Freitag, 5. Juni 2015
Pressefresse
Lügenpresse ist ganz schlimm, das impliziert, dass die Journalisten die Leser anlügen wollen. Das stimmt deshalb nicht, weil den Journalisten die Leser ziemlich egal sind.
Kollaborationspresse wäre treffender.

Zum Beispiel Tagespiegel.de mit einer gewöhnlichen Verniedlichung:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-moabit-massenschlaegerei-auf-spielplatz-90-polizisten-im-einsatz-zwei-verletzt/11868664.html#kommentare

und mit einer gewöhnlichen Kopftuchpropaganda:
http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/streit-in-neukoellner-bezirksamt-betuel-ulusoy-will-mit-kopftuch-karriere-machen/11871848.html

Beide Berichte saudämlich und eine Beleidigung für den Leser.
Die Leserkommentare sind überwiegend besser als der Artikel und eine Meldung, sich nicht derart veralbern lassen zu wollen.

Man ist dazu übergegangen, die Kommentarfunktionen bei solchen Texten offen zu lassen. Auch wenn die Kommentare die Propaganda widerlegen -- ist egal. Sollen sie sich blödschreiben, die Leser. Eine Macht haben sie nicht.

Es geht nicht mehr darum, dass man als Propagandajournalist aufgeflogen ist, wenn die Propaganda widerlegt wird. Na und. Ein Problem hätte man, wenn man propagandalos geschrieben hätte. Aber warum sollte ein Journalist das tun? Er macht, wofür er bezahlt wird.

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Richtig,
bezahlt und nicht, wie Udo U. es in seinem Buch behauptet, gekauft, und noch dazu, ohnehin nicht von den Gleichen.

Udo U.s Buch ist nach meiner Meinung durchaus 'hilfreich'. Von den üblichen Verschwörern gekaufte Journalisten, die dann doch noch einen Bruchteil der Wahrheit zugeben müssen, im Rahmen des Dauerbashings der Amis und Israelis/Juden. Was da alles verschwiegen wird! Die gesamte Weltverschwörung! Die im übrigen neuerdings von den 'gekauften Journalisten' häppchenweise sogar zugegeben wird. Ein Indikator dafür, dass die schöne neue heile Welt irgendwie nicht funktioniert, da müssen Sündenböcke her, die sich schon früher gut bewährt haben. Bisschen braun? Na und ...

Also, das Buch ist extrem hilfreich. Als Ablenkung vom wahren Sachverhalt, d.h. machen, wofür man bezahlt wird. Zudem wird darin alles Unbeliebte noch deutlich unbeliebter gemacht.

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Die "Lügenpresse", die es auch im sogenannten Westen schon immer gegeben hat, typischerweise wenn mögliche Meinungsgegner oder Potente, bei denen es opportun erscheint eher zuzustimmen, gefährlich schienen oder waren [1], nimmt langsam in der BRD ein wenig Überhand, korrekt.

[1]
Unerträglich waren im "Westen" bspw. immer diese Verständnisnummern Richtung sogenannten Ostblock, in der ZEIT, der SZ oder im SPIEGEL: Ceaușescu sei ein Reformator, Honecker könnte mit seinem Mega-Bit-Chip der bundesdeutschen Wirtschaft gefährlich werden, Andropow intellektuell und "ein ganz Feiner" etc. - pipapo, pipapa - seitdem Zeitungen nicht mehr primär an Leser verkaufen, sondern Einfluss, nimmt diese Unerträglichkeit leider noch zu.

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Propaganda
Recherchen haben ergeben, daß die Kopftuchpropaganda aus dem Jahre 1940 stammt. Die Autorin hat einen alten Artikel über ein Mitglied der NS-Frauenschaft zur Hand genommen und ihn entsprechend umgeschrieben. Aus den "blonden Haaren, die das schöne Gesicht umrahmen", wird das "beige Tuch, das das kluge Gesicht umrahmt", aus dem "imposanten Reichsparteitaggelände" wird das "große und doch unendlich filigrane Bethaus" etc. etc.

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PS
Was wäre eigentlich, wenn es sich um eine äußerst häßliche, hinkende, stotternde (aber die juristischen Prüfungen absolviert habende) Kopftuchträgerin handelte? Hängt eine rechtliche Beurteilung inzwischen von Schönheit ab?
Das eröffnet doch ganz neue Möglichkeiten: "Die Frau hat ihren Ehemann aus Habgier ermordet." - Herr Staatsanwalt, ich bitte zu bedenken, daß es eine sehr schöne Frau ist, wie jeder hier im Gerichtssaal sehen kann."

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