Dienstag, 10. Mai 2016
Umdeutungspresse
Der Tagesspiegel kommentiert: „Auch die ‚Scharia-Polizei‘ darf zu Nüchternheit mahnen.
Eine Handvoll Muslime soll vor Gericht, weil sie sich für eine Mini-Demo als Koran-Ordnungshüter verkleideten - das wirkt überzogen“, und der Artikel ist genauso stinkdumm, wie man es erwartet: „Signalwesten aus dem Baumarkt mit Buchstaben zum Aufkleben, mehr bedarf es nicht, um die Republik in Wallung zu versetzen. So schlugen die Wellen hoch, als nicht einmal ein Dutzend Männer vor zwei Jahren durch die Wuppertaler Innenstadt zog und sich als 'Sharia Police' ausgab. Sie postierten sich vor Spielhallen und sprachen Passanten an, um vor Süchten zu warnen und ein korangefälliges Leben zu preisen.“

Gelogen ist das alles nicht. Es wird aus einer Umdeutung geschlussfolgert.
Bisher konnte man davon ausgehen, dass niemand so dumm sein kann, ohne Lügenvorsatz aus einer selbst vorgenommenen Umdeutung Schlussfolgerungen zu ziehen.
Mittlerweile kann man nicht einmal mehr darauf vertrauen. Der Lügenvorsatz ist verdrängt, die Verfasser schreiben mit bestem Gewissen.


Nicht klicken:
http://www.tagesspiegel.de/politik/salafisten-in-wuppertal-auch-die-scharia-polizei-darf-zu-nuechternheit-mahnen/13568352.html#kommentare

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Sprache ist verräterisch, Jost Müller-Neuhof hat sich halt ein wenig exponiert, diese besonders köstliche Schluss-Pointe ist übrigens hier nicht aufbereitet worden:
'Sonst sieht es am Ende so aus, als urteilte über die Scharia-Polizei auch ein Scharia-Gericht.'

Ansonsten bleiben Di­mi­nu­ie­rungen (das Fachwort) dieser Art lustig: 'Eine Handvoll Muslime' + 'nicht einmal ein Dutzend Männer'.

MFG
Dr. W

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