Donnerstag, 7. November 2019
Das Hasswort „enthemmte Sprache“
Wird beklagt und konstatiert, eigentlich nur erzählt, das Narrativ von der enthemmten Sprache, an der zufällig der politische Gegner schuld sei.
Dieser Ausdruck sagt aber mehr über den, der es benutzt. Wie wir schon mal ausgeführt haben, wird „die Sprache“ nicht in der Dynamik des Gebrauchs durch einen vernünftigen Menschen angesehen, der etwas meint und sagt, vielleicht ungeschlacht und garstig. Damit vermeidet man rationale Auseinandersetzung. Das Bild von der Enthemmung ist aber blanke Projektion, das sagt jemand, der die eigene Hemmung spürt und viel lieber ganz anders könnte, jemand, der sich bei den anderen das Gehemmtsein wünscht, weil er es selbst, bei aller hasserfüllten hetzenden Schwätzerei, als sein Hindernis verspürt.
Also, wer enthemmte Sprache beklagt, will erst noch richtig loslegen.

... link (1 Kommentar)   ... comment