Freitag, 30. Juli 2021
Deckkrise
Im DDR-Herbst 1989 war verblüffend zu erleben, weiviele alle schon dagegen waren und wer alles. Lange Zeit eben nur im Inneren, und das stimmte sogar meistens. Auch die Vorwendehälse lebten belastet unter dem System, auch für sie war die friedliche Revolution eine Befreiung.

Die Wunschperspektive war, weiter arbeiten zu können oder zu studieren, entlastet vom ideologischen Blödsinn.
Das ist der Hauptunterschied zum heutigen Zustand; es gibt nichts mehr zu arbeiten und zu studieren, die größere Hälfte arbeitet beim ideologischen Blödsinn. Das Interesse an einer demokratischen Wende ist demzufolge gering.
Man hat Blödsinn mitgemacht und sonst nicht viel getan. Bei der demokratischen Wende würde dem Mitgelaufenseinwerdenden das passieren, was man den Ossis angedichtet hat: sie verlieren ihre Identität.
Man braucht sich nicht zu wundern, dass jede andere Krise als die eigene Identitätskrise willkommengeheißen wird.

... link (2 Kommentare)   ... comment