Freitag, 13. Dezember 2019
Der Schock kommt erst noch
Der richtige Brexit-Ärger steht der EU, also den Vondermerkeleyen, noch bevor, nachdem man sich mit dem Fakt abgefunden haben wird. Denn Johnson kann sowohl den Vollzug als auch die anschließenden Lagen nur – formulieren wir es so – managen, wenn er überhaupt keine ideologische gesinnungsgetriebene Politik macht, sondern Politik. Das wird ein Schock. Nichts mit Klimazielen und Autos verbieten, nichts mit Kampf gegen zu wenig Geldverteilung, sondern amtseidgemäßes Handeln. Das wird ein Schreck für Presse und Groko. Es wird deutlich, wie unfähig und inhaltsleer und pseudomoralisch unsere politmediale Klasse sich selbst korrumpiert.
Man wird alles unternehmen, um uns vor diesem Schock zu bewahren.

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Donnerstag, 12. Dezember 2019
Journalisten in Stimmung
Die Presse hat für heute ihre Wahlstrategie geändert und informiert uns, das in GB zwei sehr unbeliebte Spitzenkandidaten zur Auswahl stehen. Wenn also Johnson gewinnen sollte, dann lag es daran, dass es eigentlich gar keine gute Auswahl gab und die Briten einer plötzlichen Stimmung wegen eines romantischen Werbespots gefolgt sind.

Die Bentoisierung ist auf bento noch fortgeschrittener, da schreibt der bento-Hauptmann, er sei ja gegen die Friedensnobelpreisnominierung von Greta Thunberg gewesen, aber Person des Jahres finde er genau richtig. Der macht schon seine Gefühlslage zur Nachricht. Wir können absehen, dass die Wichtigkeit der Journalisten die Relevanz der Realität überholt.

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Mittwoch, 11. Dezember 2019
ZDF im Wahlkampf
ZDF heute

Bestimmt sind die Beiträge ganz ausgewogen.
Selbst wenn, die Aufmacher bleiben hängen.
Am Wahlergebnis wird man sehen, dass die Insel zu wenig ZDF guckt, dabei haben die doch Internet und können die heute.de-Seite aufrufen.

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Dienstag, 10. Dezember 2019
Merkelmodus
Als Gerhard Schröder sich anschickte, Bundeskanzler zu werden, berief er sich auf Helmut Schmidt als politisches Vorbild. Die Schmidt-Ära war damals etwa so lange her wie jetzt die Schröder-Zeit. Schmidt war präsenter und beliebter als der Ex-Kanzler Schröder, dennoch war es in der Partei nicht sehr naheliegend, mit dem Altkanzler anzukommen.
Jetzt hat die SPD überhaupt keinen Altkanzler mehr, auf den sie sich beruft oder den ein Kandidat als Inspiration angeben könnte. Schröder ist unter dem Namen Hartz nur noch Schreckbild zum Abgrenzen.
Doch, die SPD hat ein Kanzlervorbild. Merkel. Die jetzige SPD ist Merkelprodukt. Die Kanzlerin ist die Despirationsquelle für das Herunterwirtschaften ausgehend vom hohen Niveau. Es als Erfolg anzusehen, noch da zu sein.

Nun geht es damit für die SPD noch weiter hinunter, das könnte ein Merkel-Erfolg sein, aber die CDU ist nur etwas zeitversetzt. Kramp-Karenbauer ist genau indem beschriebenen SPD-Modus.
Das Land ist es ohnehin bereits.

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Montag, 9. Dezember 2019
Zwei Schwindel
1) Nordrhein-Westfalen wird kein Kopftuchverbot für Kopftuchmädchen in Kindergärten und Grundschulen erlassen, denn Gerichte könnten das Elternrecht verletzt sehen.
Wirklich jetzt? Was ist denn das für ein Elternrecht? Und haben wir nicht gelernt, die Kopftuchmädchen wollen das selbst so, nun doch nicht? Und was war das nun mit der Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz, das wäre doch wohl ein Fall dafür, etwa nicht?

2) Die Linksradikalisierung der SPD wird nun auch quasioffiziell als Linksruck bezeichnet.Bisher gab es nur Rechtsrücke. Ob das jetzt so beabsichtigt ist oder unterlaufen, es ist der Fall, dass damit Linksruck als Begriff besetzt wird, als halt noch sozialer und noch gerechter und schuldenungebremst, aber doch noch besser gemeint als vielleicht möglich und gewollt. Die Verlinksung hat aber ganz woanders stattgefunden, in der Abschaffung der Meinungsfreiheit, in der Verstaatlichung persönlicher Beziehungen, in der Vergenderung und Entgrenzung. Normsprache, gleichgeformte Presse. Das war Linksruck, nicht was die SPD beschließt.

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Sonntag, 8. Dezember 2019
Todesfolge
Ein gängiges Gewohnheitsunrecht ist die juristische Nichtbewertung von gemeinschaftlichem Mord, wenn etwa eine Gruppe Männer ein Opfer zu Tode prügelt und trampelt. Keinem ist der Mordvorsatz nachzuweisen, schon gar nicht ist zu ermitteln, welcher den tödlichen Tritt oder Schlag versetzt hätte. Urteile wegen bisschen Körperverletzung.
Da wird das Recht um das Gesetz herumgebogen. Ein Vorsatz wäre nämlich nur dann auszuschließen, wenn einer nicht wusste, dass es schon viele andere Schläge und Tritte gab und noch geben würde. Niedrige Beweggründe als Mordmerkmal wären vorhanden, werden aber regelmäßig wegermittelt.
Darum sind die Mörder unter uns.

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Samstag, 7. Dezember 2019
Zweckbesuch
Heiko Maas ist wegen Auschwitz in die Politik gegangen, da ist er immer noch, Angela Merkel ist wegen der Politik nach Auschwitz gegangen und wieder zurück. Die Instrumentalisierung von Auschwitz für ihre gegenwärtigen Zwecke, Kampf für Groko und gegen rechts, ist eine Obszönität, die jeden gewiss auch vorhandenen ehrlichen Motivationsanteil zunichtemacht.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hat sie gesagt, das ist ein aktueller linker Kampfbegriff. Als müsse man den Holocaust mit dieser Schlimmwortbelegung erst als politisch inkorrekt qualifizieren.
Dabei ist überhaupt nicht gesagt, ob die Ausführenden eine Ambition menschengemachter gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hatten, mehr als propagiert und gefordert wurde, sie waren Mitläufer und dadurch Mittäter. Wer schwieg, tat dies hauptsächlich aus Angst.
Da sollte mal die Kanzlerin damit beginnen, Angst und Mitläufertum und politische Korrektheit zu bekämpfen.
Antisemitismus hat sie auch gesagt. Woher kam der, war der eine Folge des Raubmordplans oder hatte der andere propagandistische Ursachen? Wo liegen Vergleichbarkeiten zum heutigen?
Es gibt dazu keine aktuellen Informationsmöglichkeiten, man muss länger zurückblicken, um was zu finden, zu Karl Lagerfeld oder zu der Rias-Sendereihe „Regime unter dem Hakenkreuz“, die die Bundeszentrale für politische Bildung nicht mehr vertreibt.

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Freitag, 6. Dezember 2019
Klimarxisten
Wie uns die SPD zeigt, gibt es nicht zur die Entscheidung zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik, es gibt ein Drittes, die Machtethik. Sie schließt Verantwortung aus und spiegelt Gesinnung vor. Kevin Kühnert kann nicht verantwortlich für das Land handeln, oder wie es heute heißt: kann nicht Verantwortung. Das macht ihn für die SPD so attraktiv. Aus dem gleichen Grund hat sich die SPD gegen Olaf Scholz entschieden, sie will nicht Verantwortung haben oder übernehmen. Links oder Realität, das ist die Entscheidung. Lieber schrumpft sich die SPD aufs Linke gesund.

Und da kommt das Klima gerade recht, das passt zu Gerechtigkeit, dafür kann man nichts. Und nicht nur das, es scheint, man könnte mit Verbieterei und Abschaffungen eine Verantwortungsgesinnung ausüben, wo die Grenzen verwischen.

Dabei ist eigentlich augenfällig, dass die ganzen Klimaaktivisten überhaupt nichts FÜR das Klima tun, sondern nur GEGEN das Klima, das wärmere, sind oder protestieren. Sie wollen an die Ressourcen, ohne Kompetenz, ohne Legitimierung. Sie wollen an die Macht. Ihre Vorstellung von der Macht ist die kommunistische, die totale Kontrolle, nicht die demokratische und schon gar nicht die kontrollierte.

Auf genügend Mitmacher und Mitmacherinnen und Mitmachende können sie sich verlassen.

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Donnerstag, 5. Dezember 2019
Funkstaat
Die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anzuzweifeln, geht natürlich gar nicht, der ist staatsfern, das muss man auch als Kabarettist wissen.
Es ist wohl in der Tat so, dass die Sendeanstalten gar keine staatlichen Eingriffe nötig haben. Die sind eben so. Die brauchen keine Linien, Zielvorgaben, Pläne.
Die sind selbst staatlich. Quasi-Staat. Nicht Staat im Staate, nicht autonom, sondern die zentrale Steuerungseinheit der Echokammer, die autokratisch geführt wird. Hier wird bestimmt, wem ein Forum gegeben werden darf. Die Macht der Informationsgesellschaft ist hier gebündelt, die staatlichen Personalfragen sind nachgeordnet. Eine Beschreibung des Selbstverständnisses wäre vielleicht nicht so direkt und prägnant, aber stünde kaum im Widerspruch. Die Journalisten wollen herrschen, und so gerieren sie sich, sie wollen bei Hofe aufsteigen, und der Hof sind sie selbst.
Es wäre also eher zu fragen, ob das staatliche Agieren ausreichende Unabhängigkeit von der Rundfunkerei und dem Gesinnungsjournalismus besitze.

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Mittwoch, 4. Dezember 2019
Linkes Projekt
Scheinbar stellt sich die Frage, warum die Jusos, wenn sie so links und radikalrevolutionär sind, nicht gleich in der Linkspartei sind. Oder nach Venezuela gehen. An letzterer Alternative wird es deutlich, denn es ist derselbe Grund. Das Wesen linker Radikalität ist die feindliche Übernahme des eigenen Bestehenden, und da hat die SPD immer noch mehr zu bieten. Man zehrt die Substanz auf, aber dazu muss sie erst einmal vorhanden sein.
Darum ist die Beendigung der Koalition auch nicht das Hauptanliegen, auch wenn es jetzt etwas spannend gemacht wird; man will nicht opponieren, sondern zerstören, von innen.
Darum sollten wir hingucken, was die Jusos mit der SPD machen. Sie haben es auch mit dem Land vor.

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Dienstag, 3. Dezember 2019
Schönheitspolitik
Was heute alles Kunst ist, jetzt eine Stele mit Asche ermordeter Juden, damit Auschwitz nicht wieder vorkommt, darf man das?
Es ist vermutlich nicht wirklich so, sondern auch wieder nur vorgetäuscht, was für sich genommen die Sache auch nicht weniger makaber macht, nur eben nicht mehr strafbar wäre.
Man dürfte – wenn der Zweck nicht wieder wäre, sich selbst als die Besseren darzustellen. Nur aus diesem Grunde sind SZ und FAZ dafür, nicht dass sie die nächsten sind, die eine Stele verpasst kriegen.
Was hier gezeigt wird, ist weder Haltung noch Gesinnung, die einen Faschismus zu verhindern geeignet wäre, sondern genau die Extremkonformität, die ein totalitäres System benötigt.

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Montag, 2. Dezember 2019
Strategischer Fehler
Spiegel.de hat: „Wo die Bundeswehr Schulen renovierte, erobern nun wieder die Taliban einen Distrikt nach dem anderen. Ein mörderischer Feldzug.“
Dann hat die Bundeswehr vielleicht das Falsche getan.
Oder das Richtige, aber zu früh. Wenn man die Taliban nicht vernichtet, nützt das Schulenbauen nur sehr kurzfristig.

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Sonntag, 1. Dezember 2019
Humorkritik erklärt Unwitz
In der Rubrik Humorkritik bespricht die Titanic eine Rezension der Süddeutschen Zeitung des Buches mit allen Titelbildern aus vierzig Jahren Titanic, worin der SZ-Rezensent meint, ein Titelvorschlag wie „Warum nicht mal ein Neger?“ mit Roberto Blanco, anlässlich der Bundespräsidentenwahl, käme heute nicht mal mehr in die Auswahl.
Der Rezensent stellt sich vor, die hätten eine Auswahl.
Dazu steht nun in der Humorktitik, der Rezensent hätte den Witz nicht verstanden, und erklärt, der Witz bestünde darin, dass einer, der von diesem Volksmund Neger genannt wird, eben keine Chance hätte, Bundespräsident zu werden.

Witze kann man erklären, aber wo kein Witz ist, lässt sich nichts erklären. Der Titel war schon damals komplett unwitzig, man hat sich erinnert, dass es „2 gute Gründe für Hildegard Hamm-Brücher“ gegeben hat, und Hitler und Zonen-Gabi gaben gerade keine Grundlage.

Was aber die Humorktitik zeigt, ist nicht nur die Einfallslosigkeit, sondern das komplette Einordnen in die politische Korrektheit, die manchmal vermeintlich so sehr übertrieben wird, dass es lustig sein soll. Nach der Humorkritikerklärung wäre es eben überhaupt kein Witz, ob Negerwort oder nicht. Die Fallhöhe läge allein in der Differenz zur Volksmeinung – über die ist man sich aber einig zwischen Redaktion, Lesern und Milieu. Man würde allein aus diesem Grund einen Negermenschen zum Bundespräsidenten machen wollen. Daraus ließe sich vielleicht Komik erzeugen, wenn man sich Gedanken macht.
Macht man aber nicht, weil man glaubt, man wäre lustig, weil es Titanic heißt.

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Samstag, 30. November 2019
Tatfrage
Der Messermann von der Londoner Brücke war ein verurteilter Terrorist, der, der ihn überwältigt hatte, ein, wie es im Radio hieß, „ehemaliger Frauenmörder“. Müsste man dann nicht fairerweise auch von einem ehemaligen Terroristen sprechen?

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