Donnerstag, 24. November 2016
Wer ist der alte weiße Mann?
Gerade wieder Spiegel-Kolumnistin Stokowski, die alten weißen Männer sehen jetzt mal, wie es ist, Ausgrenzung zu erleben. Da geht menschenbezogene Gruppenfeindlichkeit, Rassismus ist in diesem Fall in Ordnung. Warum? Wer sind die alten weißen Männer?
Es ist, natürlich, ein Täuschungsmanöver, man kommt mit Pseudoproblemen an, um nicht über andere gruppenbezogene Menschen reden zu müssen.
Es geht daher völlig am Kern vorbei, wenn man damit ankommt, dass die alten weißen Männer einen Beitrag zu Kultur und Zivilisation geleistet haben, das macht es nur noch schlimmer.
Denn der alte weiße Mann, das ist die Vaterfigur. Besser gesagt die Ersatz-Vaterfigur.
Margarete Stokowski hat keinen Papi, der ihr Kraft und Orientierung gegeben hätte.
Sie hat keine Person als Vaterfigur, über die sie sich identifiziert hätte und von der sie sich in ihrer Entwicklung zur eigenen Individualität hätte lösen können. Sie hängt einer diffusen Ablehnung des Väterlichen an und bleibt in pubertären Abgenzungsversuchen stecken.
Sie ist damit nicht allein; viele haben keine oder versagende Väter, für sie ist das Väterliche das Untaugliche. Biologische Väter werden sie alle haben, aber, aus vielen und bekannten Gründen, keine starken männlichen Bezugspersonen. Diesen Mangel kollektivieren sie zum allgemeinen diffusen Hass auf die abfällig betrachtete Gruppe.

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Mittwoch, 23. November 2016
Kulturelle Prämissen
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit haben Voraussetzungen, die im Grundgesetz nicht vorkommen und die erst auffallen, wenn sie zum Verschwinden gebracht werden. Die Scharia-Polizei hat sich nicht strafbar gemacht, weil der Gesetzgeber nicht so viel Blödheit aufgebracht hat, daran zu denken, dass es dazu kommen könnte, dass sich Dummheit mit Kriminalität dahingehend paart, dass Männer herumgehen und Leute belästigen, weil sie sich nicht schariakonform benehmen. Kein Strafrechtler hätte jemals so einen Gedanken nicht als abwegig verworfen.
Das Grundgesetz lässt die multikulturellsten Spinnereien zu, aber eben, solange es Spinnereien sind; nie hätte jemand daran gedacht, dass sie dazu führen, das Grundgesetz zu untergraben, daran war schlichtweg nicht zu denken.
Genausowenig hat man daran gedacht, Gefühle zu schützen. Die Meinungsfreiheit wird ausgehebelt, weil Hass nicht geschützt ist. Wie auch. Hass ist gar kein Rechtsbegriff, weder ein bestimmter noch ein unbestimmter, damit wurde kein Schutz vor staatlichem Eingriff in Meinungsfreiheit unter dem Etikett Kampf gegen Hass eingebaut. Auch kennt das Grundgesetz weder rechts noch links, das macht einen Kampf gegen rechts möglich, obwohl kein Politiker die Möglichkeit haben dürfte, gegen den politischen Gegner mit staatlichen Mitteln vorzugehen.

Rechtsstaat und Demokratie sind Hindernisse der Macht, sie mäßigen die Herrschenden. Auch die, die durch demokratische Verfahren in ihre Positionen gelangt sind. Sie haben allen Grund, an der Abschaffung zu arbeiten.

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Dienstag, 22. November 2016
Gefährliches Desinteresse
Aus Merkels Sicht ist es wirklich alternativlos und richtig weiterzumachen, sie kann sich nicht hinstellen und sagen: Tut mir leid, Jungs, war nur so eine Idee von mir.
Wenn sie mit schweren Zeiten argumentiert, ist das auch gewissermaßen folgerichtig, sie kommt mit dem, womit sie die letzte Wahl gewonnen hat. Man wollte kein Risiko, man wollte das kleinere Übel, keine Experimente.
Umso erstaunlicher, dass diese Mache wieder funktioniert. Die Menschen draußen im Lande, die sich nicht für Politik interessieren, sind der Meinung, dass „sie“ es gut macht, ohne zu wissen, was. Genau dafür hat man Mandatsträger, man muss nicht selbst in die Ausschüsse und Gesetzgebungsverfahren. Zum demokratischen System gehört die Kontrolle, die ebenso ausgelagert werden kann an die Medien, die als vierte Gewalt das demokratische Forum bilden. Nun ja, sollten. Wenn so was wie der Özoguz-Plan nur nebenbei auffliegt und wenn daraus keine Merkelaffäre wird, ist das Versagen von Presse und Politik erwiesen, aber es ist niemand mehr da, dem dieser Beweis etwas bedeuten würde.
Damit entfällt das Wahlversprechen, für das Merkel stehen will. Aus Desinteresse wird Mitläufertum.

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Montag, 21. November 2016
Das Informative an der heute-Show
Wenn man sagt, eine afrikanische Frau bringe von hundert verdienten Dollar neunzig nach Hause, ist das rassistisch? Kaum, wird auch nicht behauptet. Wenn man sagt, der afrikanische Mann bringe dagegen nur dreißig nach Hause und gebe den Rest für Alkohol, Frauen und Drogen aus, ist dieser Vergleich dann rassistisch? Nicht, wenn der Mann und die Frau derselben Rasse angehören. Dann ist das vielleicht genderungerecht, männerfeindlich, so was, aber nicht rassistisch, schon gar nicht mit dem Zusatz, bei uns sei es nicht viel anders. Die Aufregung über diese vermeintlich rassistische Äußerung kann also nicht an ihrem rassistischen Gehalt liegen.
Nun geht es unter satirischen Aspekten in Ordnung, sich über etwas lustig zu machen, das man zu diesem Zwecke hinbiegt. In diesem Fall liegt aber der Rassismus im Auge des Betrachters, der die Sache aufbereitet. Afrikanischer Mann, Geld, gibt es für Drogen, Alkohol und Frauen aus, vielleicht hat er das Geld auch damit verdient, wir wissen nichts.
Und das ist der Informationsgehalt. Wir sollen auch nichts wissen, wir sollen aus antirassistischen Reflexen nichts wissen wollen, damit die Rassisten schön die anderen sind.
Darüber informiert uns die heute-Show.

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Sonntag, 20. November 2016
Drei Symptome
Folgende rhetorische Muster begegnen uns immer wieder, man sollte etwas gegen sie parat haben.
Die Sache mit der Humanität und den Rechtsvorschriften, das geht so, dass derjenige, der die Rechtsbrüche moniert, ins Unrecht gesetzt wird mit dem Argument der Humanität und damit, dass wir stolz sein könnten, dass die Kanzlerin nicht Paragraphen reitet, sondern der Humanität den Vorrang gewährt. Der Rechtsbruch wird beiläufig eingestanden, gebilligt und gefeiert. Kann man machen, aber dann ist man in der Verteidigungsposition, dann muss man zumindest begründen, warum man dies vertritt, und da reicht das Schlagwort von der Humanität nicht. Auch die Humanität müsste dargestellt und begründet werden und gegen die Wahrung des Rechts abgewogen. Da aber sähe das argumentative Verhältnis schon wieder ganz anders aus.

Der Sache mit der Unzufriedenheit wohnt auch schon ein propagandataktischer Trick inne. Die Unzufriedenheit wird als Problem der Unzufriedenen angesehen, auch dann, wenn man sie wieder einbinden möchte. Dies ist eine herrschaftliche Attitüde; ein Mandatsträger müsste den Grund der Unzufriedenheit als sein eigenes Problem annehmen, ein Herrscher bekämpft die Unzufriedenheit. Der Zustand allgemeiner Zufriedenheit ist überhaupt nicht erstrebenswert, auch Unmutsäußerungen auf hohem Niveau bringen die Gesellschaft weiter. Nur Despoten fühlen sich davon bedroht.

„Wer soll es sonst machen?“ wird über Merkel gedacht, diese Meinung zieht sich durchs Volk. Genau daran sollte man sich stören. Hier hat man schon nicht mehr nur ein Mandat abgegeben, sondern schon die gesamte Kompetenz zur Kontrolle und Korrektur.
Dies ist wie die beiden vorgenannten Angelegenheiten ein Symptom degenerierter Rechtsstaatlichkeit nicht nur seitens der Herrschenden, auch derjenigen, die nicht einmal mehr eine Vorstellung von Demokratie und Rechtsstaat pflegen.

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Samstag, 19. November 2016
Bolognaprozesse
Trump hat sich in einem Verfahren auf einen Vergleich geeinigt und zahlt 25 Millionen Dollar, nachdem ihm vorgeworfen worden war, an seiner Pseudo-Universität die Studenten betrogen zu haben.
Das ist unser Mann, so muss das laufen; unsere Pseudouniversitäten kann man nicht mit einer Betrugsklage überziehen.

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Freitag, 18. November 2016
Verdiente Kanzlerin
Man muss der Tatsache ins Auge sehen, dass die erwartete Ankündigung Angela Merkels, die nächste Amtszeit anzustreben, im mittleren Volk eine beruhigende Wirkung haben wird und ihr ein paar Umfragepunkte einbringt. Alles andere hätte für Aufregung gesorgt, und wenn man hierzulande etwas nicht schätzt, dann Aufregung. Es war nicht alles schlecht unter Merkel, warum nicht weiter so wählen. Martin Schulz als Gegenkandidat gibt einen demokratischen Kontrast, aber kratzt nicht an der Altenativlosigkeit. Ein paar Terroranschläge und Vorfälle mit Männern sind nicht wahlentscheidend, es wäre ohne Merkel womöglich nur noch schlimmer, so ist die herrschende Haltung, auch „ich möchte diese Verantwortung nicht haben“ oder „wenn das die Kanzlerin wüsste“.
Die Schwäche, die sie bei der Bundespräsidentensache gezeigt hat, wird man ihr nicht anlasten, eher noch als Kompromissfähigkeit und Bereitschaft zum politischen Ausgleich anrechnen. Würde sie Özoguz entlassen, würde sie damit den Gipfel des Integrationsputsches als ihr Problem anerkennen.
Also wird man wieder kriegen, was man verdient.

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Donnerstag, 17. November 2016
Vorsicht vor substantivierten abgeleiteten Eigenschaften
Dieselben, die im Zusammenhang mit Börsengeschäften die Leerverkäufe als das Überübel ansehen, scheuen nicht vor rhetorischen Leerverkäufen zurück. Solche sind da, wo es sich schon schwurbelig anhört, leichter zu erkennen als da, wo die Wörter konkret klingen und dennoch nichts beinhalten, das ist beispielsweise zu erkennen, wenn sich eine Eigenschaft auf eine andere Eigenschaft bezieht, die damit nicht zur Sprache kommt oder gar nicht existiert. Aktuell etwa: Kontinuität. Steinmeier als Bundespräsident, das bringe Kontinuität.
Dabei sagt das überhaupt nichts und soll es auch nicht, aber es klingt erst einmal nach etwas, das man haben will, Sicherheit und Bestandsschutz. Das Wort Sicherheit wird aber vermieden, denn das wäre eine arge postfaktische Strapazierung. Kontinuität worin?
Oder: klar. Der Mhm ist klar. Klarheit ist gar keine Eigenschaft, sondern die Eigenschaft einer Eigenschaft. Klar wie, klar was? Da wird es problematisch.
Demnächst erklärt Merkel ihre vierte Amtszeit, und das wird als Zeichen gedeutet werden. Für Kontinuität. Wir haben Klarheit, wird es heißen. Das Substantivierte klingt nach etwas Greifbarem, dieses „haben“ wir dann auch. Wenn wir es haben, muss es etwas sein. Drei Lügen in einem Satz.

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Mittwoch, 16. November 2016
Gorbatschow-Effekt
Es wäre ja schön, wenn alle dreißig Jahre der Kommunismus zusammenbricht, aber so einfach wird es wohl nicht. Wie zu erleben war, hören die Komsomolzen nicht einfach auf, sie wechseln nur ihr Geschäftsmodell, mit dem sie im Staat was werden.
Der Presserat oder die Islamisierungsbeauftragten werden nicht einfach umschwenken und auf einmal die freiheitlich-demokratische Grundordnung propagieren, die politische Korrektheit wird nicht der gebührenden Lächerlichkeit preisgegeben, es wird nicht zur Phrasenkeule werden: "Das ist gleichgeschaltet politischkorrekt!"

Die Politische Korrektheit ist nicht ein Auswuchs des Gutgemeinten, sondern ein Herrschaftsinstrument. Wenn Kretschmann sagt, man solle es mit der politischen Korrektheit nicht übertreiben, könnte man meinen, jetzt habe er sich doch vom Maoismus distanziert, dabei ist es einfach nur die Ansage, weiterhin die Herrschaft ausüben zu wollen und die Gewalt darüber zu beanspruchen, wie sehr man gerade die Schrauben der politischen Korrektheit anzieht.

Aber der Trump-Effekt ist ein mentaler. Wie damals mit Gorbi kann es dazu kommen, dass man sich weniger Angst machen lässt. Und das hätte mehr Umsturzkraft als eine anti-politischkorrekte Programmatik.

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Dienstag, 15. November 2016
Die Loyalitätsfalle
Loyalität gehe vor Kompetenz, so hat Merkel sich einst bezüglich des Beseitigens von Friedrich Merz geäußert.
Bis zu einem gewissen Grade ist diese Rangfolge nachzuvollziehen oder als notwendig hinzunehmen, weil Illoyalität mehr schaden kann, als die Kompetenz nützt. Politische Beziehungsnetze werden von Loyalitäten getragen, nicht von Kompetenzen.
Dies nun aber ist ein triftiger Grund dafür, von Zeit zu Zeit die entstandenen Verflechtungen komplett abzusetzen. An Merkel sehen wir es. Sie ist nur noch von Loyalen umgeben, die CDU besteht nur noch aus Loyalen unter Duldung durch den Koalitionspartner SPD. Die Kompetenzfluktuation ist normativ geworden. Steht eine Personalie an wie etwa Bundespräsident, ist niemand da. Kein Verfassungsrechtler, der für das Grundgesetz stünde, denn das ist bedeutungslos geworden, ebenso der Parlamentarismus, für den Lammert stünde.
Wenn wenigstens Merkel für Merkel stünde, würde man nichts sagen. Wenn sie als Garant für den Dienst der Politik an Deutschland stünde. Aber sie hat die Loyalität verletzt, die sie dem Volk und der Demokratie schuldig wäre.

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Montag, 14. November 2016
Was wir wissen müssen und was nicht
Schon wieder haben sich Experten geirrt.
Tagesschau.de bringt, weiter unten nach dem Aufmacher zu Trumps Personal „Einmal Establishment, einmal Brandstifter“, dies:
„Eine Studie des BAMF zeigt: Flüchtlinge sind oft besser ausgebildet, als Experten vermutet hatten. Auch die Einstellung gegenüber zu Demokratie und Frauen ist demnach positiv.“

Vielleicht sind sie sogar im Deutschkurs so gut, dass sie den tagesschau.de-Verfassern nachhelfen können, dass es nicht „gegenüber zu“ heißt.
Auf dem Foto neben der Schlagzeile ist ein freundlicher Mann mit Gurken. Oder Zucchini, das weiß der Besserausgebildete genauer.
Was man nicht erfährt: Was hatten denn die Experten gedacht, und wie gut ist die Ausbildung nun? Ärzte und Ingenieure waren die vom Balkan, das darf man nicht verwechseln, die Schutzsuchenden haben alle zehn Jahre Berufserfahrung als irgendwas, was genau? Sagt das die Studie nicht, oder will uns das die Tagesschau nicht sagen?
Wie konnten sich die Experten so irren, hatten die Vorurteile, ist Rechtspopulismus unter Experten verbreiteter als gedacht?
Und wieso hatte man den Kulleraugenkindern eine unzulängliche Einstellung zu Frauen unterstellt?

Und wer kann sich überhaupt daran erinnern, dass in den Medien solche Experten zu Wort gekommen wären? Da waren wohl die Medien wieder verantwortungsvoller als die Experten.
Flüchtlinge sind nun besser ausgebildet als gedacht, das ist alles, was wir wissen müssen.

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Sonntag, 13. November 2016
Warnung und Mahnung
Sibylle Berg geht jeder Unterhaltungswert ab, aber man darf nicht unterlassen, sich zu informieren, was sie schreibt, denn das ist paradigmatisch.

„Stellen wir uns kurz vor, über etwas anderes wie zum Beispiel - das Klima-, würde in so überproportionierter Ausführlichkeit berichtet, wie seit gefühlten Jahren über den Islam. Würden sich dann Klimawutparteien gründen? Bewegungen, die nicht populistischen Bullshit wie: "die Homosexuellen werden uns alle töten" und "ein modernisierter Sexualkundeunterricht will uns unsere Wohnungen abfackeln" vertreten, sondern Parteiengründung aus Wut wegen etwas, das die Ursache von wirklich ergreifenden Untergangszenarien sein kann.“

Man muss sich klarmachen: diese Frau hält sich für normal. Sie glaubt, was sie schreibt, und meint es so. Ihrem Verständnis nach setzt sie sich mit der Welt auseinander und durchdringt die informationellen Angebote, positioniert sich und hat etwas mitzuteilen.

Genau wie wir.

Das heißt: Nur weil wir bei der Fingerbewegung auf der Tastatur das Sprachzentrum beteiligen, sind wir noch lange nicht intellektuell aktiv, das heißt erst einmal nur, dass wir in der Lage sind, eine Schreibmaschine zu bedienen. Niemand garantiert uns, dass wir uns in einem ideologischen Zirkel bewegen und aus unseren Konsensprämissen auf die Vorurteile schlussfolgern.

Wir müssen uns immer wieder selbst fragen, ob das, was wir meinen, auf Ausblendung beruht, auf gefilterter Wahrnehmung, auf Vorbewertung. Dies lässt sich überprüfen mit der Frage danach, welchen Aufwand wir betreiben, etwas nicht wahrhaben zu wollen. Etwa: Machen wir uns Mühe, an Sibylle Bergs Artikel etwas zu übersehen, damit wir unser Bild von Sibylle Berg behalten können? Gibt sich Sibylle Berg Mühe -- gedankliche, nicht emotionale --, an etwas Relevantem vorbeizudenken?

So müssen wir uns immer wieder selbst testen, wenn wir nicht sein wollen wie Sibylle Berg.
Sie sei uns Warnung und Mahnung.



http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/angstvermarktung-das-klima-muss-weg-kolumne-a-1120441.html

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Samstag, 12. November 2016
Gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Unionsfraktionschef Kauder sagte laut Kurznachrichtendienst DLF, der Kampf gegen Demagogie und Populismus sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Wer darin einen Widerspruch zu erkennen glaubt, hängt noch dem Wunsch nach, dass es sich um eine leere Formulierung handle. Doch, Kauder meint das wirklich so, dass auch die Populisten und Demagogen am Kampf gegen sich beteiligt sein sollen. So läuft das in totalitären Systemen, und wie Hannah Arendt zutreffend erkannte: Die totalitären Herrscher herrschen entweder totalitär oder sie herrschen nicht, es gibt keine gemäßigte Variante.

Es ist nicht übertrieben, von der Abschaffung des Pluralismus zu sprechen; sie ist noch nicht vollzogen, aber der Prozess ist im Gange und zu beobachten.
Kauder stellt es sich tatsächlich so vor, dass die Gesellschaft so geführt wird wie die Unionsfraktion.
Als Merkel noch Fraktionschefin war, hätte sie es so nicht herausgelassen.

Kein Wunder, dass sich solche Leute von Trump bedroht fühlen; da könnte ja jeder kommen, und in einer Demokratie kann das auch jeder. Es gibt keine politisch Blaublütigen. Wer sich diese Macht anmaßt, gehört von der politischen Bühne beseitigt.
Das ist die gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

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Freitag, 11. November 2016
Blasenschwäche
Bemerkenswert im Sinne von zu registrieren ist doch, wie unverhohlen und damit ungeschickt die meinungskorrekte Blase mit Trump umgegangen ist. Man hätte wirkungsvoller agiert, wenn man ihn als einen prominenten, aber gleichrangigen Kandidaten behandelt und vermittelt hätte, dann wäre die Wirkung jetzt: „Ja, diese Amerikaner, die wählen die Show, wünscht euch nicht so was. Eure Politikrofis.“ Aber da man ihn hochgeteufelt hat, muss man nun das Ende von allem ausrufen, und das heißt: auch des eigenen Status in der Blase.

Dass der bedroht sein würde, hatte man schon ganz richtig verstanden, genau das ist es ja, was abgewählt gehört.

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