Samstag, 4. August 2018
Antiheldinnen-Tod
Man kann mit Nietzsche sagen, lieber lasse ich mich betrügen, als mich vor Betrügern zu schützen. So kann man auch sagen, lieber lasse ich mich ermorden, als misstrauisch zu leben. Das geht, und Bedford-Strohm empfiehlt es, indem er fragt, wäre das misstrauische Leben das bessere, wäre es ihr Leben?
Ja, das wäre es. Erstens, weil sie es noch hätte, und das wäre ihres. Zweitens, weil sie nie vor der Entscheidung stand. Sie kannte es nicht anders und hatte es nie anders gelernt, als nicht misstrauisch gegen Fremdlinge sein zu dürfen. Dass sie sich dabei gut gefühlt hat, mag sein, aber das lag gerade am Mangel an Information. Sie befand sich also in einem Zustand des falschen Lebens, es war nicht einmal das ihrige, das durch den Mord beendet wurde.
Aber so, wie Bedford-Strohm es sich für andere wünscht.

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Ich bin gern großzügig, wenns mich nichts kostet.
Wenn jemand Deinem Nächsten auf die Backe schlägt, biete demjenigen auch die andere Backe Deines Nachbarn. Als Angehöriger hätte ich Bedford-Strom mit seinem heuchlerischen Gehabe rausgeschmissen, oder aber, wenn er in seiner Kirche das Hausrecht hat, den Ort unter Absingen schmutziger Lieder verlassen. Diese Gutmenschen leben sowohl auf matereiller als auch auf geistiger Ebene nach der Devise von Onkel Dagobert (Duck): Ich bin gern großzügig, wenn es mich nichts kostet.

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