Montag, 8. Juni 2020
Fehltritt im TV
Es ist in der Tat pietätlos, aus den letzten Worten eines bei seiner Festnahme umgekommenen Mannes einen flotten Spruch zu machen – nach aktuellem Kenntnisstand ist er aus dem Polizeiauto, in dem er schon saß, entwichen, weil er an Klaustrophobie litt und darin nicht atmen konnte, er verweigerte, wieder einzusteigen, mit der versuchten Erklärung „Ich krieg da keine Luft“ – aber die Aufregung, die professionelle Empörung, die setzt ein, weil aus dem Spruch schon längst Kitsch gemacht wurde, von denen, die jetzt ihre Moralität hochhalten. Wegen dieser Verkitschung kam es erst zu dem pietätlosen Spruch, er führte unbeabsichtigt vor, dass er zur Sprachstanze geworden ist und ihn die Empörungsakteure selbst nicht ernstnehmen.
Ein schwerer Fehltritt.

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Verkitschung?
Ich vermute mal, es geht um das "I cant breathe". Oder? Gibt es da noch eine verkitschte Version oder liege ich voll daneben?

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Fehltritt-TV
Die vor pietätloser Empörung habituell erigierte Nase hat aus einem Fehltritt im TV sehr schnell ein Fehltritt-TV gemacht. Das scheint nicht weiter tragisch zu sein: Zwar wenden sich immer mehr enttäuschte Liebhaber von ihrem Fehltritt "TV" ab und anderen Schönheiten zu, doch bleiben unter der unverwüstlichen Masse derer, die ohne ihre Tagesdosis medialer Erektion nicht auskommen, die Einschaltquoten angeblich robust.

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