Dienstag, 12. November 2019
Idiotisierung
Warum man einem Idioten nicht erklären kann, dass er ein Idiot ist, liegt nach allgemeiner Auffassung daran, dass er aus Gründen der Idiotie nicht in der Lage ist, es zu verstehen. Das muss nicht so sein, unsere aktuellen Idioten hätten das nötige geistige Potenzial, denn es ist nicht mangelndes Verständnis, was sie zum Idioten macht, sondern Ausblendung. Sie bewegen sich gedanklich im Kreis aus Weltbild und Schlussfolgerungen, und das Weltbild lässt nur die Informationseingänge zu, die zu den zum Weltbild passenden Schlussfolgerungen passen. Die Einrahmung des Bildes ist auf genau das, was, emotional positiv besetzt ist, beschränkt. Darum besteht eine emotionale Sperre gegen andere Informationen. Es ist nicht möglich, einen anderen Blick zu veranlassen. Daher das Idiotische.

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Es ist wohl so, dass einem Bekloppten schlecht erklärt werden kann, dass er bekloppt ist, warum dies der Fall ist bzw. warum sich diese Sicht anbietet und warum seine Verständigkeit leidend ist.

Bei Idioten ist dies anders, der Philosoph ist ja (idealerweise und im Wortsinne) immer auch Idiot.

Im dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Inhalt so Bezeichnete sind insofern wohl verständig, aber statisch, sie verstehen, aber sie verstehen das sog. Sapere-Aude unzureichend, nicht derart, dass derjenige, der gegen den Strom schwimmt zum Ziel gelangt, sondern eher so, dass der Strom das Ziel meint, zu meinen hat, auch aus sozialen Zwängen so verstehend.

Es liegt also Verklemmtheit und "Klemmies" vor, helfen tut hier manchmal die direkte und möglichst freundliche Anrede, manchmal.

Derartige Idioten sind, wie einige finden, erst einmal aus ihrer sozialen Verklemmung zu lösen, durchaus schulterklopfend, so in der Art "Ja, Du bist Idiot und das ist auch gut so!"

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer

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