Samstag, 27. Januar 2018
Die unzulängliche höhere Instanz der Presse
Selbst wenn man spiegel.de nur noch zu Informationszwecken aufmacht, um sich über den Stand der Ideologisierung in Kenntnis zu setzen, kann man sich gar nicht entziehen, zum Beispiel, wenn man in den e-Mail-Dienst geht, da kann man die von spiegel.de übernommenen Meldungen kaum umgehen wie diese:

„Die Burschenschaften tanzen in der Wiener Hofburg und feiern ihren alljährlichen Ball, drum herum demonstrieren Tausende Menschen. Die Nacht von Freitag auf Samstag zeigt, wie gespalten die Gesellschaft in Österreich ist.“
Und dann der ganze Schwabbel gegen rechts, was komplett inhaltsleer ist, sofern man emotionale Orientierung nicht für Inhalt hält, wie es die Medien tun.
Da Ssteht eine Gruppe älterer Damen mit roten Mützen. Sie tragen Schals und dicke Jacken und Mäntel, sie singen und halten Schilder in die Höhe. "Omas gegen rechts" steht darauf. Sie haben in einer Facebookgruppe zusammengefunden, jetzt wollen sie gegen den "Akademikerball" demonstrieren, der alljährliche Ball der Burschenschaften in Österreich.“

Formal journalistisch geht es zu, jemand sagt was, so wird aus privatem Entsetzen eine Nachricht,
„schätzungsweise 10.000 Menschen sind auf der Straße: Studenten, Feministinnen, Gewerkschafter, Aktivisten, Antifaschisten, aber auch Leute, die sich als "ansonsten eher unpolitisch" bezeichnen. "Bei uns sind wieder Politiker an der Macht, die bis ins rechtsextreme Lager hineinreichen. Das darf doch nicht sein!", sagt eine der Omas, als sie am Burgtheater vorbeispazieren.“
Ein „Tweet zeigt, wie gespalten die österreichische Gesellschaft heute ist: Die Fronten zwischen Rechts und Links sind verhärtet, und immer wieder lugt eine menschenverachtende Fratze unter der braunen Decke hervor.“
Verstrickungen und unzureichende Distanzierungen, Fronten und Menschenverachtungen, so spiegelt sich der Verfasser durch seinen Text – ja klar, das darf er, wir sind froh, dass es keine staatliche Instanz gibt, die dem Spiegel mangels Journalismus die Lizenz entzieht. Und dier Spiegel kann machen, was er für richtig hält.
Aber: Dafür ist Geld da, das nur einmal ausgegeben werden kann. Der Platz im Internet mag unerschöpflich sein, die Ressourcen zum Schreiben und zum Lesen sind es nicht. Der Spiegel zeigt seine Prioritäten. Uns zu informieren, ist keine.
Die Instanz sollten wir sein, aber wir brauchen unser Postfach.

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