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Mittwoch, 8. Mai 2013
Terror im Vergleich
tagesschauder, 09:57h
Vom jetzigen Kenntnisstand ausgehend haben die Uwes mit Beate Zschäpe, UBU, zehn Morde und mehrere im Vergleich sonstige Gewalttaten verübt, und dies in der Interpretation der Ankläger und Medien aus rassistischer Gesinnung. Wir wissen noch nicht, ob Beate Zschäpe damals wusste, dass sie zum NSU gehört.
Götz Aly zum Beispiel schreibt ganz erhellend über die Reihe politisch motivierter Morde,
http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-politisch-motivierte-morde,10808020,22694512.html .
Da wäre aber ein augenfälliger Unterschied. Kotzebue, Rathenau, Buback und wie hießen die anderen? Döner verkauft haben sie. Politische Morde?
Na ja. Wenn Dostojewsks „Böse Geister“ und „Verbrechen und Strafe“ nicht so ausschweifig wären, könnte man sie hier als Literaturempfehlung anführen. Allerdings ist das, was nun in den Medien geschrieben wird, nicht weniger weitschweifend, also lieber Dostojewski.
Dass man die als rechts angesehenen Morde interpretiert als Folge der Weltsicht, als praktische Umsetzung des Hasses und des Rassismus, liegt daran, dass es auf linker Seite so vonstatten geht. Die Propaganda legitimiert zu Gewalt, die alsbald verübt wird von Anscheinshelden.
Man muss schon sehr genau hinschauen, um in der RAF das Betteln um Anerkennung zu finden, das einen ideologischen Überbau bekommen hat. Das Bekennerschreiben zum Rohwedder-Mord lässt sich kaum anders deuten als die Sehnsucht, mit Anti-Wiedervereinigung ein Thema zu finden, das Sympathien bei den Sympathisanten auslöst.
Beim NSU wurde die Propaganda nachgereicht, was, wenn das so war, ein in der Verbrecherlogik kluger Zug wäre; erst die Untaten, die die Ermittler mangels Bekennermaterials an rechtsradikalen Motiven zweifeln lassen, und dann die mediale Abschöpfung. Da hätten sie Doktor Mabuse einiges voraus.
Möglicherweise ist es auch hier wieder einmal viel banaler. Die Fratzen haben sich radikalisiert, aber nicht wie von links gewünscht im Sinne von politisch noch weiter nach rechtsextrem entwickelt, sondern hauptsächlich im verbrecherischen Sinne. Das Verbrechen trägt seine Belohnung in sich. Wer nicht weiß, wer er ist, erfährt es nach einer Untat; die stiftet Identität.
Nach dem ersten Mord waren sie Mörder. Aber nicht nur das. In der rechtskranken Szene gab es Häme und Schadenfreude. Nach dem zweiten und dritten Mord offene Sympathien. Keine, die man normalerweise gerne haben möchte, aber für UBU die einzige. Die geäußerten Sympathien übrigens waren es nun gerade, die den Ermittlern zeigten, das kein Insiderwissen in der beobachteten rechten Szene existiert. Ab da hatten UBU einen vermeintlichen Sinn, sie waren Bonnie & Clyde und Uwe.
Wie auch Götz Aly sagt: Die Schwachen sind die Gefährlichen.
Wer garantiert eigentlich, dass die Medien, die alle Beate Zschäpe ganz furchtbar finden und sie zur Ikone des Bösen machen, nicht erst zu Nachahmungstaten aufstacheln? Genügend Schwache gibt es ja.
Die Presse garantiert es jedenfalls nicht. Sie garantiert nur, das sie sich distanzieren und alles ganz abscheulich finden würde, wie die Mitte der Gesellschaft um sich greift die Ermittlungspannen hervorbringt.
Götz Aly zum Beispiel schreibt ganz erhellend über die Reihe politisch motivierter Morde,
http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-politisch-motivierte-morde,10808020,22694512.html .
Da wäre aber ein augenfälliger Unterschied. Kotzebue, Rathenau, Buback und wie hießen die anderen? Döner verkauft haben sie. Politische Morde?
Na ja. Wenn Dostojewsks „Böse Geister“ und „Verbrechen und Strafe“ nicht so ausschweifig wären, könnte man sie hier als Literaturempfehlung anführen. Allerdings ist das, was nun in den Medien geschrieben wird, nicht weniger weitschweifend, also lieber Dostojewski.
Dass man die als rechts angesehenen Morde interpretiert als Folge der Weltsicht, als praktische Umsetzung des Hasses und des Rassismus, liegt daran, dass es auf linker Seite so vonstatten geht. Die Propaganda legitimiert zu Gewalt, die alsbald verübt wird von Anscheinshelden.
Man muss schon sehr genau hinschauen, um in der RAF das Betteln um Anerkennung zu finden, das einen ideologischen Überbau bekommen hat. Das Bekennerschreiben zum Rohwedder-Mord lässt sich kaum anders deuten als die Sehnsucht, mit Anti-Wiedervereinigung ein Thema zu finden, das Sympathien bei den Sympathisanten auslöst.
Beim NSU wurde die Propaganda nachgereicht, was, wenn das so war, ein in der Verbrecherlogik kluger Zug wäre; erst die Untaten, die die Ermittler mangels Bekennermaterials an rechtsradikalen Motiven zweifeln lassen, und dann die mediale Abschöpfung. Da hätten sie Doktor Mabuse einiges voraus.
Möglicherweise ist es auch hier wieder einmal viel banaler. Die Fratzen haben sich radikalisiert, aber nicht wie von links gewünscht im Sinne von politisch noch weiter nach rechtsextrem entwickelt, sondern hauptsächlich im verbrecherischen Sinne. Das Verbrechen trägt seine Belohnung in sich. Wer nicht weiß, wer er ist, erfährt es nach einer Untat; die stiftet Identität.
Nach dem ersten Mord waren sie Mörder. Aber nicht nur das. In der rechtskranken Szene gab es Häme und Schadenfreude. Nach dem zweiten und dritten Mord offene Sympathien. Keine, die man normalerweise gerne haben möchte, aber für UBU die einzige. Die geäußerten Sympathien übrigens waren es nun gerade, die den Ermittlern zeigten, das kein Insiderwissen in der beobachteten rechten Szene existiert. Ab da hatten UBU einen vermeintlichen Sinn, sie waren Bonnie & Clyde und Uwe.
Wie auch Götz Aly sagt: Die Schwachen sind die Gefährlichen.
Wer garantiert eigentlich, dass die Medien, die alle Beate Zschäpe ganz furchtbar finden und sie zur Ikone des Bösen machen, nicht erst zu Nachahmungstaten aufstacheln? Genügend Schwache gibt es ja.
Die Presse garantiert es jedenfalls nicht. Sie garantiert nur, das sie sich distanzieren und alles ganz abscheulich finden würde, wie die Mitte der Gesellschaft um sich greift die Ermittlungspannen hervorbringt.
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