Donnerstag, 22. September 2022
Backwarnkombinat
Nun meinten manche, Robert Habecks Bäckereien-Nichtinsolvenz sei sein Laschet-Moment, in Anlehnung an Armin Laschets Lachen im Wahlkampf beim Besuch im Ahrtal.
Aber wir sagen, man soll einem großen Mann nicht den Weg versperren. Es ist nämlich anders. Armin Laschet hatte seine eigenen Anhänger damit brüskiert, medial lanciert natürlich, aber es war ja so. Bei Robert Habeck kommt nicht nur, was der Minister eigentlich sagen wollte, er bestätig auch nur die, die ihn ohnehin schon kritisch gesehen hatten, aber seine eigenen Leute, die gegen warme Brötchen sind und gegen selbständige Bäcker und gegen Kapitalismus, der Insolvenzen erst möglich macht, die finden ihn noch toller.
Und die bestimmen die Meinung.

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Mittwoch, 21. September 2022
Kompetenzerwerb
Gerade wenn die Inkompetenzen von Ministern offen zutagetreten, kommt die Diskussion auf, ob Minister vom Fach sein sollten, als Einstellungskriterium, oder ob das unzumutbare Einschränkungen wären.

Nun sind die bisherigen Minister, die das Fach gelernt hatten, nicht unbedingt die erfolgreicheren gewesen. Gewiss kommt es auf andere Qualitäten stärker an, die Fähigkeit zur Problemdurchdringung, Fleiß zum Einarbeiten in Sachlagen, Stärke zur Führung eines Ministeriums und der Mitarbeiter, und zuvorderst die gute Auswahl der Mitarbeiter, die dann doch Fachkenntnisse haben sollten, so dass man sich auf deren Urteil verlassen kann.

Und das ist ja nun gerade das, was nicht passiert. Alle sind über Parteiseilschaften auf Posten gekommen. Und finden nichts dabei. Wenn doch, geben sie sich als Experte für irgendwas aus.

Eine Opposition müsste langsam anfangen, einen Marsch durch die Fachkompetenzen anzubieten.

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Dienstag, 20. September 2022
Keine gültigen Maßstäbe
Heute ein örtliches Erlebnis.
Am Rand des Altstadtfestes ein Parteistand, ein Bundestagsabgeordneter mit Nebenmännern.
Darauf hingewiesen, dass er als Angehöriger der Regierungskoalition viel Aufwand zu betreiben hätte, sich gegenüber den Bürgern, die er hier ja ansprechen wolle, sich zu distanzieren von einer ganzen Menge, was Rotgrün anrichte, fanden er und die, man müsse doch aufhören, ständig Distanzierungen zu verlangen.
Gerade jetzt fällt es denen mal ein.
Dann mögen sie doch bitte einmal Maßstäbe festlegen, wonach es gehen solle und die für alle so herum und andersherum zu gelten haben.
Nein, wollen sie nicht.

Es hätte dem ja, als Angehörigem der Legislative, einfallen können zu sagen: die Gesetze.

Die Partei war die FDP.

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Montag, 19. September 2022
Kompromat
Da gibt es auf tagesschau.de nicht nur den stromerzeugenden Fernseher, sondern sogar diesen Beitrag: ''Wurde ein bislang unbekanntes Treffen zwischen Bundeskanzler Scholz und dem im Cum-Ex-Skandal beschuldigten SPD-Politiker Kahrs verschwiegen? Ein Kalendereintrag wirft Fragen auf. ''
Das ist sogar ein Stück Journalismus, den man früher von den öffentlich-rechtlichen Medien erwartet hätte, keine schonende Behandlung und nicht ''was der Kanzler eigentlich sagen wollte?.

Leider müssen wir inzwischen fragen: Warum?
Ist Olaf Scholz nicht Robert Habeck und will man ihn darum nicht zu groß werden lassen?
So etwas hätte man früher nicht gefragt, und wenn doch, wäre es nicht die Hauptfrage gewesen; etwas stimmt oder stimmt nicht und wird sehr wahrscheinlich so dargestellt, wie es sich darstellt und wie es andere auch recherchiert hätten. Mehr Vertrauen ist gar nicht nötig. Und das ist nun weg.
Man muss damit rechnen, dass das belastende Material gegen Olaf Scholz zu seiner Disziplinierung vorgetragen wird. Man will ihm zeigen, dass man ihn in der Hand hat und dass er nicht zu Alleingängen befugt ist.
Das muss nicht stimmen, aber es ist nicht mehr abwegig.

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Sonntag, 18. September 2022
Funkstaat
In den Nachrichten hieß es, Christian Lindner wolle zwar keine Neid-Debatte, aber ein Intendant einer ARD-Anstalt solle nicht mehr verdienen als der Bundeskanzler, die Verwaltungen sollen verschlankt und nicht so hoch bezahlt werden, damit die Redakteure, die das Programm machen, gut bezahlt werden können.
So wird das nichts, weder mit der Rundfunkreform noch mit der FDP. Das Denken des FDP-Chefs ist durchweg verstaatlicht. Kanzler als Vergleichsmaßstab, und die Redakteure würden das Programm machen. Die Redakteure entscheiden, was sie verhindern und was nicht, die Programmmacherei hat sich dem angepasst.
Christian Lindner möchte eben seine Zulassung zu Redesendungen behalten.

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Samstag, 17. September 2022
Angewandte Kinder
Wie wir wissen, hat Robert Habeck in einem seiner Kinderbücher einen Stromausfall als nett und entspannend dargestellt.

Es ist nicht weiter ungewöhnlich, dass ein Autor seine Vorliebe für irgendein Anliegen durchscheinen lässt. Und warum soll ein Stromausfall nicht in einem Kinderbuch vorkommen.

Es ist nur so: dann soll es auch ein Kinderbuch sein. Man kann Kindern vom Stromausfall erzählen und in der Geschichte zeigen, wie die Figuren damit umgehen. Es sind ja ganz starke selbstbewusste Kinder, denen macht das keine Angst, schon in Ordnung. Der Stromausfall kann auch in der Handlung eine tragende Funktion einnehmen als Auslöser eines Ereignisses, als Vermittlung der Handlung oder als Wirkung.

Man kann den Stromausfall dramaturgisch anwenden.
Aber als eines nicht: als idealisierter Zustand. Nicht, um die eigene politische Agenda schönzufärben.
Dann benutzt man die Leser.
Das sind dann angewandte Kinder.


Aber auch wieder etwas, wofür die Grünen gegründet wurden.

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Freitag, 16. September 2022
Schriftdenk
Heute ist zum ersten Mal eine sprachliche Schlamperei, die in Zeitungsüberschriften eingerissen ist, im gesprochenen Satz, obgleich im journalistischen radiomoderatorischen, zu hören gewesen. Es ist eine grammatikwidrige Verkürzung eines Satzes, den es in der ausformulierten Weise gar nicht gäbe, die Sache mit dem 'mit' anstelle von 'hat ein' oder 'machen'. Die Moderatorin sagte etwa, 'der Bundeswehrverband mit einer Kritik', als Satz unter anderen Sätzen. Nicht: hat eine gegeben. Es gibt gar keinen Satz, der sich auf die 'mit'-Form reduzieren ließe, darum ist sie keine Verkürzung, sondern eine Verbiegung.
Kam bisher nur in geschriebenen Überschriften vor, nun wabert diese Unsitte ins Gesprochene.
Die Genderillos haben doch Recht, die Sprache bestimmt das Denken.

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Donnerstag, 15. September 2022
Zur Notwendigkeit ideologischer Lüge
Thilo Sarrazin behandelt in seinem aktuellen Buch die ideologiebetriebene Politik und dekonstruiert auch schön fleißig alles, was dabei der Realität nicht standhält. Er hat ja auch mit fast allem recht und es verstehen auch alle, die es schon wissen.
Er kann sich aber nicht so richtig in die Dummheit hineinversetzen. Die Dummheit, damit einhergehend die Verdummung, als Machtmittel und Herrschaftsinstrument unterschätzt er. Gute Ambitionen, die zu weit gehen, so ist es für die Konsumenten. Für die Herrschenden ist es austauschbar, an welche Ideologie sie sich klammern wie an eine Keule, mit der sie zuschlagen. Dies erkennt man leicht daran, dass die Gegner immer zu Feinden der jeweiligen ideologischen Ambition erklärt und umgedeutet werden müssen und dass welche, die vielleicht tatsächlich-inhaltlich zu dem Thema etwas beizutragen hätten, sei es Klima, Geschlecht, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, gar nicht willkommen sind.
Die Ideologie der Herrschenden muss eine Lüge zur Grundlage haben, sonst könnte sie den Herrschenden gefährlich werden. Nur verlogen funktioniert sie zur Machtdurchsetzung.

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Mittwoch, 14. September 2022
Parteienlandschaftsgestaltung
Klar kann es sich so zutragen, wie es dargestellt wird, die Linkspartei zerlegt sich und zerstreitet sich, einige treten wegen Sexismus und Krieg aus, und das macht die Partei für Wähler nicht attraktiv.

Kann sein, dass es hinter den Zeitungskulissen etwas krasser zugeht und sich rettet, was kann, vorgeblich wegen inhaltlicher Unüberbrückbarkeiten, über die nicht einmal der Bundespräsident Brücken bauen könnte. Es ist nichts mehr zu holen, da schaut man sich um.

Kann aber auch sein, das die Administration die Parteienlandschaft bereinigen will. Die Redundanz wird nicht gebraucht, und die SPD hat es geschafft, nicht als die überflüssige Partei dazustehen, wie man es noch vor nicht allzu langer Zeit hätte erwarten können. Also macht man einigen Parteileuten Angebote, wie sie besser unterkommen können, und das SED-Erbe ist aufgeteilt ohne eine spezielle Nachfolgepartei oder rechtsidentische umbenannte.
Wäre eine elegante Lösung.

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Dienstag, 13. September 2022
Edler Wilder Westen
Das Problem mit Winnetou, also das, was die Grünmenschen mit ihm haben, ist gerade nicht eine klischeehafte oder in irgendeiner Art rassistische Darstellung als Wilder, sondern, dass Karl May ihn uns als Blutsbruder und edlen Menschen präsentiert. Das passt nicht ins Weltbild. Und dann auch noch Old Shatterhand, der sich mit ihm verbrüdert und zusammen für das Gute kämpft. Das ist viel beleidigender für die Pseudomoralisten, weil sie damit nicht mithalten können.
Die Figur des edlen Wilden ist war maßgeblich durch Karl May verbreitet worden und nimmt in der Gedankenwelt der Wohlstandsverwahrlosten viel ein, aber dass sie damit in dieser Tradition stehen sollen, das ist ihnen doch zu viel.

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Montag, 12. September 2022
Mangelwirtschaft
Der Wohlstandsverlust bei einer grünen oder sonstwie linken Regierung, die das gesamte System erfasst, einer Venezuela-Koalition sozusagen, ist in zwei Hinsichten folgerichtig und notwendig.
Nicht allein durch wirtschaftliche Inkompetenz und Ruinierung der Grundlagen der freien Ökonomie.
Auch aus Absicht, weil zu viel Wohlstand und Freiheit die Herrschaft bedroht. Freie Menschen sind nicht gewollt.
Der sogenannte Kapitalismus hatte, wo er mit Rechtsstaatlichkeit verbunden ist, mehr Gleichheit erzeugt als jeder Sozialismus auf gleichniedrigem Niveau, weil gleiches Recht zumindest der angestrebte Zustand ist; Recht zu kaufen ist Korruption, im Sozialismus gibt es nur Klassenjustiz oder eben die politische Konformität.
Und die erreicht man besser bei Mangelzuständen. Die Aussicht, beim Staat was werden zu können, funktioniert am besten als letzte und einzige Möglichkeit, sich hochzuarbeiten. Der Mangel schafft mehr Systemlinge.
Will man Systemlinge, schaffe man Mangel und Krise.

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Sonntag, 11. September 2022
Neuwahlen
Da gibt es, natürlich ganz schlimme, Wahlaufrufe, natürlich beobachtet, irgendwo in Thüringen und bestimmt auch anderenorts wird zur Wahl von irgendwas aufgerufen, was es gar nicht gibt, sondern reichsartig sein soll. Also da bereiten welche den staatsdelegitimierenden Umsturz vor, indem sie den Staat durch einen anderen ersetzen. Wollen.
Das ist eigentlich ganz richtig gedacht, es ist eben nur immer erst hinterher richtig gewesen, wenn der Umsturz funktioniert hat. Das ist der Unterschied zwischen Revolution und Putschversuch.
Das Problem ist nur: Wenn das mit den Wahlen klappen könnte, könnte es noch besser mit den Wahlen gehen, die wir haben. Aber es geht nicht einmal da. Theoretisch könnte man in Parteien gehen oder welche gründen oder antreten, und die Wähler entscheiden. Dazu braucht man keine neuen Länder. Doch nicht einmal bei den durchgeführten oder anstehenden Wahlen wird mal irgendwas anderes gewählt als der Sumpf, der uns dahin gebracht hat, wo wir sind. Und diese Wähler würden zwar genauso den neuen Sumpf wählen, aber nicht für eine Austrocknung stimmen.

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Samstag, 10. September 2022
Keine Beunruhigung wegen Unruhen
Schäuble sagt schon, von sozialen Unruhen wird die Energie auch nicht billiger. Das stimmt, und er hat sogar recht. Das Framing 'soziale Unruhen' steht für den Unterschied zu sozialen Ruhen. Der Kollektivismus, den unsere Gesellschaftspolitik hergestellt hat, ist völlig ungefährlich. Es ist ganz egal, wieviele Leute demonstrieren, die Presse wird nur die Dummen zählen und vielleicht ein bisschen Verständnis an Teilen der Demonstranten äußern. Vielleicht wird ein Anne-Will-Thema lauten: ''Wieviel Unzufriedenheit verträgt die Demokratie?'', und wenn die es nicht macht, titelt es der Stern.

Die Informationsgesellschaft kommt durch Gruppenunruhen nicht in Gefahr.

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Freitag, 9. September 2022
Ersehnter Abgrund
Der Problemzustand der Grünen ist nicht, plötzlich mit der Realität konfrontiert zu sein und andere Probleme zu haben als erwartet. Das auch, aber das betrifft die Kundschaft, die Ideologienehmer, die Anhänger. Wir wissen nicht einmal, ob die wirklich den Atomausstieg als Hauptanliegen haben und von ihren Grünen massenweise enttäuscht wären wie die Arbeitslosen von Hartz IV.
Das Problem von Habeck und den seinen besteht darin, sich auf eine neue Art der Verlogenheit einstellen zu müssen. Die müssen jetzt vortäuschen, sie wollten das, was sie bewirken, so gar nicht.
Das ist weitaus schwieriger, als alles zu fordern, wovon es heißt, das reiße uns in den Abgrund. Uns wurde der Abgrund als gelobtes Unland empfohlen. Jetzt müssen wir noch ein bisschen durchhalten, bis wir es erreicht haben, dann geht es nicht mehr zurück.
Nur in der Zwischenphase muss die Illusion erhalten werden, die Politik wolle uns aus dem Abgrund führen, nur sei dieser leider stärker.

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