Montag, 8. Januar 2018
Kommentariat
Bei aller Belanglosigkeit und Inhaltsferne und jedem Mangel an intellektuellem Tiefgang muss diese himmelschreiende Blödheit aus der Süddeutschen Zeitung doch beachtet werden, weil sie uns wieder einmal symptomatisch den pseudopolitischen Journalismus vor Augen führt, auch wenn wir das gar nicht gewünscht haben.
Da prantlt sich:
„Wenn Lindner heute erklärt, warum er nicht in eine Regierung Merkel wollte, dann erinnert das an die Begründungen Stoibers von damals. Lindner ist der Stoiber der FDP. Weil er flinker ist als dieser, macht er die Stoiber’schen Fehler viel früher. Bei Stoiber war die Weigerung, in die Berliner Regierung zu gehen, der Anfang vom Ende. Aus dem strahlenden wurde ein stumpfer Stoiber. Ist Lindner angebröckelt und angestoibert? Die Stimmung auf dem Dreikönigstreffen sprach dagegen. Die FDP ist Lindner zutiefst dankbar dafür, dass er ihr zu 80 Mandaten im Bundestag verholfen hat. Aber einen Keim des Unbehagens gibt es schon. Ob der wächst, hängt von den nächsten Landtagswahlen ab.“
Die Leere wird in eine Struktur gegossen, weil der Verfasser so große Stücke auf sich hält. Wie schreibt man über jemanden, den man für unwichtig hält? Man kommt mit einem größeren Vergleich, der der eigenen Wichtigkeit standhält. Nichts am Stoiber-Vergleich stimmt, aber der Leser soll erst einmal staunen. Erst recht über die Wortschöpfungen. Angestoibert, was immer das heißen mag, der Leitartikler wird schon wissen, was der Kaiser anhat.
Das es von den Landtagswahlen abhängen wird, ob der Keim des Unbehagens wächst, der ja noch nicht so groß ist, wie es der Cheftipper für angebracht hielte – mag sein oder nicht, es ist unterhalb jeder Widerlegbarkeit.
Der Artikler artikelt nur sich selbst.
Man sehnt sich nach der guten alten Lügenpresse zurück, die hatte noch Aussagen.

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