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Montag, 20. Juni 2016
Südschlumpfige Verschlumpfung
tagesschauder, 13:02h
„Die Absicht des Textes war, menschliche Verschiedenheit als positiv und bereichernd herauszustellen.“ Darzustellen, könnte man auch sagen. Auch: zu propagieren.
So lautete die Entschuldigung der Süddeutschen Zeitung für einen Toleranztext wegen des Todes des kleinwüchsigen Darstellers von ALF.
Darin ging es so: „Kleinwüchsige begeistern schon deshalb, weil von ihnen ein märchenhafter Zauber ausgeht. Weil sie wie Erwachsene wirken, die man in Kinderkörper gesteckt hat. Weil sie sich ähnlich komisch bewegen wie die schlaksigen Riesen Stan Laurel oder Jacques Tati. Weil ihre Stimmen piepsen, als hätten sie Helium eingeatmet.“ Und: „Dank an alle Hobbits, Liliputaner, Schlümpfe und Zwerge.“
Ja, wir sollten den Zwergen dankbar sein, schließlich haben sie Schneewittchen gerettet.
Die Empörung kam dann auch hauptsächlich wegen der Verwendung des Wortes Zwerg. Bei so was, einer falschen Wortverwendung, entschuldigt sich dann doch die Zeitung.
Dabei sollten wir den Zeitungshobbits dankbar sein für einen solchen Text, der in aller Deutlichkeit und Peinlichkeit die herablassende Haltung des ganzen Toleranzbetriebes ausstellt.
Die bunte Vielfalt erfreut eben die, die sich als über ihr stehend betrachten. Die haben ihre Freude an Zwergen, Hobbits, Rollstuhlradlern, Kopftuchmädchen, süßen kleinen Randgruppen, Schlumpfkultur und unbegleiteten Minderjährigen und ihren Ehefrauen.
Den Spaß an der multibunten Vielfalt verdirbt dann auch nicht der Blick in die Lebenswirklichkeit der Piepsstimmenkobolde, den will man nicht, den Spaß verderben könnten nur diejenigen, die auf der medial-virtuellen Ebene einen solchen Blick einbringen – und die deshalb als Spaßverderber in die Ecke gestellt würden.
An diesen Text sollte man denken, wenn man wieder was über die Bereicherung durch Schlümpfe zu hören kriegt.
So lautete die Entschuldigung der Süddeutschen Zeitung für einen Toleranztext wegen des Todes des kleinwüchsigen Darstellers von ALF.
Darin ging es so: „Kleinwüchsige begeistern schon deshalb, weil von ihnen ein märchenhafter Zauber ausgeht. Weil sie wie Erwachsene wirken, die man in Kinderkörper gesteckt hat. Weil sie sich ähnlich komisch bewegen wie die schlaksigen Riesen Stan Laurel oder Jacques Tati. Weil ihre Stimmen piepsen, als hätten sie Helium eingeatmet.“ Und: „Dank an alle Hobbits, Liliputaner, Schlümpfe und Zwerge.“
Ja, wir sollten den Zwergen dankbar sein, schließlich haben sie Schneewittchen gerettet.
Die Empörung kam dann auch hauptsächlich wegen der Verwendung des Wortes Zwerg. Bei so was, einer falschen Wortverwendung, entschuldigt sich dann doch die Zeitung.
Dabei sollten wir den Zeitungshobbits dankbar sein für einen solchen Text, der in aller Deutlichkeit und Peinlichkeit die herablassende Haltung des ganzen Toleranzbetriebes ausstellt.
Die bunte Vielfalt erfreut eben die, die sich als über ihr stehend betrachten. Die haben ihre Freude an Zwergen, Hobbits, Rollstuhlradlern, Kopftuchmädchen, süßen kleinen Randgruppen, Schlumpfkultur und unbegleiteten Minderjährigen und ihren Ehefrauen.
Den Spaß an der multibunten Vielfalt verdirbt dann auch nicht der Blick in die Lebenswirklichkeit der Piepsstimmenkobolde, den will man nicht, den Spaß verderben könnten nur diejenigen, die auf der medial-virtuellen Ebene einen solchen Blick einbringen – und die deshalb als Spaßverderber in die Ecke gestellt würden.
An diesen Text sollte man denken, wenn man wieder was über die Bereicherung durch Schlümpfe zu hören kriegt.
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Sonntag, 19. Juni 2016
Mindestens Anschein von Fremdenfeindlichkeit
tagesschauder, 12:46h
Bei einem Straftäter soll bekanntlich die Nationalität nicht erwähnt werden, weil die gar nicht relevant ist und demzufolge nicht von Interesse, aber bei einer Ordnungswidrigkeit wird diese Vorgabe missachtet, wie ein Bericht auf focus.de zeigt.
Ach, ja, er ist ja Opfer von rassistischer Polizeigewalt geworden:
„Auf dem Polizeirevier im sächsischen Grimma ist es offenbar zu einem fremdenfeindlichen Vorfall gekommen. Beamte sollen einem Flüchtling die Fahrrad-Ventile abgezogen haben.“
Und zwar vom Fahrrad, wie man später erfährt.
„Demnach geriet ein 17-jähriger Flüchtling aus Syrien mit seinem Fahrrad in eine Kontrolle. Die Polizisten bemängelten, dass die Lampe nicht funktionierte. Dann ließ ein Beamter die Luft aus den Reifen und nahm die Ventile mit, um eine Weiterfahrt zu verhindern.“
Das sind bestimmt genau die Sachen, wegen deren er aus Syrien geflohen ist, und das auch noch per Fahrrad. Aber es kommt noch härter.
„Als der Syrer sein Eigentum am nächsten Tag auf dem Polizeirevier abholen wollte, hieß es lapidar, die Ventile seien weg. Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz sagte dem FOCUS, dass er eine dienstrechtliche Prüfung des Vorfalls veranlasst habe, weil das Handeln der Beamten ‚mindestens den Anschein der Fremdenfeindlichkeit in sich trägt’.
Merbitz: ‚Außerdem rief ich sofort den Revierleiter an und sagte: Wenn so etwas noch einmal passiert, brennt die Luft.’“
Der Anschein von Fremdenfeindlichkeit ist nicht nur mindestens, sondern äußerst erwiesen. Es passt alles zusammen, Sachsen, Flüchtling, cholerischer Polizeichef.
Und wer sich noch immer fragen sollte, wo jetzt was Fremdenfeindliches zu sehen wäre – ist doch logisch. Die Ventile waren weg, die wurden gar nicht aufbewahrt. Die Polizisten sind in ihrem vorauseilenden Rassismus davon ausgegangen, dass der einfach ins nächste Fachgeschäft geht und Ventile aus dem Regal nimmt.
Ach, ja, er ist ja Opfer von rassistischer Polizeigewalt geworden:
„Auf dem Polizeirevier im sächsischen Grimma ist es offenbar zu einem fremdenfeindlichen Vorfall gekommen. Beamte sollen einem Flüchtling die Fahrrad-Ventile abgezogen haben.“
Und zwar vom Fahrrad, wie man später erfährt.
„Demnach geriet ein 17-jähriger Flüchtling aus Syrien mit seinem Fahrrad in eine Kontrolle. Die Polizisten bemängelten, dass die Lampe nicht funktionierte. Dann ließ ein Beamter die Luft aus den Reifen und nahm die Ventile mit, um eine Weiterfahrt zu verhindern.“
Das sind bestimmt genau die Sachen, wegen deren er aus Syrien geflohen ist, und das auch noch per Fahrrad. Aber es kommt noch härter.
„Als der Syrer sein Eigentum am nächsten Tag auf dem Polizeirevier abholen wollte, hieß es lapidar, die Ventile seien weg. Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz sagte dem FOCUS, dass er eine dienstrechtliche Prüfung des Vorfalls veranlasst habe, weil das Handeln der Beamten ‚mindestens den Anschein der Fremdenfeindlichkeit in sich trägt’.
Merbitz: ‚Außerdem rief ich sofort den Revierleiter an und sagte: Wenn so etwas noch einmal passiert, brennt die Luft.’“
Der Anschein von Fremdenfeindlichkeit ist nicht nur mindestens, sondern äußerst erwiesen. Es passt alles zusammen, Sachsen, Flüchtling, cholerischer Polizeichef.
Und wer sich noch immer fragen sollte, wo jetzt was Fremdenfeindliches zu sehen wäre – ist doch logisch. Die Ventile waren weg, die wurden gar nicht aufbewahrt. Die Polizisten sind in ihrem vorauseilenden Rassismus davon ausgegangen, dass der einfach ins nächste Fachgeschäft geht und Ventile aus dem Regal nimmt.
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Samstag, 18. Juni 2016
Toleranz und Vorurteil
tagesschauder, 12:34h
Der britische Premier Cameron hat angesichts des Mordes an der Labour-Abgeordneten Cox die Briten zu mehr Toleranz aufgerufen. Das ist nett und das, was jetzt nicht spaltet und kein Feuer ins Öl zündelt.
Falsch ist es trotzdem.
Falsch ist das Verständnis, Intoleranz radikalisiere sich und münde in Gewalt, mehr Toleranz vermindere demzufolge die Gewalt.
Wir haben zu viel Gewalt toleriert.
Falsch ist es trotzdem.
Falsch ist das Verständnis, Intoleranz radikalisiere sich und münde in Gewalt, mehr Toleranz vermindere demzufolge die Gewalt.
Wir haben zu viel Gewalt toleriert.
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Freitag, 17. Juni 2016
Freitagsgeblöd
tagesschauder, 12:08h
Der Augstein der Woche geht wieder einmal an Jakob Augstein, verdientermaßen für dies: „Wer war der Attentäter von Orlando? Der IS sieht einen Helden. Der Muslimhasser einen Islamisten. Der Schwule einen Homophoben. Die Feministin den gewalttätigen Mann. Was aber, wenn Omar Mateens Hass nicht ‚uns‘ galt - sondern sich selbst?“
Dann hätte er sich selbst erschießen können, aber egal, dann ist die Gesellschaft nicht Opfer, sondern schuld, und Augstein ist fein ‘raus.
So weit ist es nichts Besonderes, aber den Preis gewinnt Jakob Augstein für die Leistung, nicht zu bemerken, was er selbst geschrieben hat.
Es hätte ihm ja auffallen können, dass nicht die Schwulenhasser ihn als ihren Helden feiern, nicht die gewalttätigen Männer, genausowenig die Antiamerikaner und die Waffenlobbyisten. Als Held gefeiert wird er, wie zutreffend bemerkt, vom IS.
Und von denen, die man noch gar nicht dem IS zurechnet.
Nachtrag: Die FAZ brachte, dass es hohe Gemeinsamkeiten zwischen dem und Brejvik gebe. Gewiss. Brejvik wäre dann, so müsste es ein Leser beider Medien schlussfolgern, auch "Jedermanns Mörder".
Der einzige Unterschied ist, dass Brejvik sein Manifest selbst verfasst hat.
Dann hätte er sich selbst erschießen können, aber egal, dann ist die Gesellschaft nicht Opfer, sondern schuld, und Augstein ist fein ‘raus.
So weit ist es nichts Besonderes, aber den Preis gewinnt Jakob Augstein für die Leistung, nicht zu bemerken, was er selbst geschrieben hat.
Es hätte ihm ja auffallen können, dass nicht die Schwulenhasser ihn als ihren Helden feiern, nicht die gewalttätigen Männer, genausowenig die Antiamerikaner und die Waffenlobbyisten. Als Held gefeiert wird er, wie zutreffend bemerkt, vom IS.
Und von denen, die man noch gar nicht dem IS zurechnet.
Nachtrag: Die FAZ brachte, dass es hohe Gemeinsamkeiten zwischen dem und Brejvik gebe. Gewiss. Brejvik wäre dann, so müsste es ein Leser beider Medien schlussfolgern, auch "Jedermanns Mörder".
Der einzige Unterschied ist, dass Brejvik sein Manifest selbst verfasst hat.
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Donnerstag, 16. Juni 2016
Abstimmungsprognose
tagesschauder, 12:08h
Hier nun ein weiterer Test unserer Prognosefähigkeit am Beispiel der britischen Abstimmung über den Austritt aus der EU.
Wenn 50 % + 1 Stimme für den Verbleib stimmen, dann ist nichts.
Wird ein Austritt befürwortet, werden die Briten zu den Bayern Europas erklärt, bei hoher Quote sogar zu den Sachsen. Ein blödes Volk von Insulanern, die nicht über den Tellerrand der Küste hinausblicken wollen und in Inzucht versinken, Heimstätte der Hooligans, und Dresden bombardiert haben sie auch, sowieso, aber jetzt besonders schlimm.
Der Stern fängt bereits an, getitelt ist das drollige Volk oder so, völkisch hetzend könnte man sagen.
Zwecks Ausgewogenheit wird auch kommentiert, jetzt habe die EU einen Wachrüttelweckruf bekommen und dürfe nicht weitermachen wie bisher, sondern müsse sich verstärkt darum kümmern, den Menschen die Angst davor zu nehmen, das nicht auf sie eingegangen würde.
Was nicht passiert, ist, dass die EU sich irgendwie verbessert.
Wenn 50 % + 1 Stimme für den Verbleib stimmen, dann ist nichts.
Wird ein Austritt befürwortet, werden die Briten zu den Bayern Europas erklärt, bei hoher Quote sogar zu den Sachsen. Ein blödes Volk von Insulanern, die nicht über den Tellerrand der Küste hinausblicken wollen und in Inzucht versinken, Heimstätte der Hooligans, und Dresden bombardiert haben sie auch, sowieso, aber jetzt besonders schlimm.
Der Stern fängt bereits an, getitelt ist das drollige Volk oder so, völkisch hetzend könnte man sagen.
Zwecks Ausgewogenheit wird auch kommentiert, jetzt habe die EU einen Wachrüttelweckruf bekommen und dürfe nicht weitermachen wie bisher, sondern müsse sich verstärkt darum kümmern, den Menschen die Angst davor zu nehmen, das nicht auf sie eingegangen würde.
Was nicht passiert, ist, dass die EU sich irgendwie verbessert.
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Mittwoch, 15. Juni 2016
Der Islam gehört zum IS
tagesschauder, 11:28h
Es hätte auch ein evangelikaler Christ sein können, sagte einer. Zum Glück sagte niemand, es hätte aber auch ein anderer Moslem sein können.
Es wird gemutmaßt, der Attentäter habe selbst homosexuelle Neigungen gehabt und sich dafür gehasst. In Orlando muss sich aber niemand dafür hassen. Mehr Islam ist hier einmal nicht die Lösung.
Wir sehen aber doch einen Unterschied zwischen Islam und Islamismus. Islam ist, wenn man sich für die eigene Homosexualität hasst. Islamismus ist, wenn man andere dafür hasst. Und Islamischer Staat ist, wenn man andere dafür ermordet.
Es wird gemutmaßt, der Attentäter habe selbst homosexuelle Neigungen gehabt und sich dafür gehasst. In Orlando muss sich aber niemand dafür hassen. Mehr Islam ist hier einmal nicht die Lösung.
Wir sehen aber doch einen Unterschied zwischen Islam und Islamismus. Islam ist, wenn man sich für die eigene Homosexualität hasst. Islamismus ist, wenn man andere dafür hasst. Und Islamischer Staat ist, wenn man andere dafür ermordet.
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Dienstag, 14. Juni 2016
Maas vs. Scharia
tagesschauder, 12:55h
Verbraucherschutzminister Maas will muslimische Mehrfachehen nicht anerkennen, es gäbe kein Recht für zu uns Kommende, „ihren Glauben über unsere Gesetze zu stellen.“
Er hätte genauso gut sagen können, die Mehrfachehen werden voll anerkannt im Rahmen der Willkommenskulturschutzgesetze, das würde aufs selbe hinauslaufen.
Oder sollen wir wirklich glauben, es werden von den Behörden Maßnahmen ergriffen, die die muslimischen Schariaehen für ungültig erklären und die Rechtsfolgen beenden? Wer stellt den betroffenen Frauen einen Bescheid aus, dass sie zu Affären herabgestuft werden?
Auf die Klagen darf man gespannt sein, auch darauf, ob man sich mit Klagen aufhält.
Heiko Maas wollte womöglich nur seine Ahnungslosigkeit unter Beweis stellen, um später einmal glaubhaft machen zu können, von nichts gewusst zu haben.
Das Problem ist, dass er das für Politik hält.
Er hätte genauso gut sagen können, die Mehrfachehen werden voll anerkannt im Rahmen der Willkommenskulturschutzgesetze, das würde aufs selbe hinauslaufen.
Oder sollen wir wirklich glauben, es werden von den Behörden Maßnahmen ergriffen, die die muslimischen Schariaehen für ungültig erklären und die Rechtsfolgen beenden? Wer stellt den betroffenen Frauen einen Bescheid aus, dass sie zu Affären herabgestuft werden?
Auf die Klagen darf man gespannt sein, auch darauf, ob man sich mit Klagen aufhält.
Heiko Maas wollte womöglich nur seine Ahnungslosigkeit unter Beweis stellen, um später einmal glaubhaft machen zu können, von nichts gewusst zu haben.
Das Problem ist, dass er das für Politik hält.
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Montag, 13. Juni 2016
Quelle der Inspiration
tagesschauder, 13:26h
Für Journalisten ist das Orlando-Massaker immer noch ein Rätsel, abgesehen von den Waffengesetzen in den USA.
Tagesschau.de: „Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Angreifer von Orlando selbst beim IS gewesen und ausgebildet wurde, sagt Terrorismusexperte Mascolo in den tagesthemen extra. Daher spreche mehr dafür, dass er ein ‚einsamer Wolf’ war – inspiriert vom IS, aber auch nicht mehr.“
Einsamkeit kann auch einem Wolf, dem Vorfahr des besten Freundes des Menschen, aufs Gemüt schlagen.
Inspiration vom IS, aber nicht mehr – was ist das jetzt, nicht was mehr? Kein Schießbefehl, keine unterschriebene Verpflichtungserklärung, kein Engagement mit Ausfallhonorar?
Wieso kann der IS so inspirierend wirken? Gibt es da noch eine Inspirationsquelle?
Der Experte ist wohl eher kein Journalist, sondern vom Journalismus inspiriert, mehr aber auch nicht.
Tagesschau.de: „Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Angreifer von Orlando selbst beim IS gewesen und ausgebildet wurde, sagt Terrorismusexperte Mascolo in den tagesthemen extra. Daher spreche mehr dafür, dass er ein ‚einsamer Wolf’ war – inspiriert vom IS, aber auch nicht mehr.“
Einsamkeit kann auch einem Wolf, dem Vorfahr des besten Freundes des Menschen, aufs Gemüt schlagen.
Inspiration vom IS, aber nicht mehr – was ist das jetzt, nicht was mehr? Kein Schießbefehl, keine unterschriebene Verpflichtungserklärung, kein Engagement mit Ausfallhonorar?
Wieso kann der IS so inspirierend wirken? Gibt es da noch eine Inspirationsquelle?
Der Experte ist wohl eher kein Journalist, sondern vom Journalismus inspiriert, mehr aber auch nicht.
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Sonntag, 12. Juni 2016
Aufarbeiterklasse
tagesschauder, 11:41h
Wenn Prozesse gegen KZ-Wachleute oder Buchhalter geführt werden, gehen die Reaktionen von „Man soll den alten Mann doch in Ruhe lassen“ bis „Besser spät als nie, dass man die noch schnappt“, und diese Emotionen sind nicht verstreut, sondern meist gleichzeitig beim Einzelnen.
In den Gerichtsberichten wird dieses Dilemma angesprochen, auch mit Hinblick auf die Bedeutung, die nurmehr eine symbolische sein könne, aber eine wichtige sei.
Doch diese Zuschreibung einer Bedeutung ist gerade das Verstörende, das keine Beachtung findet: Justiz ist die eine Angelegenheit, die Bedeuterei ist komplett gutmenschlich. Die Presse wird Aufarbeitsagentur. Die angeklagten Täter sind durchweg so ganz anders als wir, nämlich alt. Die wollen wir sowieso loswerden. Das Urteil ist komplett ungefährlich für uns selbst.
Die mediale Aufmerksamkeit sollte besser nicht von den Gerichtsreportern übernommen werden, sondern den Psychologen, wenn es noch welche gibt. Der Prozess sollte uns alle vor die Frage stellen, wie wir uns verhalten hätten, wie weit zu gehen wir bereit gewesen wären, wie unterwürfig oder widerstandsfähig wir gewesen wären. Oder sein würden. Oder sind.
Kleiner Tipp: Nicht auffallen wollen, politisch korrekt sein, Stellung gegen rechts beziehen, das hätte uns nicht bewahrt, schuldig zu werden.
In den Gerichtsberichten wird dieses Dilemma angesprochen, auch mit Hinblick auf die Bedeutung, die nurmehr eine symbolische sein könne, aber eine wichtige sei.
Doch diese Zuschreibung einer Bedeutung ist gerade das Verstörende, das keine Beachtung findet: Justiz ist die eine Angelegenheit, die Bedeuterei ist komplett gutmenschlich. Die Presse wird Aufarbeitsagentur. Die angeklagten Täter sind durchweg so ganz anders als wir, nämlich alt. Die wollen wir sowieso loswerden. Das Urteil ist komplett ungefährlich für uns selbst.
Die mediale Aufmerksamkeit sollte besser nicht von den Gerichtsreportern übernommen werden, sondern den Psychologen, wenn es noch welche gibt. Der Prozess sollte uns alle vor die Frage stellen, wie wir uns verhalten hätten, wie weit zu gehen wir bereit gewesen wären, wie unterwürfig oder widerstandsfähig wir gewesen wären. Oder sein würden. Oder sind.
Kleiner Tipp: Nicht auffallen wollen, politisch korrekt sein, Stellung gegen rechts beziehen, das hätte uns nicht bewahrt, schuldig zu werden.
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Samstag, 11. Juni 2016
Schwanerei
tagesschauder, 11:45h
Gesine Schwan, die Bundespräsidentin der schlichten Herzen, fordert, so im Deutschlandfunk, eine neue Methode, um die Weigerung der Ostblockstaaten, Flüchtlinge zu beherbergen, zu umgehen, und zwar, indem die EU was gibt? Richtig, Geld, nämlich an die Kommunen, die sich darum bewerben, dass sie welches kriegen, wenn sie ihren guten Willen entdecken.
Aber nicht nur die osteuropäischen, alle Kommunen, und das Geld geht ja, so Schwan, an die Bürger.
Dass es von denen kommt, mit Umweg über Brüssel, kann unberücksichtigt bleiben.
Und noch wichtiger: Die Flüchtlinge können sich nach Breslau oder Warschau bewerben, dummerweise muss der Nationalstaat die Einreise noch genehmigen, aber sich die Leute aussuchen können soll die Kommune natürlich nicht, damit nicht nur die Starken kommen.
Für so was wird die bezahlt, und deshalb macht sie es ja.
Die Ausbeuterklasse hat kein über sich selbst hinausgehendes Interesse. Sie braucht in der Demokratie noch eine Begründung dafür, warum sie dafür vorgesehen ist, die Ausbeuterklasse zu sein. Weiter nichts – außer: unmündigen Bürgern.
Auf keinen Fall mitdenkende. Oder gar starke.
Wenn schon Volk, dann schwach und in einer dysfunktionalen Gemeinschaft.
Aber nicht nur die osteuropäischen, alle Kommunen, und das Geld geht ja, so Schwan, an die Bürger.
Dass es von denen kommt, mit Umweg über Brüssel, kann unberücksichtigt bleiben.
Und noch wichtiger: Die Flüchtlinge können sich nach Breslau oder Warschau bewerben, dummerweise muss der Nationalstaat die Einreise noch genehmigen, aber sich die Leute aussuchen können soll die Kommune natürlich nicht, damit nicht nur die Starken kommen.
Für so was wird die bezahlt, und deshalb macht sie es ja.
Die Ausbeuterklasse hat kein über sich selbst hinausgehendes Interesse. Sie braucht in der Demokratie noch eine Begründung dafür, warum sie dafür vorgesehen ist, die Ausbeuterklasse zu sein. Weiter nichts – außer: unmündigen Bürgern.
Auf keinen Fall mitdenkende. Oder gar starke.
Wenn schon Volk, dann schwach und in einer dysfunktionalen Gemeinschaft.
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Freitag, 10. Juni 2016
Schäubles Trick
tagesschauder, 13:11h
Das Wort von der „kulturellen Bereicherung“ war schon immer ein Täuschungsmanöver, ein gelungenes, weil es nichts beinhaltet und sich damit nicht widerlegen lässt, obwohl alle mindestens einen kennen, der keine kulturelle Bereicherung sein kann.
Dennoch ist der Gedanke auf die Kultur geleitet, und Kultur ist immer noch positiv besetzt. Das Thema ist gewechselt. Ein propagandataktischer Trick, der immer funktioniert, obwohl seine Anwendung ein Eingeständnis ist, komplett versagt zu haben.
Wenn Zusammenleben nicht geht, nennen wir es eben multikulturelle Gesellschaft.
Und wenn sich zeigt, dass die auch nicht geht, dann – dann ist doch die Genetik dran. Post-multikulti kommt die Rettung vor der Inzucht.
Das war Schäubles Trick. Statt die Invasionskatastrophe einzugestehen, deutet er um in Erneuerung des Genpools. Man wundert sich, empört sich womöglich, aber man ist beschäftigt.
Dennoch ist der Gedanke auf die Kultur geleitet, und Kultur ist immer noch positiv besetzt. Das Thema ist gewechselt. Ein propagandataktischer Trick, der immer funktioniert, obwohl seine Anwendung ein Eingeständnis ist, komplett versagt zu haben.
Wenn Zusammenleben nicht geht, nennen wir es eben multikulturelle Gesellschaft.
Und wenn sich zeigt, dass die auch nicht geht, dann – dann ist doch die Genetik dran. Post-multikulti kommt die Rettung vor der Inzucht.
Das war Schäubles Trick. Statt die Invasionskatastrophe einzugestehen, deutet er um in Erneuerung des Genpools. Man wundert sich, empört sich womöglich, aber man ist beschäftigt.
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Donnerstag, 9. Juni 2016
Rassenkunde
tagesschauder, 11:01h
„Weitere Hochschule entlässt islamfeindlichen Dozenten“, meldet der Tagesspiegel.
Der Rassist wurde „kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe“ entfernt.
„Hintergrund sind islamfeindliche Äußerungen Hebolds auf verschiedenen Webseiten, aber auch in seinem Lehrmaterial für die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR). Darüber hatte die „Abendschau“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) am 25. Mai berichtet. Demnach mussten Studierende in einem Kurs des Lehrbeauftragten etwa den angeblichen statistischen Zusammenhang zwischen der Zahl von Terroranschlägen und dem Anteil von Muslimen in der Bevölkerung berechnen.“
Schädelforschung mit Computer also.
Man kann sich vorstellen, wie geschockt die Studenten gewesen sein müssen bei der Aufgabenstellung: „Berechnen sie den angeblichen statistischen Zusammenhang zwischen Zahl der Terroranschläge und dem Anteil der Muslime in der Bevölkerung!“
Aber was ist mit den Studenten, die das gemacht haben? Die müssen aber auch hinausgeworfen werden. Die einzige richtige Antwort wäre gewesen: Es gibt keinen.
Der Rassist wurde „kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe“ entfernt.
„Hintergrund sind islamfeindliche Äußerungen Hebolds auf verschiedenen Webseiten, aber auch in seinem Lehrmaterial für die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR). Darüber hatte die „Abendschau“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) am 25. Mai berichtet. Demnach mussten Studierende in einem Kurs des Lehrbeauftragten etwa den angeblichen statistischen Zusammenhang zwischen der Zahl von Terroranschlägen und dem Anteil von Muslimen in der Bevölkerung berechnen.“
Schädelforschung mit Computer also.
Man kann sich vorstellen, wie geschockt die Studenten gewesen sein müssen bei der Aufgabenstellung: „Berechnen sie den angeblichen statistischen Zusammenhang zwischen Zahl der Terroranschläge und dem Anteil der Muslime in der Bevölkerung!“
Aber was ist mit den Studenten, die das gemacht haben? Die müssen aber auch hinausgeworfen werden. Die einzige richtige Antwort wäre gewesen: Es gibt keinen.
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Mittwoch, 8. Juni 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: Generalverdacht
tagesschauder, 11:28h
Man nimmt das nervige Gerede zwar nicht ernst, das dann immer ansteht, nun solle man doch nicht alle und so weiter, doch den eigentlichen Kniff übersieht man leicht. Man reagiert nämlich abweisend: Ja, hat doch niemand behauptet! Generalverdacht kommt doch gar nicht vor, nur als rhetorisches Konstrukt, dass man nicht soll.
Derjenige, der dies vornimmt, verweist aber gerade auf die Schützlinge. Und mit diesem Verweis weist er weg von sich selbst.
Denn eigentlich müsste man Claudia und Heiko und Sigmar und Anton an den Ohren packen und mit den Köpfen zusammenknallen, bildlich gesprochen, und sagen: Hier habt ihr, was ihr uns eingebrockt habt! Ihr tragt die Verantwortung!
Aber sie haben schon einen Abwehrzauber vorgenommen, und er wirkt.
Derjenige, der dies vornimmt, verweist aber gerade auf die Schützlinge. Und mit diesem Verweis weist er weg von sich selbst.
Denn eigentlich müsste man Claudia und Heiko und Sigmar und Anton an den Ohren packen und mit den Köpfen zusammenknallen, bildlich gesprochen, und sagen: Hier habt ihr, was ihr uns eingebrockt habt! Ihr tragt die Verantwortung!
Aber sie haben schon einen Abwehrzauber vorgenommen, und er wirkt.
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Dienstag, 7. Juni 2016
Familienangelegenheit
tagesschauder, 11:44h
Sigmar Gabriel sprach, ihn erinnern die Volksnationalen, die keine Scharia wollen, aber eigentlich immer so waren und jetzt endlich einen Grund vorschieben können und nicht mehr in der CDU eingebunden sind, an seinen Vater.
Wie man weiß: den Nazivater.
Für manche ist das eine Rehabilitierung von Gabriels Vater, das kann deswegen aber auch nicht richtig sein. Gabriel sagt etwas über sich. Seinen Vater kann man sich bestimmt wie Sigmar Gabriel vorstellen, bauernschlau rechthaberisch, scheuklappenvisionär.
Das Kind von Sigmar Gabriel wird sich vielleicht einmal ähnlich äußern. „Die Schariageilen erinnern mich an meinen Vater, der die Demokratie abgeschafft hat.“
Wenn es dazu kommt.
Und auch dann ist damit noch nichts gewonnen, es hat seinen persönlichen Konflikt nach außen verlagert.
Sigmar Gabriel hätte erst einmal seinen Vater persönlich überwinden müssen, bevor er sich als Gesellschaftsingenieur versucht, statt die Bürger niederzumachen und als unmündig zu behandeln -- so wie er es von seinem Vater erlebt hat.
Wie man weiß: den Nazivater.
Für manche ist das eine Rehabilitierung von Gabriels Vater, das kann deswegen aber auch nicht richtig sein. Gabriel sagt etwas über sich. Seinen Vater kann man sich bestimmt wie Sigmar Gabriel vorstellen, bauernschlau rechthaberisch, scheuklappenvisionär.
Das Kind von Sigmar Gabriel wird sich vielleicht einmal ähnlich äußern. „Die Schariageilen erinnern mich an meinen Vater, der die Demokratie abgeschafft hat.“
Wenn es dazu kommt.
Und auch dann ist damit noch nichts gewonnen, es hat seinen persönlichen Konflikt nach außen verlagert.
Sigmar Gabriel hätte erst einmal seinen Vater persönlich überwinden müssen, bevor er sich als Gesellschaftsingenieur versucht, statt die Bürger niederzumachen und als unmündig zu behandeln -- so wie er es von seinem Vater erlebt hat.
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