Freitag, 1. November 2019
Unzulänglich gemachte Dorfbewohner
Wenn im Radio, hier DLF am Morgen, von Nazis die Rede ist, dann kann es durchaus sein, dass die gemeinten Personen wirklich Nazis, Neonazis, sind. Das ist möglich. Aber auch das erfährt man nicht, denn dann würden womöglich Maßstäbe der Nachprüfbarkeit gesetzt. Nazis, das sind solche, die so genannt werden. Jetzt hat man nur noch sogenannte, es läuft bestens für real existierende.
Im vorliegenden Fall haben sich Nazis in einem Nest in Schleswig-Holstein angesiedelt, drei sogar, die Menschen sind in Angst, der Pastor predigt gegen die drei, am Parkplatz sind sogar die Reifen aufgestochen, die Menschengehen durch den Ort, um Gesicht und Präsenz zu zeigen, und dann kommt tatsächlich einer von denen. Er hat mal einen Obdachlosen totgeprügelt, wieso er jetzt herumläuft, das wäre doch ein Thema, etwa nicht?
Hassparolen kleben plötzlich überall, wird berichtet, und so fort.
Da kann es also eine ernsthafte Bedrohung geben, aber weder Medien noch die Bürger sind in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
Und das ist der beabsichtige Zustand.
Man hat demnach nicht mit Nazis gerechnet.

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-1
Manchmal sind neue und von den Medien so bezeichnete Nationalsozialisten auch neue Nationalsozialisten.
Denen sich entgegenzustellen muss nicht falsch sein, wenn sie ihre "wichtige Neonazi-Arbeit" angereist an neuem Ort machen.
Dass im womöglich angemängelten DLF-Beitrag nicht "Ross und Reiter" genannt werden, mag bundesdeutsch-rechtliche Gründe haben.
Dem Schreiber dieser Zeilen gelang es auf Grund der Angaben vglw. schnell, also zeitnah, zu recherchieren,
mit freundlichen Grüßen
Dr. W

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IMHO: "man" wünscht nichts sehnlicher als viele Nazis
Den letzten Satz hier ("Man hat demnach nicht mit Nazis gerechnet") finde ich etwas irreführend: meiner Meinung nach wünschen sich Medien, Bürger (und Politiker) nichts sehnlicher, als möglichst viele sog. Nazis, welche schreckliche Verbrechen begehen.

Medien und Politikern liefern diese Nazis – und in Ermangelung von solchen nimmt man dann auch mal Rechte/Rechtsradikale/Rechtspopulististen/AfD-Wähler/Bernd Höcke usw. – den gewünschten Vorwand, um die freiheitlich demokratischen Rechte weiter abzubauen. Dadurch sichert sich dieser Personenkreis einfach und bequem seine Macht und – ganz wesentlich – die materiellen Vorteile, welche sich aus so einem 'Engagement' ergeben.

Und auch die satt dekadenten Bürger erfreuen sich an vermeintlichen oder echten (Halle) Nazis, liefert es ihnen doch die Legitimation für ihr feiges, verantwortungsloses Verhalten.
Auf solch übler Bürgermasse konnten Nationalsozialisten wie Kommunisten nach gleichem Muster (böse Juden/böse Kapitalisten) ihre Unrechtregime errichten.

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+1
Es geht in der BRD wohl darum zu nazifizieren, den politischen Gegner meinend, hier muss nicht nur die AfD Sorge tragen, sondern es kann auch die Unionsparteien und insbesondere die semiliberale FDP erwischen, alsbald.

Die Idee ist wohl bestimmte Argumente gegen die bundesdeutsche Regierungspolitik zu delegitimieren, indem auf sie als von "Nazis" kommend nicht einzugehen sei.

Der Schreiber dieser Zeilen, der sich auch im Web mit Nationalsozialisten, auch moderaten, die die Kriegspolitik des "Führers" ablehnten und insbesondere auch seine "Rassenpolitik", auseinandergesetzt hat, einmal sogar "face2face", braucht derartige Auseinandersetzung "aber auch nicht wirklich", irgendwo darauf setzt diese Nazifizierung auf, auf dem nachvollziehbaren Hang sich nicht mit "Nazis", echten oder gar keinen, nur derart bezichtigten, auseinander zu setzen.

Mit nur bezichtigten gilt es sich aber in diesem Zusammenhang der unbegründeten Vorwürfe zu solidarisieren, mit politisch Konservativen, also politisch Rechten, aus diesseitiger liberaler Sicht.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W

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