Freitag, 17. September 2021
Der dritte Männliche
Als Type ist Annalena Baerbock ja nicht zu beanstanden, abgesehen davon, dass man diese Gestalten inzwischen völlig anders lesen muss, als sie vor zwanzig oder dreißig Jahren zu verstehen gewesen wären. Wer sie zur Kanzlerkandidatin gemach hat, wollte noch aufholen, und das hätte geklappt, wenn sie jetzt nicht als relativierte, beschädigte Kandidatin zu den beiden anderen zu treten hätte. Käme sie als von der Presse designierte Siegerin herein, würde sie glänzen. Katzengoldig, aber strahlend. Käme sie mit der Aura der Gewinnerin, würde sie gewinnen. Kommt sie ohne, gewinnt sie nicht.

Und jetzt stellen wir uns vor, Robert Habeck wäre der Mann in der Rederunde mit Olaf Scholz und Armin Laschet. Er wäre der Chef, egal, was er sagt.
Allein durch Typ.
Der wäre der Kanzler.

Bedanken wir uns bei der Selbstüberschätzung von Annalena Baerbock und bei denen, die sie ihr antrainiert haben.

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Beim Schicksal bedanken?
Ich glaube fest daran, dass wir Menschen das jeweilige Schicksal nicht vorhersagen können.

Zudem gehe ich davon aus, dass die derzeitigen Menschen nicht mehr das Format der Leute haben, die noch zur Gründungszeit der USA die dortige Verfassung sich einfallen ließen und in die Tat umsetzten. Weiße haben nicht die Sklaverei erfunden, aber immerhin abgeschafft (auch wenn dadurch z.B. ein Bürgerkrieg erforderlich wurde).

Nicht mal die heutigen Intellektuellen melden sich zu Wort, wahrscheinlich, weil sie alle "ganz doll links" sind. Wie tapfer.

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Politiker, Medienleute, selbst Wirtschaftsvertreter sind in den letzten 50 Jahren eindeutig und in größerem Umfang unverständiger geworden, korrekt.
Vor 50 Jahren war geistig noch alles iO, so wie womöglich auch in der 'Gründungszeit der USA', damals haben tatsächlich vernünftige Leute einen großen demokratischen Staat geschaffen, es gibt noch viele Bonmots und generell viele sittlich hochstehende Aussagen aus jener Zeit.

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Danke
für Ihre Würdigung des Sachverhalts. Die Frage, die sich hier unweigerlich anschließt, lautet: Warum ist das so und wo sind all die zumeist linken "Intellektuellen" geblieben? Letzterer Teil ist geklärt, da ich Sie, Herr Dr. W., als solchen erachte. Das Wort "erachten" beinhaltet nicht zufällig das Wort "achten".

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Vermute mal, dass die breite Einführung der Antikonzeption Mitte der Sechziger viel geändert hat, gesellschaftlich, die seitdem bereit stehende Fertilitätsrate von 1 bis 1,4 eine Halbierung oder Zweidrittellung je Generation der autochthonen Gesellschaft bedeutet und seit vielleicht 25 Jahren globale Finanzinteressen, auch die Web-Oligarchie meinend, über sog. Young Leader-Programme erfolgreich bevorzugt Dummbatzen und Handlanger fördern.
"ACAB" war in so einem Programm.

Sicherlich wird derartige gesellschaftliche Entwicklung bald entscheidend hochkochen.
Vielleicht sind wir beide noch dabei.

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Der Deal ist halt, dass ein eigentlich ganz nettes älteres Mädel am großen Rad drehen darf, wenn sie genau bestimmte Meinung vertritt, genau dann gibt es gute Presse und Gegnerschaft zu ihr wäre rein zynisch.

So ist wohl auch an Merkel herangetreten worden, ihr wurde wohl immer signalisiert, dass wenn sie "gutmenschlich" und "links-ökologistisch-gegendert" redet und handelt, gute Presse erwarten darf.

Ich vermute hier ja amoralische, vs. unmoralische, schnöde Wirtschaftsinteressen, auch von Weboligarchen im Hintergrund, die an schwachen Nationalstaaten, an schwachen freiheitlichen Demokratien aus vielerlei Gründen interessiert sind.

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