Mittwoch, 3. Juni 2015
Kleineres Übel, verglichen mit Journalisten
Man kann vielleicht nicht mit endgültiger Sicherheit, aber doch mit für den Moment ausreichender Wahrscheinlichkeit sich auf die deutsche Presse verlassen bei der Beurteilung von Herrschern und Herrschaftssystemen. Ist die Presse kritisch, handelt es sich um jemanden aus der Kategorie kleineres Übel, ist sie des Lobes und differenzierenden Verständnisses, handelt es sich um einen übelsten Despoten.
Ägyptens Al-Sisi wird stärker bekrittelt als Mursi, so dass man sich darauf verlassen kann, dass Sisi für Ägypten das Bestmögliche ist. Wünschen wir Sisi alles Gute, und behalten wir bei allen Medienberichten ein Bild von dem Gewürm vor Augen, das sie verfasst.

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Klasse! =)))
Versiert und mit Biss auf den Punkt gebracht.

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'Hund! Rattenfurz! Niederstes Gewänz!'
-> https://www.youtube.com/watch?v=ldBpU0Nh-Uc (Schlingensief klingt hier ein wenig durch, wenn wohl auch wohl nicht direkt beteiligt)

Ansonsten: Alles korrekt angemerkt, so isses.

MFG
Dr. W

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Das kleinere Übel
wurde heute, wie zu lesen ist, von einer schreibenden Kopftuchträgerin des Mordes bezichtigt. Im Beisein von Frau Merkel. Nun denn, die taz wird es wohlmeinend kommentieren. Verhüllt natürlich.

Dass der General nicht viel von den Moslembrüdern hält, hat er in seiner Neujahrsansprache deutlich gemacht. Wie man hier nachlesen kann. Natürlich in der Presse außerhalb des Grünen Reiches.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/general_al_sisi_und_die_religioese_revolution

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Und? Hat al-Sisi morden lassen oder nicht?

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Wissen
Sie es?

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Das kann jeder wissen. Nur einmal schnell bei Wikipedia nachgucken: "Allein bei der Stürmung der beiden Protestlager in Kairo wurden nach Angaben der militärgestützten Übergangsregierung vom darauf folgenden Tag mindestens 378 Menschen,[10][11] nach jüngeren Berichten von internationalen Menschenrechtsorganisationen und westlichen Medien rund 1000[12][13][14] und nach Angaben der Muslimbruderschaft über 2000[15] Pro-Mursi-Demonstranten getötet und Tausende weitere verletzt" (Artikel "Staatskrise in Ägypten 2013/14"). genügt das fürs erste als Beleg?

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LOL ... =)))
Ich schätze, ZUMINDEST ein paar wenige werden wissen, warum ich hier so, VERZEIHUNG, unangebracht und laut lache ... ;-)

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Wenn Sies mir erklären würden, wär ich dankbar - schließlich hab ich mir auch die Mühe gemacht.

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Was gibt es dann da noch zu erklären? Steht doch alles auf Wikipedia. =)

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Natürlich können Sie wikipedia gern verachten, wenn Sie bessere Quellen haben. Aber nur dann.

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Da dachten die braven Bürgerchen beim Konsumieren der Wochenschau seinerzeit wohl ähnlich ...

Es geht nicht darum, sich zu entscheiden, welcher Propaganda man nun am ehesten auf den Leim geht, sondern darum, zu erkennen, dass in der Regel IMMER in erster Linie eine Wirkung mit derlei "Information" erzeugt werden soll und die Realität eben dann entsprechend dieser Wirkung dargestellt wird. Diese ganzen System-Medien werden doch zentral gespeißt, es ist also völlig schnuppe, ob man die Blätter Bild und Spiegel kauft, die Glotze konsumiert oder bei Wikipedia liest, zumindest solange es um geschichtliche und politische Themen geht. Wer das in dieser Zeit immer noch nicht verstanden hat, tja ...

Man sollte GRUNDSÄTZLICH in Frage stellen ... und die jeweiligen Publikationen an den strategischen Zügen der Propagandisten in der Vergangenheit und ihrer aktuellen Agenda messen.
Kurzum: Denken statt nur konsumieren. ;-)

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Sie haben Recht: Man sollte Quelleninformationen nicht nutzen, bevor man darüber nachgedacht hat, ob man ihnen vertrauen kann. Das tat ich auch und nutzte Wikipedia nur, da es sich um eine banale, unumstrittene Information handelt. Schließlich gehöre ich nicht zu dem Teil der Internetgemeinde, der abstruse Theorien sofort glaubt, wenn sie sich nur irgendwie wissenschaftlich maskieren, offenkundige Tatsachen dagegen grundsätzlich anzweifelt. Im vorliegenden Fall ging es um die einfache Frage, ob al-Sisi politische Gegener ermorden ließ. Seine Machtübernahme vollzog sich in aller Öffentlichkeit, unter den Augen alller möglichen, auch miteinander verfeindeten politischen Akteure. Halten Sie es angesichts dessen tatsächlich für möglich, dass allein die deutsche Wikipedia (oder die deutschen Medien - von welcher "Zentrale" sollen die eigentlich gespeist sein?) eben mal 1000 Todesopfer erfindet, nur um die deutsche Öffentlichkeit propagandistisch zu beeinflussen? (Sowas hat noch nicht mal in der Nazizeit funktioniert, auf die Sie anspielen - und da stand der Konsum ausländischer Medien unter Strafe!) Dass al-Sisi nicht zimperlich ist bei der Ermordung seiner Gegner, das ist doch so offenkundig, das würde niemand leugnen, nicht einmal er selbst (er würde es nur anders nennen). Lassen Sie uns doch lieber über Fragen streiten, die tatsächlich strittig sind!

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Worum es hier im Prinzip geht ...
... ist nicht al-Sissi. Tatsachen gibt es immer genug! Manche werden überspitzt und massiv pupliziert, andere unter den Teppich gekehrt - SO schafft man Meinung.
Des weiteren bekommt der gläubige Medienkonsument in der Regel nur die äußerste Schale der Ereignisse präsentiert, wer weiß schon, welche Strippenzieher und Geheimdienste jeweils dahinter stehen ...
So ist es ja zum Beispiel mittlerweile auch kein Geheimnis mehr, dass selbst al-Kaida vom CIA gepusht wurde. Das Zeitfenster ist natürlich längst hinüber, in welchem so etwas noch Bedeutung für die öffentliche Meinung gehabt hätte. Längst interessiert das doch keine Sau mehr, da die Aufmerksamkeit schon wieder auf andere Brennpunkte fixiert wird. Jedenfalls GLAUBE ich persönlich gar nichts mehr und worauf der eingehende Artikel auf der Meta-Ebene ja auch hinweist: je mehr offiziell auf etwas gepocht wird, desto vorsichtiger sollte es als Wahrheit angenommen werden ... ;-)

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Feind/Freund-Logik mit einer zusätzlichen Stufe
Bisher galt:
Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Und jetzt eine Stufe dazu:
Der Feind (Al-Sisi) vom Feind (Muslimbrüder) vom Feind (unsere Werte) ist mein Feind.

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Ich verstehs nicht, wie Sie als ehemaliger DDR-Bürger so urteilen können: Kommt Ihnen der Stil nicht sehr bekannt vor, mit dem dieser al-Sisi agiert: Gegenüber der westeuropäischen Öffentlichkeit lässt er den soliden Staatsmann raushängen (der bedauernd auf die Notwendigkeit hinweist, in seinen inneren Angelegenheiten brutal agieren zu müssen, selbstverständlich flankiert von so einer Art Rechtsstaats-Attrappe), während seine Journalisten ihm nicht mal eine Frage stellen können, ohne ihm vorher erst mal für seine Politik gedankt zu haben, und seine Aussagen "spontan" mit Beifallsstürmen honorieren? Die Journalisten sind widerlich, nicht unsere!
Natürlich sorgt al-Sisi für Stabilität und ist "das kleinere Übel". So wie Stalin das kleinere Übel war gegenüber Hitler.

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Lieber Sonnenkönig
als Kalif.

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