit dem "Schwerpunkte setzen" ist geistiges Füllmaterial. Außerdem will sie mehr "Nachhaltigkeit", von mir vermutet.
BDI ist immerhin der Bund Deutscher Industrieller, der sich wohl selbst zerlegt, in vorauseilenden Gehorsam.

Ohne das zu googeln, da wüßte ich gar nicht wer heute beim BDI überhaupt Präsident ist.
Früher, da gab es noch einen BDI-Präsidenten Hans Olaf Henkel, der war gefühlt jede Woche in einer Talkshow und hat die Interessen der Industrie vertreten.
Sowas wäre heute undenkbar, man würde sich den Vorwurf aussetzen, die Lobbyarbeit der bösen Industrie zu betreiben.
Da lädt man doch lieber drei Linksgrüne ein, die sich fast ohne Widerspruch die Bälle schön zuspielen und 'regenerativ' und 'erneuerbar' schwafeln können.
Was natürlich niemals Lobbyismus ist.

Mit der Wahl einer ehemaligen Umwelt und Sozialministerin zur Geschäftsführerin, da will man sicherlich so ähnlich wie beim Genderbrech, ein Bekenntnis ablegen, das man voll auf "Linie" ist,
in der Hoffnung, das die Repressalien, die die Industrie zu befürchten hat, nicht ganz so schlimm ausfallen werden.
Mir kommt es allerdings auch so vor, als begehen die aus Angst vor dem Tod lieber noch rechtzeitig Selbstmord.

Liest sich jetzt nicht so-o schlecht.
Sicherlich geht es hier auch um sog. Greenwashing, auch um Einflussnahme auf die bundesdeutsche Politik, mit einem echten Unternehmer sozusagen ist so etwas ja heutzutage kaum mehr möglich, weil die Gefahr des Aneckens besteht - was heute dann einem so gemeinten Bundesverband nur schaden könnte.
Subventionen wird diese Dame womöglich herausschlagen.

Insgesamt wird es bei derartigem Vorgehen nicht leichter der BRD eine günstige Sozialprognose zu erstellen.
(Früher wurde gesagt: "Er / Sie hat einen Punkt." - heute werden schwere Punkte, Schwerpunkte gesetzt, definitorisch sozusagen, lol.)

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W