Freitag, 5. Juni 2020
Mittel der Wahl
Wieso die US-Demokraten mit Joe Biden ankommen, schien ein Rätsel, jetzt bieten sich zwei schlüssige Erklärungen an, die noch nicht allein wegen ihrer Schlüssigkeit stimmen müssen und auch gar nicht beide zugleich zutreffen können.
Die eine Theorie war, er würde noch im Wahlkampf ausgewechselt, man habe einen durch die Vorwahlen geschickt, den man weg#MeTun kann, und dann könne die Partei einen Ausgekungelten nominieren, der nicht durch die Vorwahlen müsse, Michele oder Hillary oder Kevin Cunert, letzteres ein Wortwitz, jemanden eben, der genehm ist und nicht schon herausgewählt worden ist, den man also extra verschont hat und nun hervorholen kann.

Die andere Theorie folgt einer Logik, einer geradezu ulbrichtschen marxistisch-leninistischen Strategie. Man stellt einen auf, der unmöglich gegen Trump gewinnen kann – nicht unter normalen Umständen. Damit mobilisiert man alle, die Trump loswerden wollen, aber es augenscheinlich nicht mit dem Mittel der legitimen Wahl schaffen werden.

Das könnte zu der Situation führen, die wir jetzt haben und in der die Trump-Wähler ihn erst recht wählen, aber die Gegner asymmetrisch vorgehen können.

Das wäre funktionstüchtig. So dumm sind die dann halt doch nicht, wenn es um die Machterlangung geht.

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Fußnote
Ulbricht war nach Stalins Tod eigentlich fällig zur Ablösung, aber nach dem 17. Juni wurde er von der Sowjetunion gehalten. Es läge in der Logik seines Denkens, darum und zu diesem Zweck die Normen erhöht zu haben, um die Unruhen auszulösen, die seine Rettung bedeuteten.

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Biden loswerden erscheint mir nicht einfach
Hilary ist nicht beliebt. Sie hat ja schon ein Mal gegen Trump verloren. Michelle Obama hätte in die Primaries gehen können. Ich bezweifle, dass das Ignorieren der Primaries durch die Demokraten klug wäre. Trump müsste von Corona und Floyd profitieren, auch da er der starke Mann ist. Umfragen kann man generell nicht vertrauen. Obama hatte auch schlechte Werte und seine Wahlen gewonnen.
Die Schwarzen wählen Trump sowieso nicht. Entscheidend sind die Weißen, die vielleicht bevorzugt einen "Rassisten" wählen.

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Was auch immer für eine Taktik dahinter steckt,
beunruhigend ist es allemal.

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zwei schlüssige Erklärungen, zwei unschlüssige Spitz*Innen
Hierzulande hat sich ja bei den besonders demokratischen Parteien, nämlich denen des linksökologischen Spektrums, das Erfolgsmodell herauskristallisiert, die Diversen und sonstigen Genoss*Innen mit zwei unschlüssigen Spitz*Innen unbeschädigt an den Rand des Wahlkampfs zu schicken -- damit am Ende dann ein zuletzt lachender Dritter sich bewähren und die Wahl verlieren kann.

Wenn bei uns die ganze Regierung nur nicht auch so unschlüssig wäre, wie ein Teil davon! Mit diesem Erfolgsmodell könnten wir als langjähriger Exportweltmeister nämlich wieder Hoffnung schöpfen, und auch die Amerikaner wären weder auf ihre wenig hilfreiche Doppelstrategie, noch auf unsere jüngsten Exportschläger*Innen angewiesen! Aufgrund ihrer Arbeit mit der Faust sind letztere zwar seit Tagen schon in allen Wohnzimmern präsent, aber, so hört man von Seiten einer führenden Arbeiterin mit der Stirn zwitschernd, was sie sagen soll, gibt es die eigentlich gar nicht, man stelle sich das einmal vor! Vom politischen Gegner verlautet unterdessen, Spatz*Innen würden von den Dächern pfeifen, nicht zwitschern. Bis aber die Parteienforschung bezüglich der Frage, ob Spatzenstirne beim Arbeiter*Innen führen zwitschern oder pfeifen sollen, einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss gefunden hat, werden die Wahlen auch bei uns vielleicht schon Geschichte sein.

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