Montag, 22. August 2016
Erst das Land, dann die Partei
Die nächsten Opfer der Kanzlerin sind ihre im Wahlkampf befindlichen Innenminister, ihnen, so ist zu vernehmen, fällt sie in den Rücken oder lässt sie auflaufen, wie immer man es journalistisch formulieren will.
Wenn die sich das so bieten lassen, haben sie es nicht besser verdient.
Man könnte ja noch Verständnis haben, wenn es wirklich so wäre wie nach den letzten Landtagswahlen presserechtlich vorgegeben, dass nämlich diejenigen Kandidaten, die auf der Seite der Kanzlerin standen, gewonnen und die anderen verloren haben. Aber so war es nicht, so wird es auch diesmal nicht sein, die CDU-Kandidaten werden für Merkel und die gesamte CDU und für sich selbst bestraft, wählerisch.
Hierin liegt nun auch das größte Mysterium der Union. Die haben doch keinen Eid auf die Vorsitzende geleistet? Prinzipien der Macht zu opfern, läge ja noch in der Logik der Macht, aber wieso wird die Macht geopfert?
Das ergibt nur Sinn, wenn die Abwahl keine Opferung der Macht bedeutet. Wenn also die Geschäfte weiterlaufen und das Geld vom Staat weiter herüberkommt. Dann ist das Leben von der Substanz die einzige Erwerbsquelle, so dass man gut daran tut, einfach in der Kaste zu verbleiben, die sich das Leben von der Substanz gewährt.
Dann gilt auch für das Abwirtschaften: Erst kommt das Land, dann die Partei.

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