Sonntag, 14. Juni 2015
Woher wissen wir eigentlich, dass die anderen die Nazis sind?
Man wirft nicht nur leicht mit dem Faschismusvorwurf um sich, viele fühlen sich tatsächlich einer faschistischen Bedrohung gegenüber. Für die einen sind die Antifa die heutige Version der SA, für die nun wieder sind die Islamkritiker die neuen Antisemiten auf dem Sprung zur Errichtung einer faschistischen Diktatur, in der Jagd auf Muslime, Moslems, Musliminnen und Muselmänninnen gemacht werden wird, Pegida ist der Beweis.
Die Nazis sind immer die anderen, die Ideologien sind austauschbar.

Doch das Kriterium ist scharf. Es ist der Herrschaftsanspruch.
Da ist es egal, ob es für oder gegen Deutsche / Islam / Vielfalt / Juden / Fleisch geht.
Sowohl derjenige, der sagt, „ich will kein Fleisch essen“, als auch derjenige, der sagt, „ich will Fleisch essen“, hat ein Recht, die Kompetenz über sich zu behalten und Zwangseingriffe abzuwehren. Er darf auch für seine Auffassung werben. Aber nicht mit Zwangsmitteln.
So einfach ist das.
Wer sagt, ich will nicht koscher essen müssen, ich will keine jüdischen Filme gucken, kann das sagen und muss hinnehmen, dass man es nicht anhört. Wer sagt, die Juden sollen sich aus der Kultur und der Finanzwelt und Israel zurückziehen, und dafür Politik macht, gehört bekämpft.

Wer seine Ruhe vor dem Islamquatsch haben will und nicht mit Scharia behelligt werden möchte, hat ein gutes Recht dazu. Wer ihm dieses Recht abspricht, erhebt einen faschistoiden Machtanspruch.

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Doch das Kriterium ist scharf. Es ist der Herrschaftsanspruch.
Korrekt.

Wobei Ihr Kommentatorenfreund mit dem 'faschistoid' hier nicht umfänglich glücklich bleibt, nicht natürlich im Umgangssprachlichen, sondern politologisch und mit dbzgl. Anspruch (oder andersherum).

Wobei für unterschiedlich veranlagtes Gesocks, das unbedingt zu stoppen ist, kein allgemein verfügbares Adjektiv bereit zu stehen scheint, im Deutschen, korrekt.
Zumindest auf den ersten Blick nicht.

MFG + schönen Sonntag noch,
Dr. W

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Dekadent
wäre ein Adjektiv. Präziser (eingedoischt): Die geistige Verkommenheit der „schöpferisch Unproduktiven“ (Oswald Spengler)

Oder simpel: Die Leute (das gemeinte Gesocks) „haben einfach zuviel Freizeit“ (Harald Schmidt)

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