Dienstag, 23. Januar 2018
Deduktion aus moralisierender Perspektive
Manchmal kann eine moralisierende Betrachtung einen Rückschluss auf die Tatsachenlage zulassen.
Die moralische Perspektive hier ist die: Wenn die SPD regieren will und Posten haben will und Macht und Einfluss, ist das nicht verwerflich, so sind sie eben, die Politiker. Aber die SPD hätte anstelle der Sondiererei klugerweise sagen können: Dann soll die Union doch mal anbieten, wen sie als Kanzler vorschlägt. Und dann hätte man nur zugucken müssen, was die Presse damit macht, denn das hätte den Stoff gegeben, der sich nicht niederhalten lässt. Jeder Artikel pro Merkel wäre einer gegen sie gewesen.
Das wäre es gewesen, was wir wollen und was die Verantwortung geboten hätte.
Klar, Schulz wäre damit auch erledigt gewesen. Als Vorsitzender jedenfalls, irgendwas hätte sich schon gefunden. Aber das Vorgehen der SPD wäre etwas politisch-moralisch Achtbares gewesen, das Land zuerst, gleich nach der Partei.
Schulz kann aber auch weg sein mit Koalitionsbildung oder mit einem schlechten Basisvotum. Demzufolge spielen noch weitere Verflechtungen eine Rolle. Denn man wird nicht erzählen, in der Union hätte niemand mit einem solchen Szenario gerechnet -- es wurde abgewendet. Also: irgendwas läuft da. Die SPD bekommt nicht nur formal gute Zugeständnisse. Die könnte sie auch von Kanzler Merz haben. Und wie hier schon dargestellt, könnte die SPD einen sozialliberalen Kanzler mit FDP und Grünen wählen, die einfache Mehrheit würde im letzten Wahlgang genügen und auch für die meisten Gesetze.
Nein, das sind die Zutaten und Anzeichen nicht für eine Verschwörungstheorie, sondern für eine Verschwörung, oder auch Filz, eine Agenda, von der wir nichts erfahren sollen. Warum nicht? Weil sie gegen uns geht.

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