Freitag, 21. April 2023
Verschlimmerung der feindlichen Realität
Die oft gehörte Hoffnung, es müsse erst noch schlimmer kommen, bevor es wieder besser werden könne, ist nicht nur Ausdruck verdrängter kompletter Hoffnungslosigkeit, sie ist auch bei den Herrschenden vorzufinden, da aber ist sie Ausdruck der Macht. Jüngst zu sehen am Beispiel Bauwirtschaft, die gerade abstürzt, die Ministerin will aber mehr Wohnungen, die nicht teurer werden sollen, die TAZ weiß, dass das nur nach Überwindung des Kapitalismus geht. Dann muss. Die einen müssen bauen, die anderen müssen dafür politisch sauber sein, und es gibt genug Überwachungsarbeit. Es ist also nicht so, dass die Realität gegen Linksgrün arbeitet, ein Ankommen in der Realität ist kein Rückschlag. Es sind ja die zu überwindenden feindlichen Zustände, in denen sich die Verschlimmerung abspielt. Das geht nach Plan.


In lockerem Zusammenhang die impertinenteste Dummheit von heute mit beleidigender Offenheit, worum es tatsächlich geht, zitiert nach dem Perlentaucher:
„Die SZ erinnert die Klimakleber daran, dass nicht nur nur ältere konservative Biodeutsche am Auto hängen.“

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Donnerstag, 20. April 2023
Nicht auflösbar
Vor 25 Jahren hat sich die RAF aufgelöst, genauer gesagt ihre Auflösung bekanntgegeben. Die Erklärung klingt nicht mehr so wie frühe RAF, dafür umso vertrauter nach Letzte Generation, Freitage für Zukunft, Greta und Luisa, was die kapitalistischen Strukturen als Grundübel allen Überübels angeht.
Zwei Unterschiede scheinen zu bestehen; einmal wird man nie von den Klimomanen ein Auflösungsschreiben kriegen. Zum anderen wird die Radikalisierung vielleicht doch nicht so radikal vonstattengehen wie bei der RAF nach den 68ern, aber nicht, weil sie weniger durchideologisiert wären, sondern weil der Rest er Gesellschaft es ist. Bestenfalls ist man genervt, dass schon wieder Luisa bei Anne Will sitzt und dass zu diesem Zwecke eine publikumswirksame Aktion vollzogen werden musste, aber es kommen keine sechzig Millionen zusammen gegen die oberen sechshundert. Die kriegen weniger Verfolgungsdruck und darum weniger Motivation.
Die werden aufgelöst, wenn man etwas besseres findet, um an das restliche Geld und den übriggebliebenen Besitz der Leute zu kommen.

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Mittwoch, 19. April 2023
Preistreiberei
Dieses Überkreuz für die Kanzlerin ist doch nicht nur die übliche bundespräsidiale Ordensschleuder. Das ist ein politischer Akt, wohlüberlegt, und dadurch umso rätselhafter. Was zum Teufel haben die sich dabei gedacht?

Wir wissen nichts Konkretes, DIE ZEIT ermittelt in solchen Fällen nicht und prüft keine privaten Textnachrichten. Sicher ist, Steinmeier hatte sich zu bedanken, aber das reicht nicht.
Man müsste wissen, wie wichtig die das selbst nehmen, aber die glauben ihren Zirkus, die nehmen sich und einander wichtiger, als wir es tun. Ein wichtiges Zeichen soll gesetzt werden in Richtung Signalgebung.
Es lassen sich also nur Fragen stellen, kaum Antworten geben. Sollen die Nachfolger Scholz und Merz eingehegt und ausgedünnt werden? Soll die Rolle der Politik gegenüber den Bürgern betont und gestärkt werden? Sollen die Journalisten, die der Kanzlerin Bescheidenheit attestiert hatten, eins übergebraten kriegen, indem ihnen vor Augen geführt wird, dass sie nur nicht groß genug gedacht haben? Letzteres ist sicher nicht der Zweck gewesen, aber man kann ja mal fragen.

Wenn Zeichen und Signale gesetzt werden, dann für eines: für die Macht. Dies ist wohl auch hier ein zentraler Teil der Botschaft oder der wesentliche; ''weil wir es können''.
Wenn man sonst nichts kann.

Ein dadaistisches Theaterstück aus der Spät-DDR hat die Szene, wo die beiden clownesken Figuren einander verletzen, indem sie sich gegenseitig Orden anstechen. Immer aggressiver, immer rachsüchtiger.
Damals ein großer Lacher. Hätte später nicht mehr funktioniert, jetzt kommt auch das wieder.
Wir stehen vor einer Ordens-und Preiswelle, da musste eben mit der Kanzlerin der unüberbietbare Anfang gemacht werden.

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Dienstag, 18. April 2023
Kohlenklima
Manche halten den Grünen nun entgegen, dass ja die Kohle die Kernkraft ersetzen muss und viel schlimmer ist.
Natürlich kann man hier eine Inkongruenz aufbereiten; das soll also Klima sein?

Man verkennt zwei Dinge, wie sie aus Sicht der Grünen sind, das eine vielleicht nur halb; so wichtig ist das Klima gar nicht. Das Klima ist Mittel. Druckmittel. Es kann auch mal nachrangig werden, wenn es gerade nicht ganz passt.

Das Eigentliche ist: Die Kohle ist sehr vorübergehend. Aus grüner Sicht ist das Ende schon beschlossen und besiegelt, man rechnet nicht in Mengen, sondern in Zeit. Die Zeit für den Kohleausstieg bleibt. Und dann wollten doch alle das Ende der Kohle, es wird sich leichter durchführen lassen als der Atomausstieg, schneller und unvermittelter, und die Verwunderung, dass das passieren konnte, wird noch größer.
Jedenfalls bei uns.
Die Welt wird sich nicht mehr wundern, dazu sind wir nicht mehr von Bedeutung.

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Montag, 17. April 2023
Selbstbestimmung über die anderen
Im Frühstücksradio ist der Queerbeauftragte am Telefon und gibt, zeitungsdeutsch gesprochen, Einblicke in sein krudes Weltbild. Das Selbstbestimmungsgesetz bringe die ersehnte Selbstbestimmung darüber, den Eintrag des Geschlechts frei bestimmen zu können ohne entwürdigende psychiatrische und gerichtliche Termine, bei den Themen Frauensauna und Sport bestände ein Hausrecht der Betreiber, und ja klar, wie die Antidiskriminierungsbeauftragte es gesagt hat, gelte das Gleichbehandlungsgesetz, aber es käme gar nicht vor, auch nicht in anderen Ländern, dass die Einzelfälle geschähen, sondern die Transmenschen sind Hass und Hetze ausgesetzt zum Beispiel durch Blicke in der Frauensauna. Die Gesellschaft sei nach Geschlechtern aufgeteilt, die meisten würden sich mit dem Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesen worden sei.

Der Moderator hat weder Lust noch intellektuelle Kompetenz, in die Widersprüche zu gehen.
Wenn der Frauensaunafall oder der Frauengefängnisfall nicht vorkommt, woher weiß man dann von den transfeindlichen Blicken?
Wäre ein Psychiater nicht die erste Anlaufstelle bei Geschlechtsproblemen, wieso sind staatliche und medizinische Stellen entwürdigend?
Die körperlichen Merkmale, aufgrund deren bei der Geburt das Geschlecht zugewiesen wird, heißen die nicht Geschlecht?
Und dafür kriegt der Geld?

Der Trick dieses ganzen Schwindels besteht darin, dass man gerade nicht die Lage von einigen, seien es viele oder wenige, verbessert, sondern dass man sich eine Handhabe gegen die Mehrheit, eigentlich gegen die Gesamtheit, verschafft.

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Sonntag, 16. April 2023
Diplomatische Empfehlung
Unsere Bundesaußenfeministerin soll von chinesischer Seite gefragt worden sein, ob sie Tipps hätte für eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan.

Wenn sie was drauf hätte, hätte sie geantwortet: Klar; friedliche Revolution in China, freie Wahlen, freie Presse, Macht der sehr Kommunistischen Partei beenden, Staatssicherheitsapparat auflösen.

Und dreißig Jahre warten, dann kann man wieder weitermachen wie vorher.

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Samstag, 15. April 2023
Mentaler Einstieg
Man könnte meinen, jetzt haben die Grünen etwas ganz Wichtiges und Zentrales erreicht, jetzt ist gut.
Im Gegenteil. Zeitungsgrammatisch gesprochen haben sie Aufwind, Rückenwind und Morgenluft, die Allmachtsphantasie wird nur durch das eigene Vorstellungsvermögen begrenzt.
Hatten die frühen Grünen noch Bürgerbewegungen usurpiert, wie es die Kommunisten mit der Arbeiterbewegung getan haben, können sie jetzt jeden Blödsinn frei erfinden, sie haben die Macht, alles durchzusetzen, nicht zum Zwecke der Durchsetzung einer Verbesserung, sondern als Machtdemonstration zwecks Machterhaltes, um an das Geld der Gesellschaft heranzukommen.
Grüne Ökonomie ist die Verfügbarmachung von Substanz, und was Substanz angeht, sind wir ein reiches Land.
Auch wenn Einzelnen noch Bedenken kommen, die Gesellschaft wird es freuen.

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Freitag, 14. April 2023
Jodeldiplomatie
Besonders diplomatisch scheint unsere oberste Diplomatin nicht zu sein, wenn sie meint, dem alten gelben Mann eine klare Ansage ins Stammbuch schreiben zu können, dass die Welt eine Eroberung von Taiwan nicht einhellig begrüßen würde. Der Affront dabei ist nicht einmal der Inhalt der Ansage, sondern das Hinausposaunen. Würde der Chef die Ministerin ernstnehmen, würde er um einen Gesichtsverlust fürchten.
Es kann allerdings auch sein, dass es nicht Ungeschicklichkeit ist, sondern Teil der Inszenierung, dass sozusagen unsere Grüne dem Festlandchina abgetrotzt hat, eine klare Haltung zu zeigen, und dass das nicht einmal ein Abtrotzen war, sondern eine genehmigte Flachserei. Am wahrscheinlichsten ist allerdings die Bedeutungslosigkeit. Das wäre auch der beste Fall.

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Donnerstag, 13. April 2023
Gelungener PR-Stunt
Man muss davon ausgehen, dass der Kapitalismus schon überwunden ist.

Etwa auf t-online wird erzählt, amerikanische Konservative-Rechte-Republikaner laufen Stimmung und machen Sturm gegen Brauerei, die mit einem Trans zusammenarbeitet, das ruft die Antitranshetzer auf den Plan und so fort.
Marktwirtschaftlich war es sicher ungeschickt von der Brauerei, einen auf woke machen zu wollen.
Aber die Nummer ist, dass man, also die Infosphäre, wieder ein paar Gegner inszeniert hat. Diese Nachricht ist die Nummer. LQBTQSPD-Hasser schüren Aufwind. Dagegen muss doch was gemacht werden.
Und das Ergebnis ist wie immer, dass Linke mehr Geld kriegen.
Nach der Überwindung des Kapitalismus geht der Kampf erst richtig los.

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Mittwoch, 12. April 2023
Verdiente Abschaltung
Laut den demoskopischen Erhebungen sollen 75 bis 85 Prozent der Deutschen gegen die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke sein. Wenn 15 Prozent doch dafür sind, scheint das dem Wahlergebnis der Grünen zu entsprechen, allerdings hochgerechnet auf alle, nicht nur die Grünenwähler, die tatsächlich zur Wahl gehen.
15 Prozent reichen völlig, weil das die sind, die bei Hofe maßgeblich gestalten.
Aber die 85 Prozent, die gegen die Abschaltung der letzten drei sind, wie fanden die denn die Abschaltung der ersten drei?
Bis auf einige Wenige hatten sie kein Problem damit. Keins, dass groß genug gewesen wäre, sich irgendwie sträubend bemerkbar zu machen.
Ist ja nicht ihre Sache, sondern die des Staates, und der wird schon wissen, sonst ist man, das weiß man doch.
Die Abschaltung hat man sich verdient.

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Dienstag, 11. April 2023
Energieentsorgung
Aktuell sagt Jens Spahn, für das Klima sei der Atomausstieg ungünstig, weil dafür Kohle verbrannt wird, das kann ja als Argument clever sein, mit Klimaschutz zu kommen, weil die Grünen also selbst nicht in sich stimmig sind. Aber diese Argumentationsweise ist schon unterwürfig und unterworfen, und Jens Spahn ist hier nur zufälliges Beispiel, weil er es gerade geäußert hat.
Man hat die herrschende Linie anerkannt. Man sagt „Wir wollen ja alle und sind dafür, nur noch besser“, und damit hat man die Herrschaft akzeptiert.
Wenn die Grünen sodann die Kohle verbieten, wundert man sich, dass man mitgemacht hat.
Richtigerweise müsste der Argumentationsvektor auf die herrschenden Grünen zielen: die nehmen uns die Energieversorgung.
Vielleicht kriegt man das bei der Kanzlerin nicht durch.

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Montag, 10. April 2023
Qualität direkt vom Staat
Gerade ist zu lesen, auf Twitter werden BBC und unsere öffentlich-rechtlichen Rundfünke mit dem Vermerk ''staatlich finanziert'' versehen. Einzelne Sendungen nicht und auch einzelne Journalistengesichter nicht, was noch besser wäre.
Die BBC will das nicht, auch die unsrigen finden das ungehörig.
Dem Staat ist der Rundfunk peinlich oder dem Rundfunk der Staat, ein guter Schritt zur Trennung von Staat und Glaube, eigentlich.
Aber jetzt nehmen wir mal an, die unstaatlichen freien Medien würden auf ihre Produkte, online oder gedruckt, den Vermerk ''nicht staatlich finanziert'' schreiben – wie würde das wirken auf die Konsumenten, die Leser? Als höchst unseriös, außerhalb des Konsenses, da kann ja jeder kommen und da kommt auch jeder. Man würde denken, es bestände eine Pflicht, auf die Unseriosität selbst hinzuweisen. Man guckt lieber weg.
Jedenfalls auf die größere Hälfte bei uns würde das so wirken. Kommt nicht vom Staat, also von einer fremden Macht. Will man nicht, sonst ist man selbst vielleicht auch bald nicht mehr staatlich finanziert.

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Sonntag, 9. April 2023
Kollektivbeichte
Die WeLT hat:
„'Mittlerweile fühlen sich die Leute schuldig, wenn sie zu viel Wasser verbrauchen'
Immer mehr psychische Nöte und Zukunftsängste – es scheint etwas kaputt zu sein im Land. Für alle, die nicht mit sich im Reinen sind, hat das Christentum ein Angebot: die Beichte. Aber fast niemand geht noch hin. Warum ist das so? Und: Tut das einer modernen Gesellschaft wirklich gut?“

Tja, diese frühe Form oder Vorform der Gesprächstherapie hatte zum Zweck, mit sich selbst ins Reine zu kommen, damit man sich besser fühlt, und nicht, sich schlecht zu fühlen, aber das ist die Stelle, wo man der Kirche Geld gibt.
Das Mea Culpa ist der Zwischenschritt zur Eigenverantwortung, zum selbstbestimmten Leben in Verantwortung.
Wenn der Typ hinter dem Fenster das Geschäftliche beherrscht, fühlt sich der Beichtende hinterher noch schlechter.
Das ist so etwa der Zustand der sogenannten modernen Gesellschaft, die kollektivierte Schuld kann nicht gebeichtet werden, weil die persönliche Verantwortung übergangen wird. Man kann nur kultische Handlungen vornehmen mit rituellem Charakter, die keinerlei reale Wirkung haben.
Aber: die Leute fühlen sich wirklich besser und unschuldig, weil nicht verantwortlich. Was sie brauchen, ist, dass sich die anderen noch schlechter fühlen sollen. Man kriegt die Beichte abgenommen von der Gesellschaft, die ihre Schuld für alles eingesteht.

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Samstag, 8. April 2023
Information für unsere Jenaer Leser
Die neue Ausgabe der Seniorenzeitung ist da

Senioren-Akrützel Nr. 42

hier aufmachbar:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/

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Verschwörungswechsel
Das Schimpfwort ''rechtsoffen'' gab es schon aus der Corona-Zeit, jetzt ist Ostermarsch, und da hat im Frühstücksradio der eine Vorsitzende der Linkspartei sein Forum und wird danach gefragt, dass das ein Problem wäre, weil da auch welche von der „Basis“ mitgingen und Verschwörungsanhänger.

Wäre es ihm ernst mit Frieden, würde er sagen, na logisch doch, auch Wähler anderer Parteien wollen das, was wir wollen, darum liegen wir ja so richtig. Das sagt er aber nicht, ihm geht es um links.

Und die sogenannten oder selbsternannten, das weiß man nicht, Verschwörungsanhänger waren bis vor Kurzem Verschwörungstheoretiker, wurden dann, weil Theorien überprüft werden können und etwas beinhalten müssen, zu Verschwörungserzählern, erzählt werden kann viel, aber immer welche, die eine nicht existierende Verschwörung ausmachen als Kern des politischen Geschehens. Inzwischen wird die Verschwörung bei ihnen ausgemacht, denn Theoretiker oder Erzähler kann man nicht ausheben.

Man muss informiert bleiben, was gerade die herrschende Hetze ist.

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