Samstag, 30. März 2024
Gerederealität
Es häufen sich Regelungen, deren Einhaltung kaum je überprüft werden kann, Abstand zur Schule beim Cannabisrauchen, solche Dinge. Wer noch rechtsstaatlich denkt, wundert sich, was die sich dabei gedacht haben, wer das kontrollieren soll. Dabei ist die Willkür beabsichtigt, wenn auch nur als Nebeneffekt.
Der Haupteffekt ist auch nicht die Absicht einer Verbesserung, sondern allein, sich durch den Erlass der Regeln sozusagen zu entschuldigen. Umsetzungen fallen nicht mehr in den eigenen Amtsbereich der Politik.
Und das ist, worin sich die Abgehobenheit zeigt und erschöpft. Es geht nicht um Gestaltung, sondern Absicherung. Und auch das nur in Wörtern und Begriffen. Die Politik denkt in Parolen und Sprachstanzen. Die Politiker denken so, alle mit Politik Befassten. Darum erleben sie andere Wörter als die zugelassenen als Bedrohung. Man meint nichts anderes mehr als sich selbst, genauer gesagt das eigene Bild.
Wenn der Kanzler von gerechtem Frieden redet, meint er nichts. Gemessen daran, was er tut, hat er ein Interesse an einem stabilen Krieg. Man kann aber auf all den Gerede-Ebenen gar keinen Widerspruch vortragen, keinen sachlichen, weil Sachbezug gar nicht vorkommt. Daher kommt es, dass viele als Widerspruch gemeinte Entgegnungen sich auch in Parolen erschöpfen, das ist nichts.
Das Gerede hat mittlerweile feste Strukturen angenommen und ist zur Realität geworden.

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