Dienstag, 23. Februar 2021
Rekordopfer
Joe Biden verlautbart, Covid19 habe mehr Amerikaner das Leben gekostet als die beiden Weltkriege und Vietnamkrieg zusammen. Demnächst kann wohl auch der Irakkrieg eingerechnet werden.
Die Kriegsopfer hatten allerdings deutlich weniger Vorerkrankungen, und von Opfern durch den Lockdown im Krieg ist wenig bekannt.

Das war der skurrile Teil.

Wenn Democrat Biden mit Kriegsvergleichen ankommt, sollte man aufschrecken. Da werden Maßstäbe gesetzt. Er plant womöglich was, wo es weniger Opfer geben wird als durch Corona.

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Montag, 22. Februar 2021
Ungelogen
Dass man den Medien nichts glauben soll, ist allgemein bekannt, aber hier gibt es immer wieder zu erfahren, woran man merkt, dass man auch im einzelnen Fall nicht das Geringste zu glauben hat.
Es ist am Beispiel der Bericht- beziehungsweise Texterstattung über die Präsidenten Trump und Biden nicht nur die Emotionalisierung, die man nicht auf sich wirken lassen soll ? ja gibt?s da noch mehr? Ja, es ist schon die Metaphorik selbst. Jetzt werde ?ein neues Kapitel aufgeschlagen?, die ?Hand ausgestreckt?, der ?Trümmerhaufen beseitigt?, all das sind nicht nur Stimmungsmachereien, sondern schon erkennbar Nullinformationen. Umschreibungen, die danach klingen, als wäre da was. Aber da ist nichts.
Das ist nicht nur schlechter Stil, denn wenn da was wäre, müsste man das sagen, das ist breitgelatschtes Nichts. Es gibt überhaupt keinen Gehalt, der richtig oder falsch sein könnte. Es hört sich nur danach an, als würde die Presse etwas wissen und mit Sprachbildern verständlichmachen. Das tut sie nicht. Sie lügt durch Unterlassen.

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Sonntag, 21. Februar 2021
Feierbarkeit
Das Gedenken an den rassistischen Anschlag von Hanau, wie die offizielle Sprachregelung lautet, kann als Zäsur, als Markierung einer Veränderung angesehen werden. Das Rassistische wird allein durch die Zuordnung der Opfer bestimmt. Rassismus als Tatmerkmal oder als täterbezogenes Mordmerkmal würde kaum festgestellt werden können, das räumen auch die Kommentatoren ein, die auf die psychische Störung verweisen. Nicht einmal soziologisch könnte ein rassistischer Gehalt hergestellt werden derart, dass ein Kausalzusammenhang oder Finalzusammenhang zwischen Rassismus in der Gesellschaft und Tatmotiv gezeigt werden könnte.
Gefeiert wird, dass man einen passenden Täter hat zu den richtigen Opfern.
Rechtsstaatlich ist das nicht.

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Samstag, 20. Februar 2021
Ungleiche Opfer
Ein Blogger hat einige Male dargestellt, dass im Zweiten Weltkrieg die Männer in seiner Familie gezwungenermaßen in den Kriegsdienst mussten und umkamen, ohne dass man sie als Opfer betrachtet, wie es mit anderen geschieht.

Dies scheint zwei Gründe zu haben.

Der eine liegt im Wesen des Krieges; was ihnen widerfahren ist, war das, wozu sie eingesetzt wurden, nur hätte es eben der anderen Seite geschehen sollen. Dort wurden die genauso verheizt, propagandistisch haben sie aber das Vaterland verteidigt. Die Juden waren komplett wehrlos.

Eine jüdische Dichterin schrieb in einem Gedicht nach dem Kriegsende, was ist das für ein Land, wo die Mädchen nicht die Soldaten lieben. Interessanter Aspekt; sie haben nicht verteidigt, sondern angegriffen und auch gegen Wehrlose gekämpft, wurden missbraucht, wurden nicht gefragt, haben nur gedient, alternativlos, aber keiner guten Sache.

Der zweite Grund ist: weil sie den Krieg verloren haben. Damit stehen sie für die heutige Jugend noch unter den Kolonialisatoren, von denen man sich distanzieren kann mittels Herablassung, man zeigt den Kolonisierten die Überlegenheit des schlechten Gewissens.

Der Zweite Weltkrieg, Drittes Reich, das wäre eine echte Gewissensbelastung.

Geht nicht, man kämpft lieber gegen den politischen Gegner.

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Freitag, 19. Februar 2021
Zwei Deals
Zur Notiz, man darf offenbar von importiertem Antisemitismus sprechen, genauer gesagt darf man das sagen, wie heute im Frühstücksradio der Moderator, der telefonisch Befragte geht aber darauf nicht ein.
Man muss inzwischen damit rechnen, dass der Deal ist, dass man die Frage genau darum stellen darf, weil man keine Antwort bekommt, aber eben doch mal drüber gesprochen hat. Ob abgesprochen oder nicht, hätte der Moderator mit einer Antwort rechnen müssen, hätte er wohl so nicht gefragt.

In der Presseschau wird eine Zeitung zitiert, die glasnostig schreibt, Entwicklungshilfen nach Afghanistan waren doch nur Bestechungsgelder an die Warlords und örtlichen Machthaber, damit die ausländischen Kräfte nicht angegriffen werden. Die Schlussfolgerung: großzügige Asylverfahren weltweit. Damit eine weltweite Afghanisierung eintritt? Vielleicht war auch hier ein Deal vorgenommen worden, man darf etwas einräumen, wenn in der Schlussfolgerung die komplette Linientreue als Lösung angebracht wird.

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Donnerstag, 18. Februar 2021
Dauermerkel
Söder soll etwas Mysteriöses gesagt haben – man bekäme die Merkel-Wähler mit Merkel-Politik.

Das kann er doch nicht meinen. Mit Merkel-Politik bekommt man vielleicht die Merkel-Wähler, aber nicht als CDU/CSU, sondern als Grüne, Linke und SPD. Das müsste er wissen. Auch, dass man als Union dann bei dreißig Prozent landet. Die Merkel-Wähler von 2013 machen ihren Fehler nicht noch mal, genauer gesagt die, die die 42 Prozent brachten. Die anderen dreißig Prozent haben den Merkel-Kurs ratifiziert, das kann man so sehen, aber in der CSU war das nicht immer der Konsens.

Söder macht also den Seehofer. Kann er ja, aber die Begründung mit Merkel ist originell, die kann so nicht gedacht sein. Das muss bedeuten, Merkel hat einen Kaderleiter, und der leitet nun den Nachfolger. Und man hält ihn für nötig, oder für mächtig genug, sich ihm zu fügen.

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Mittwoch, 17. Februar 2021
Unbetroffenheit
Wenn es schon viel früher viel mehr viel bessere Antirassismusprogramme gegeben hätte, wäre dann der Hanauer Amoklauf verhindert oder abgemildert worden? Nein, das wäre nicht der Fall, nicht einmal, wenn das wirklich der rassistische Anschlag gewesen wäre, ale ser er ausgegeben wird und der er nicht war.
Jetzt die Programme zu fordern, ist Kitsch, Bewirtschaftung des Anschlags, politische und ökonomische Instrumentalisierung, Benutzung, um sich selbst als besser hinzustellen. Und da reicht es schon zu sagen, dass man ja links ist, schon ist man besser.
Was ist an dem Anschlag eigentlich rechts?
Erst die Instrumentalisierung aus linker Bewirtschaftung.

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Dienstag, 16. Februar 2021
Entmilitarisierte Kriegführung
Das aktuelle offizielle Afghanistan-Framing geht so, man habe nur Terroristen und Aufständische bekämpft, aber nichts gehabt für den Frieden, man habe nur militärisch agiert, aber ein „nation-building“ versäumt.

Kann man so sehen. Nicht völlig falsch.

Aber nation-building, das Gründen einer Nation, damit hätte man mal ankommen sollen. Dieselben, die es jetzt besserwissen, wussten es auch damals besser, man darf den Afghanen nicht die Identität austreiben und nationalistisch agieren, schon gar nicht zu viel kämpfen, nur ein bisschen und nicht gegen die gemäßigten Taliban, die werden eingebunden, und mit den Warlords schließt man Vereinbarungen, um Vertrauen zu gewinnen. Dieser Blödsinn hat nicht gewirkt.

Und jetzt kommt: man hätte sollen.

Die ideologisch Gefestigsten sind auch die Wendigsten.

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Montag, 15. Februar 2021
Trügerische Erinnerung
Wieder was aus dem Frühstücksradio, man befragt sich selbst, in diesem Fall den Korrespondenten in Washington, der nach fünf Jahren aufhört und noch einmal richtig loshetzt. Trump. Lauter emotionale Metaphern, die als Fakt daherkommen sollen und nicht justiziabel wären als Meinung. Keil getrieben, geteilt, rassistisch, solche Sachen hat er gemacht, „Great Again“ sei dann auch schon von den Minderheiten verstanden worden als „White Again“ – wieso eigentlich.
Und er selbst habe nach einiger Zeit erkannt: Der Präsident lügt. Und dann habe er es auch gesagt.

Nun hat es diesen Prozess der Erkenntnis nachweisbar nicht gegeben. Hätte sein können, war aber nicht. Trump hatte nie einen Vertrauensvorschuss, der irgendwann verbraucht worden wäre, so dass sich die Journalisten eingestanden hätten, tja, wir werden angelogen, sogar vom US-Präsidenten, wer hätte das gedacht, wohin sind wir gekommen.
Trump war von Anfang an des Teufels Faschist.
Wenn der Journalist was anderes in Erinnerung hat, fälscht er sein Gedächtnis.

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Sonntag, 14. Februar 2021
Verbotswürdig
Werbeverbot im Saarland. Wir kennen nicht das Gesetz, kommentiert wird zuweilen die überbordende Verbotssucht, indes ist nicht vorstellbar, wie ein solches Gesetz Mindestanforderungen an Rechtmäßigkeit genügen sollte. Gibt es für Werbezettelverteilen keine Ausnahme von der Ausgangssperre? Dies könnte aber nicht mit Gerechtigkeit und Fairness begründet werden, wie es getan wird, zumal juristisch überhaupt nichts mit Gerechtigkeit begründet werden kann. Es dürfte dann auch der Spiegel nicht ausgetragen werden, der enthält Werbung. Oder müssten nur die Einleger heraus? Man könnte nicht Werbezettel verbieten, aber dem Saarländischen Rundfunk weiterhin die Ausstrahlung von Spots gestatten.
Und so fort.
Wir sehen, wohin das jahrelange Moralisieren geführt hat, zur moralischen Inkompetenz, zur Aufgabe aller Maßstäbe. Kostet alles Geld und Energie, diese Gesetzesmacher müssten als erste in den Lockdown.

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Samstag, 13. Februar 2021
Fraglos
Ließ die Rhetorik der Kanzlerin auch nach minderen Ansprüchen zu wünschen übrig, so wäre ihr doch nicht vorzuwerfen gewesen, sie spräche Zeitungsdeutsch. Ihre Stärke war die verhauene Grammatik, sie benutzte seltener die allgemein vorgegebenen Stanzen. Darum fällt es auf, dass sie davon sprach, die Mutationen gewönnen „Oberhand“, und an anderer Stelle, die Bürger „setzen auf“ irgendwas mit Rechtsstaatlichkeit. Das sind leere Quatschereien, aber die gängigen. Jemand hat sie dahingehend beraten.

Oder sie ist an dem Punkt angelangt, an dem die Presse schon länger steht, man hat absolut nichts mehr mitzuteilen und versucht, das Nichts mit emotionsgeladenen Metaphern zu überdecken.
Immer, wo Oberhand gewonnen wird oder jemand auf irgendwas setzt oder gezündelt wird oder Vorschub geleistet, wo Metaphern, meist militärischen Ursprungs, benutzt werden und emotionalisiert, könnte, würde jemand danach fragen, derjenige nicht erklären, was damit gemeint sei, weder, welche tatsächlichen Vorgänge damit beschrieben sein sollten, noch, warum dafür diese Worthülsen passen sollten.
Aber es fragt niemand.

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Freitag, 12. Februar 2021
Mangelerscheinungen
Markus Söders Freudsche Glanzleistung ist bereits zitiert, sie könnte noch viraler gehen: „Es ist leichter zuzumachen als zu öffnen. Das erste erfordert Mut, das zweite Klugheit.“ Treffliche Erklärung, der Mangel an Klugheit übersteigt sogar den Mangel an Mut.
Jenseits der intelligenzbezogenen Bewertung zeigt sich, dass die politische Entscheidung falsch ist. Wenn eine Maßnahme leichter anzufangen als zu beenden ist, muss bei der Entscheidung über sie nicht nur abgewogen werden, wie man hineinkommt, sondern wie sie beendet werden kann.
Dabei sind noch nicht einmal die Folgen, die Nebenwirkungen berücksichtigt.
Hat man die Maßnahme als solche nicht vollständig durchdacht, muss man sie bleibenlassen.
Ist man nicht in der Lage, sie zu durchdenken, ist man auf dem falschen Platz.

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Donnerstag, 11. Februar 2021
Zwei linke Dinger
Zwei Sachen von Achse des Guten.
Ein Schriftsteller hatte einer linken Zeitung eine Rezension angeboten, die lehnte aber ab mit Verweis auf einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit Achse des Guten. Jetzt würde man nicht auf Antisemitismus kommen bei dieser Darstellung, auch ihm, Chaim Noll, ist erst später aufgefallen, dass die hier kein Buch eines Juden von einem Juden rezensiert haben wollen, der auf dem Portal eines Juden schreibt. Was, wenn nicht das, schreibt er, sei Antisemitismus?
Man könnte sagen, die hätten hier gerade eine Gleichbehandlung vorgenommen und wären mit jedem Autor und jedem Buch so verfahren und auch, wenn Henryk M. Broder nicht der Achsenherausgeber wäre.
Dann wäre das aber immer noch in dem soziologischen Verständnis eine antisemitismusgleiche Struktur. Zweifellos äußerst deckungsgleich, aber was hätte diese Struktur mit Juden zu tun?
Dies: dass der nationalsozialistische Antisemitismus genau daher kam, dass die Juden besser waren.
Die heutigen Linken formulieren nur darumherum.


Noch was Interessantes, zufällig am gleichen Ort, es geht um ein Buch über die Außenpolitik in Bezug auf Israel. Langer Text, lesenswert,

https://www.achgut.com/artikel/bloss_nicht_die_araber_vergraemen_die_israel_politik_des_aa

mit einem überraschenden Aspekt, der darin nur als Nebensache auftaucht: der Schah. Der stand der arabischzentrierten Außenpolitik der Bundesrepublik realistisch gegenüber. Darum die Proteste? Was haben denn die Studenten gegen den Schah, wer hat die aufgeputscht? In wessen Interesse lag es, den loszuwerden? Man kennt die Verbindungen und wundert sich nunmehr etwas weniger.

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Mittwoch, 10. Februar 2021
Zusammenbrechendes Leyengebilde
Dies ist festzuhalten: Ursula von der Leyen sagt, „was losgewesen wäre, wenn einige große Länder sich den Impfstoff gesichert hätten und kleine leer ausgegangen wären, was das für die Wirtschaft und den Handel bedeutet hätte, das wäre das Ende der EU gewesen“ oder so, fast wörtlich jedenfalls. Und damit begründet sie oder relativiert sie das Versagen bei der Beschaffung. Also ob es darum gegangen wäre, alle später oder die ersten zuerst. Trump jedenfalls hat sich nicht darum gekümmert, ob die großen Bundesstaaten zuerst was kriegen oder alle gleichzeitig, er hat sich um die Beschaffung gekümmert. Geld für die Umgestaltung hat er auch nicht lockergemacht, sondern für die nötigen Betätigungen.
Das Amtsenthebungsverfahren wird gegen den Falschen geführt.

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