Donnerstag, 15. Februar 2018
Peinlichkeit der SPD
Klaus von Dohnanyi hat im Radio die Kür von Schulz vor einem Jahr als historischen Fehler bezeichnet und gesagt, Schulz kenne die Partei nicht und habe keinen politischen Instinkt.
Keinen.
Er sagte keinen.
Was hat der dann all die Jahre in der EU gemacht? Wenn er nicht einmal die Partei kennt, kennt er auch Europa nicht.
Aber dann hat die SPD auch keinen politischen Instinkt. Das wird jetzt nicht überraschen. Eine Partei, die auf Familiennachzug setzt, gibt auch Schulz 100 Prozent.
Wer ist eigentlich peinlicher?

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Samstag, 10. Februar 2018
Das war der Schulz-Effekt
Die Presse hatte recht schnell gemerkt, dass ihr Hype nichts bringt und Schulz nicht wichtig macht, dann war es das auch zwischen der Presse und Schulz.
Was der Effekt hätte sein können, aber nicht war: der Effekt beim Bürger, eine Inspiration, dass beim Personal doch was wechseln kann, dazu hätte Schulz nur eine Offenheit auslösen müssen, er hätte nicht einmal selbst etwas dazu beitragen müssen. Aber so sehr hat er sich eben für die Leute nicht interessiert.
Er hätte-hätte die Story verkaufen können, dass nicht nur aus einem unsportlichen abiturlosen Alkoholiker noch was werden kann, sondern sogar aus einem EU-Bürokraten. Man hätte es gekauft, weil man es gewollt hätte.
Aber er wollte das nicht. Seine Story geht so, dass er zwar geschafft hat, trocken zu werden, aber seine Unfähigkeit einfach nur in der Politik sublimiert hat. Die EU war das Holo-Deck, wo er keinen Erfolg haben konnte, aber das Gefühl der Bestätigung bekam – als Ersatz für Erfolg, mithin Ersatz für Kompetenz.
Das Problem, das man sich dabei einhandelt, ist die negative Kompetenz. Man tut nicht nur etwas Sinnloses, mit dem man nicht einfach aufhören kann, man unterlässt, was getan werden müsste.
Damit schafft man es, Ministerposten herauszuschinden, für sich und die Partei. Aber man entfernt sich noch weiter von der Politik, die auszuüben wäre. Ganz zu schweigen von den Objekten der Politik, dem Volk.

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Montag, 20. März 2017
Hundertprozentige Überzeugung
Alle für Schulz, warum auch nicht. Der Sonderparteitag der SPD war relativ uninfantil, Sigmar Gabriel hat mit der Übergabe an Schulz einen respektablen Abgang hingelegt, wie er in der Politik sonst nicht vorkommt, die SPD rühmt sich ihrer Geschichte und will weiter für Bildung, Gerechtigkeit, Wohlstand und Freiheit eintreten und gegen die Feinde der Demokratie kämpfen, man verdient ein gutes Wahlergebnis, meint man. Die Arbeit soll im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und es soll auf den Einzelnen ankommen.
Eine Kleinigkeit wäre da bloß.
Das alles sind Wunschfiguren, die da verkauft werden.
Schöne Wünsche, durchaus. Aber nicht nachhaltig. Wenn die SPD glaubt, ihr Problem wären die, die es anders sehen, wird sie von denen, die sie nicht sieht, genauso hinweggespült wie ihre Klientel, für die sie sich so toll engagiert.

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