Sonntag, 16. Oktober 2016
Islampräsident
Nun ist es ja nicht gerade so, dass unter den vielen geeigneten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten einige sind, von denen manche Intolerante sagen: „Was, Norbert Lammert ist Moslem, dann darf er keinesfalls Bundespräsident werden!“ In solch einem Falle, und nur in einem solchen, wäre die Reaktion begründet: „Darauf kommt es gar nicht an.“
Dieses „kommt darauf nicht an“ wird aber jetzt schon angeführt, eben weil es darauf ankommt, als Auswahlkriterium.
Vielleicht kommt man diesmal noch nicht durch damit, aber wenn nicht, dann liegt es kaum an dem Aufschrei, den es hätte geben müssen angesichts dessen, dass man sich nicht einmal die Mühe mehr macht, den Willen zur Islamisierung zu verschleiern. Man hätte mit Migrationshintergrund ankommen können, Gastarbeiterkindkarriere, Udo di Fabio und dieser Berliner SPD-Karrierist, hinterher stellt man fest, bei der Weihnachtsansprache, ja, so integriert sind wir schon. Nein, es muss Islam sein. Die Staatsmacht soll entdemokratisiert werden.

Wie es Kretschmann sagte: „Fahrradfahrer oder Muslim, das ist egal.“ Das Problem ist, dass es für ihn nur noch Fahrradfahrer und Muslime gibt.

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Samstag, 15. Oktober 2016
Gemeinnütziger Journalismus
Im Perlentaucher wir etwas verlinkt, das aufschrecken lassen sollte: Es wird in Berlin erstmals eine Tagung über die Möglichkeit gemeinnützigen Journalismus  abgehalten – „bisher gehört Journalismus nicht zu den Zwecken, die mit diesem Label gefördert werden können. Stiftungen scheuen mit wenigen Ausnahmen vor journalistischen Projekten zurück, erzählt Daniel Bouhs in der taz und zitiert Marcus von Jordan von der Autorenplattform Torial, der 'die Förderpolitik vieler journalistischer Projekte offen als kontraproduktiv bezeichnet. Namhafte Geldgeber förderten gezielt Prestigeträchtiges, das aber mit viel zu kleinen Summen. Das bringe zwar junge Leute dazu, unter 'teils brutaler Selbstausbeutung' ein paar Monate hart zu arbeiten, schaffe aber nichts Nachhaltiges.“

Gemeinnütziger Journalismus ist dann nicht etwa einer, der uns nützt, sondern der von uns bezahlt wird, und zwar unabhängig davon, ob wir den wollen. Bisher kennt man das vom Rundfunk. Der da betriebene Journalismus ist danach ausgerichtet, was die Geldverteiler und Personalentscheider, also die Politiker, für Qualitätsjournalismus halten. Nur dass man die GEZ nicht als gemeinnützige Spende von der Steuer absetzen kann.

Da man sich den Journalismus für Nachhaltigkeit schon selbst denken kann, ist er überflüssig, damit entfällt die Gemeinnützigkeit.

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Freitag, 14. Oktober 2016
Emotionsverschiebung
Das Vertrauen in den Staat sei erschüttert, der Staat versage, das kann nun geschrieben werden, es ist ja wegen Sachsen und nicht wegen Merkel. Es gibt auch bei der Presse Gefühlsstau.

Noch übler ist es, wenn zu lesen ist und geschrieben wird, der hätte wichtige Aussagen machen können. Auf Hintermänner und Strukturen.
Können – vielleicht, aber gemacht hätte er es nicht. Er hat sich ja lieber umgebracht. Womit hätte man ihn bewegen wollen? Waterboarding ja wohl nicht, hätte man ihn so lange integriert, bis er alles sagt?
Die Presse, die so was verbreitet, lügt nicht, sie phantasiert. Und es sind zwei Phantasien der Schreiber, die sich darin ausdrücken. Die eine ist, dass üble Hintermänner schuld sind, also nicht etwa noch am Ende die Politik, die Presse, ein verantwortliches Individuum oder gar das, womit es überhaupt nichts zu tun hat. Er hätte wichtige Erkenntnisse liefern können, die uns entlasten, das ist der Gedanke.

Die zweite Phantasie ist versteckter. Wer bedauert, dass er nun nicht mehr etwas Wichtiges tun könne, bedauert eigentlich das Unterbleiben des Anschlags. Das hätte er getan, das war, was er vorhatte, sonst nichts.
Man darf es sich selbst und den Lesern natürlich nicht eingestehen, es schade zu finden, dass es dazu nicht gekommen ist.

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Donnerstag, 13. Oktober 2016
Formsache Käßmann
Was, bitte, hat man davon zu halten? Wenn Sigmar Gabriel bezweckt haben sollte, dass nun niemand mehr über seinen Geisteszustand spekuliert, hat er sein Ziel erreicht, indem er Margot Käßmann als Bundespräsidentin „ins Spiel brachte“, wie es journalistisch heißt.
Es kann ja wohl nicht sein, dass er laut nachdenkt, woraufhin Margot Käßmann davon erfährt und sich geschmeichelt fühlt, jedoch dankend ablehnt. Gabriel hat doch sicher die Höflichkeit gehabt, sie vorher anzufragen, und danach im Bewusstsein, dass sie nicht zur Verfügung steht, den Vorschlag lanciert.
Eine Frechheit eigentlich, nicht nur mit der Personalie.
Zweifellos würde Margot Käßmann Rot-Rot-Grün repräsentieren.
Das Bemerkenswerte ist das fehlende Entsetzen. Nicht wegen der; Käßmann schockiert schon nicht mehr. Mit Gaucks Präsidentschaft und Merkels Kanzlerschaft, Gabriels Vizekanzlerschaft und Maas' Justizirrtum, da ist ein rotrotgrüner Vorschlag nur noch ein Hm! Wert.
Darum ging es.
Wir haben rotrotgrün als akzeptierte Normalität, mentalen Status quo, bis die Wahl nur noch als Formsache nachgereicht werden muss.

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Mittwoch, 12. Oktober 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: Pegida
He, Moment, da geht ja wohl nicht, Pegida kann kein Wort des Grünen Reiches sein, die nennen sich selbst so!
Ja, ja, schon gut, ist bekannt. Hier geht es um die Verwendung des Wortes im Offiziellen. Und die ist ja wohl nicht der Wortsinn der Abkürzung Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, sondern es zeigt sich eine Benutzung innerhalb eines magischen Denkens. Pegida ist zum gedanklichen Synonym für das Böse, das Anti-Helldeutsche geworden, das fetischisierte Übel. Pegida-Niveau, Kontakt zu Pegida, Pegida-Parole, das ist der Sprachzusammenhang, in dem Pegida vorkommt. Diese Benutzung soll gerade mit der damit einhergehenden emotionalen Abstoßung bewirken, sich selbst der guten Seite zuschlagen zu können, die berechtigt ist, den anderen das Böse zuzuweisen. Ein Zirkelschluss, aber emotional getragen und von innen nicht auflösbar.

Das magische Denken schreibt Wörtern eine Macht zu, die sie nicht haben können, so entsteht die politischkorrekte Redeweise, die man ständig erlebt, aber auch das Festlegen ausgestoßener Wörter. Völkisch war das jüngste Beispiel. Da kann Frauke Petry oder Gauland noch so sehr erklären, dass das Wort selbst keine andere Bedeutung als der des Adjektivs zu Volk hat, es bleibt im Grünen Reich nur hängen, aha, sie will den bösen Gehalt des Wortes Völkisch als Ideologie.
Zwar gibt es Ausdrucksweisen, die man aufgrund vorangegangener Benutzung lieber unterlässt, deshalb hieß es im ZDF eben Volkstümliche Hitparade und nicht Völkische Hitparade, was gleichbedeutend gewesen wäre und dasselbe Volkstum gemeint hätte, aber der Beobachter war kein bisschen völkisch.

Wenn Pegida als völkisch bezeichnet wird, ist das nur konsequent. Die Verachtung gegenüber dem Volk kann hier unverhohlen ausgedrückt werden.

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Dienstag, 11. Oktober 2016
Hetzkampagne
Da protestieren Bürger gegen Regierungsvertreter, und die Fernseh-Rederunde fragt, was bei diesen Bürgern schiefgelaufen ist.

Die Regierung müsste froh sein, von Bürgern auch zwischen den Wahlterminen Denkzettel zu bekommen, auch wenn die Darbietungen nicht dem feuilletonistischen Standard entsprechen. Dann könnten die Medienschaffenden ihre Aufgabe darin erblicken, dem Anliegen eine geschliffene Form zu verleihen.
Etwa nicht?
Nicht mehr.

Es ist nicht neu, dass sich die Medienbonzen auf die Seite der Herrschenden schlagen, aber hier ist nun doch von einer neuen Qualität auszugehen. Hier wird nicht einfach Verachtung für das Volk zelebriert. Die Einschränkung auf Sachsen und Dresden macht es nicht besser, im Gegenteil, der propagandataktische Kniff ist, dem Zuschauer zu vermitteln, auf der richtigen Seite zu sitzen und sich über diese Dödel zu erheben, obwohl er selbst gemeint ist. Hier hetzen Herrschende gegen das Volk.

Dies kann nicht ohne Grund und ohne Zweck geschehen. In journalistischer Ausdrucksweise, die ihre Metaphorik häufig aus dem Militärischen bezieht, wird hier Front gemacht.
Man kann nur noch gespannt sein, ob der bezweckte Bürgerkrieg virtuell oder gewaltsam ausgetragen wird.

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Montag, 10. Oktober 2016
Islamwende
Hamed Abdel-Samads neues Buch über den Koran ist wieder lesenswert und zu empfehlen, wie schon die über Mohammed und den islamischen Faschismus. Bemerkenswert ist, wie er die Person Mohammed ernstnimmt, mehr, als es diejenigen tun, die ihn für den Chef von Allah ausgeben, und wie er bemüht ist, im Koran auch einen spirituellen Gehalt auszumachen, so dass ein Ausweg in einen reformierten Islam gegeben wäre, eine Umwandlung des Islam in eine Religion sozusagen.
Diese Möglichkeit ist gar nicht zu bestreiten, es ist aber evident, dass so was mit den real existierenden Islamfunktionären nicht geschehen wird. Löst man den Islam von den machtpolitischen Gehalten, bleibt nicht viel übrig, und das ist nicht einmal im Interesse der gemäßigten Muslime. Von alleine wird da gar nichts passieren.
Wer einen deutschen Islam oder einen Euroislam befürwortet, sollte sich der Forderung von Nicolaus Fest anschließen. Dann kann sich der Islam aus dem siebten Jahrhundert lösen und einen religiösen Charakter annehmen.

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Sonntag, 9. Oktober 2016
Intellektuelle und Dumpfbacken
Wenn gelegentlich zu vernehmen ist, russische Sportler oder Künstler haben sich zu Putin bekannt, löst das meistens unabhängig vom eigenen Standpunkt zu Putin eher Befremden aus – müssen die das? Kommen nur solche dran, die das tun? Welches Regime braucht so was?
Wer sich das fragt und sich wundert, hat dazu keinen Grund.
Bei uns geschieht so was mindestens genauso häufig und penetrant, etwa gerade wieder und gängigerweise im Helldeutschlandfunk in der Sendung „Denk ich an Deutschland“, in der sich jemand aus dem Oberdeutschland präsentieren kann mit seinem problematischen Verhältnis zum Land. Es ist zur Routine geworden, sich inzwischen freuen zu dürfen über die Kanzlerin und das Land, das nicht an Paragraphen hängt und auf der Rechtslage herumritt, sondern Humanität bewies. Nach langer Geschichte darf man wieder beinahe stolz sein. Allerdings habe, so der diesmalige, man früher doch den Fehler gemacht, das Nationale den Dumpfbacken zu überlassen.

Das ist repräsentativ, und so glauben die das wirklich. Das Volk besteht aus Dumpfbacken, die Besseren gehen in die Kultur oder Politik, wo man den Überblick hat, und wenn man dann das Richtige durchdrückt, kann man wieder stolz sein.

Strukturell-mental unterscheidet sich das nicht von der nationalsozialistischen Bewegung. Auch die wollte wieder stolz sein und sich nicht um die Rechtslage kümmern und war idealistisch, auch sah man Grenzen als überholte Konstrukte. Dumpfbacken sagte man damals noch nicht, aber dass man dem Volk nicht das Staatswesen überlassen kann, hielt man für evident.

Wenn die heutigen Intellektuellen – intellektuell wird man, indem man sich von den Dumpfbacken absetzt – stolz sein wollen wegen des neuen weltoffenen Deutschlands, dann sollen sie sich nicht zur Kanzlerin bekennen, sondern zu den Dumpfbacken, denn die erarbeiten materiellen Voraussetzungen dafür.

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Samstag, 8. Oktober 2016
Bedrohung durch Glasnost
Trumps krude These in der Tonaufzeichnung von 2005 ist, wenn du Star bist, lassen es die Frauen zu, von dir befummelt zu werden.
Jemand, der weiß, wovon er redet, verrät, worum es geht. Das fällt unter „geht gar nicht“.

Er hat nicht gesagt, als Star kannst du dir alles herausnehmen, er sagte, dann lassen es die Frauen zu. Das ist sehr verallgemeinert und betrifft nur einen Teil derjenigen, die sich mit dem Gender Frau identifizieren, aber genau darin liegt der zivilisatorische Fortschritt – es geht darum, was die Frau zulässt.
Wir kennen Kulturen, in denen es nicht darum geht, ob die Frau was dazu meint.
Und wir pflegen eine Kultur, in der die Frau lieber nichts sagt, wenn sie sich sorgen muss, dann als rassistisch dazustehen.

Die sich jetzt über Trump aufregen, sind die, die ein Interesse daran haben, darüber zu bestimmen, was gesagt werden darf. Und was nicht. Gerade weil ihre Herrschaft darauf gründet, sich diese Herrschaft anzumaßen.

Trump wird vielleicht doch der Mann für Glasnost und Perestroika.


Nachtrag: Auf WeLT.de ist das der Aufmacher, da ist ein großes Foto von Trump mit Mikrophon in Rednerhaltung, daneben der Überschriften-Text "Wenn du Star bist, lassen sie dich ran", auf faz.de ist er wohl in einer Late-Night-Show, bei focus.de sieht man ihn wohl bei einer Wahlkampfrede vor Fahnen mit der Überschrift, "Bricht ihm dieses Video das Genick?"
Aufgabe: Erkenne die Manipulation!

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Freitag, 7. Oktober 2016
Eine Stunde ZDF
Ein geradezu heller Moment von Claus Kleber im heute-Journal, er fragt seinen Gast im Studio, ob jetzt nicht gerade viele Zuschauer den Eindruck gewinnen könnten, da unterhalten sich zwei abgehobene Oberklassemenschen, sinngemäß, über sie aus ihrer abgehobenen Sicht.
Nicht so formuliert, aber immerhin gefragt, wie es vor nicht allzu langer Zeit nicht gefragt worden wäre.

Das Problem ist nur wieder, beim Gesprächspartner handelt es sich um Claus Leggewie, der die Antwort schon verkörpert. Diese Frage hätte Claus Kleber jemand anderem stellen müssen, als Journalist.
Leggewie leggewiet dann auch, sinngemäß, er als Achtundsechziger hat eben immer Recht, ob in der Position der Opposition wie damals oder als Herrschaftsfunktionär wie jetzt.

Und das war noch einer der besseren Beiträge im heute-Journal.
Da gab es einen Beitrag über Ahmed, muse surug na Deuslan. Nach geschaffter Flucht wurden seine Fingerabdrücke überprüft, daraufhin wurde er nach Bulgarien vertrieben, weil er dort in die EU eingereist war. Bulgarien ist aber bulgarisch, unzumutbar, klar wol Ahmed surug na Deuslan.
Die Reporter hätten ihn am liebsten mitgenommen, aber erst nach Ausstrahlung des Beitrags vermutlich. Die Zuschauer sollen auf seiner Seite sein und sich freuen, dass er es hoffentlich wieder schafft und dann keine Fingerabdrücke gibt.

Die Vaterländer der anderen darf man offenbar verachten, wenn die nicht die deutschen Flüchtlingsstandards einhalten.
Wenn Bulgarien ein unzumutbares Land ist, würde es dann die EU-Solidarität nicht erfordern, dass zuerst die Bulgaren in Deutschland aufgenommen werden?

Es kommt noch dicker. Ein Beitrag über die blühende Start-up-Szene in Gaza, die Jugendlichen nutzen das Internet für kreative Arbeit und innovative Geschäftsideen, wie es Jugendliche überall auf der Welt tun.
Eine entwickelte App wird sogar vorgestellt, da macht man auf dem Smartphone oder Tablet Trennwände zwischen die Figuren im Restaurant; Saudi-Arabien ist ganz verrückt danach.
Siebtes Jahrhundert als App.
Wie schon Chaplin sagte: Wir haben die Geschwindigkeit hervorgebracht, aber innerlich sind wir stehengeblieben.

Nach dem heute-Journal eine Rederunde, und hier ist etwas Auffälliges zu verzeichnen, wenn man mehrere Rederunden geguckt hat. Aus Gründen der Einschaltquote sitzt nun immer im Wechsel Frauke Petry, Gauland oder Beatrix von Storch dabei, und es muss eine Absprache unter den EgD (Etablierte gegen Deutschland) geben, man hat sich auf eine gemeinsame Strategie verständigt, denn von allein sind die alle nicht darauf gekommen, dass sie in der Rederunde dann der AfD das vorwerfen, was schon als widerlegt angesehen werden müsste, um dann zu schließen, die AfD distanziere sich immer von sich selbst, wolle es nie so gemeint haben und sei deshalb ganz unglaubwürdig. Das geschieht mitunter wortgleich, das kann nicht einfach so entstanden sein, das ist konzipiert, um das Image der AfD zu besetzen.

Man achte einmal darauf, sofern man es sich antun möchte.
Erwartbar ist auch, dass die vorangehende Sendung schon so nervt, dass man gar nicht mehr in der Lage ist, dies zu durchschauen.
Scharia-App, Amed muse surug na Deuslan, Leggewie. In einer Hauptnachrichtensendung.
Das Problem ist, dass das für Journalismus gehalten wird.

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Donnerstag, 6. Oktober 2016
Männer ohne Nerven
Auf spiegel.de gibt es dies:

"Flirtversuche einer Britin
'Deutsche Männer schauen dich an - das war's'
Eine Britin versucht, mit Deutschen zu flirten - und verzweifelt. Bei bento beschreibt die Schriftstellerin Madhvi Ramani, was sie mit CEOs und Badezimmer-Schönlingen, mit Sebastians und Christians erlebt hat."

Die scheint nicht zu wissen, dass das Angucken schon als Gewalt zählt.

Und mit der Annahme, dass das Männer sind, hat sie ihnen schon etwas voraus.

Äußerst rassistisch allerdings ist die Mutmaßung, dass deutsche Männer Christian und Sebastian heißen. So werden die immer nur von den Redaktionen umbenannt, wenn es heißt, dass es Deutsche waren.

Wir sind froh, dass niemand auf die Idee kommt zu sagen: Na dann weiß sie doch, an wen sie sich wenden kann.

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Mittwoch, 5. Oktober 2016
Salonfähigkeit
Bei den Islamkritikern ist es so, im Verständnis der Medienöffentlichkeit, die einen haben eigene Erlebnisse und sind deshalb befangen, die anderen wissen gar nicht, wovon sie reden, und haben demzufolge emotional verursachte Vorurteile. In jedem Falle ist Islamkritik etwas, das sich nicht gehört. „Wie wurde Islamkritik salonfähig?“ fragte dann auch Anne Will.
Nach Salonfähigkeit zu fragen, ist eine doppelte Frechheit, so was fragt nur eine herrschende Kaste, denn das Volk ist schon einmal nicht salonfähig, aus definitorischen Gründen. Die einfache Antwort könnte lauten: Wulff. Der ehemalige Bundespräsident. Wenn der Islam zu Deutschland gehören soll, ist Kritik diesem Zustand immanent, solange man von Deutschland und Zugehörigkeit sprechen möchte. Zum Islam gehört Islamkritik bekanntlich nicht, das macht ihn ja für die Kaste so faszinierend bunt und vielfältig.
Doch in der Übergangszeit, in der die bunte Teilhabevielfalt noch keinen Verfassungsrang hat, hat man mit der Religionsfreiheit ein Abwehrrecht gegen den Staat. Das bedeutet, der Staat hat nicht die geringste Befugnis, uns mit Islam zu kommen.
Wer etwas anderes salonfähig machen will, muss demokratischen Widerstand auf sich ziehen.

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Dienstag, 4. Oktober 2016
Verräterisches und Verrat
Schaut man sich beispielsweise Cartoons über Ärzte an, muss man feststellen, dass die Ärzte darin viel schlechter wegkommen, als es angemessen wäre. Anwälte und Richter werden durchgehend als Rechtsverdreher dargestellt, Klempner machen Pfusch. Vielleicht gibt es Branchenzeitungen, in denen man sich über Patienten, Klienten und andere Kundschaft lustigmacht. Zeichner müssen sich sagen lassen, nur Kinderkritzeleien zu vollbringen. Auch abseits des Humoristischen gehört es zu wohl jedem Berufsbild, Kritik und bisweilen Hass ausgesetzt zu sein.
Das ist bei Politikern nicht anders, kann es nicht sein. Wer in der Demokratie politische Kompromisse eingeht, zieht es auf sich, von mindestens einer Seite als Verräter angesehen zu werden, am besten von allen.
Wenn Journalisten sich „Lügenpresse!“ anhören müssen, dürften sie eigentlich nicht überrascht sein -- nicht, weil sie notorische Lügner sind, sondern weil sie antworten müssten: Nun, wir stellen dar, und eine Darstellung kann falsch sein. Das gehört zum Beruf. Erst, wenn man die eigene Darstellung für die helle Wahrheitsoffenbarung hält, neben der keine andere Meinung geduldet werden kann, reagiert man angefressen.
Entsprechendes gilt für die, die „Volksverräter!“ zu hören kriegen. Ein demokratischer Politiker müsste antworten: „Dafür, dass Sie Ihre gewählten Politiker so beschimpfen dürfen, ohne staatliche Konsequenzen zu fürchten, hat Deutschland gekämpft, und dafür setzen wir uns weiterhin ein.“

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Montag, 3. Oktober 2016
Ungeheuerlichkeiten
Im Helldeutschlandfunk hören wir am Telefon einen Historiker für jüngere Geschichte, der erklärt: Migration brachte viel, nur dass Türken wieder weniger Abitur machen, liegt an den Pogromen der frühen Neunziger.
Der Moderator hat nicht auf seinem Zettel stehen nachzufragen: Pogrome? Helfen Sie uns, nicht alle waren in den frühen Neunzigern politisch interessiert und haben das mitgekriegt?
Der Moderator hat also entweder die Pogrome der frühen Neunziger gegen Türken präsent, oder er wagt es nicht nachzufragen, um keinen Dunkelheiten bei den Hörern zu wecken oder sich irgendwie zu positionieren. Geschichte wird immerhin von den Siegern geschrieben, mit denen legt man sich lieber nicht an.

Was sich unter Pogrom subsumieren ließe, war in Rostock. Da ging es aber nicht gegen Türken, sondern Vietnamesen, und die haben sich davon soweit bekannt nicht vom Abitur abhalten lassen.

Nach Köln wäre demnach zu erwarten, dass Frauen nun weniger Abitur machen.

Gibt es auch was Schönes?
Ja, auf Spiegel-online: „Zum Glück gibt's den Islam“, ist eine Kolumne betitelt. „Der Islam wird von seinen Kritikern als barbarisch dargestellt, das Christentum als aufgeklärt. Beides ist falsch. Tatsächlich waren einst die Christen die wahren Barbaren.“

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