Montag, 27. Mai 2013
Zeitung für die Zielgruppe der Zeit-Leser
Auf der Suche nach dem gemäßigten Ärgernis, das einem ein abschätziges Lächeln abringt, wird man zuverlässig auf zeit.de fündig. Die Zeit schafft es immer wieder, die richtige Zeitung für die Zielgruppe der Zeit-Leser zu sein.
Berichtet wird von Studenten in Deutschland, denen die Banken das Konto kündigen, potentieller Verdacht auf mögliche Geldwäsche und Atomprogramm, nur weil sie aus der Islamischen Republik Iran kommen.
Schade für Studenten, die in Deutschland ihren Bachelor in Soziologie und Theaterwissenschaften machen und im Iran noch eine Familie haben, die sie in ihrem Drang zur Selbstverwirklichung finanziell unterstützt. Dumm halt, dass ihr Land der Iran ist mit einem Regime, für das sie überhaupt nichts können und wir schon gar nicht.
Die Leserkommentare sind auch dementsprechend gehalten: Rassistische Banken im Dienste der US-Amerikaner! Die werden schon was davon haben, dass sie auf diese Geschäfte verzichten.
Man muss sich nicht wundern, wieso Zeit und Zeitleser überall Vorurteile, Ressentiments und Intoleranz bishin zur Ausgrenzung sehen. Was anderes kennen sie nicht.

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