Dienstag, 16. Juni 2015
Das Homoehe-Prinzip
Es ist in einzelnen Fällen beobachtet, nicht statistisch erwiesen, dass viele in ihren politischen Standpunkten von ihren Ansichten abweichen, und das soll heißen: in konkreten Belangen haben sie eine völlig andere Meinung darüber, was geschehen solle, als die Politiker, mit denen sie sich im Einklang wähnen.
Sie verorten sich selbst als linksgrüntolerant, würden aber, sobald sie ihre konkreten Meinungen öffentlich vertreten würden, von denen, die sie gewählt haben, und ihren Helfern, in die rechtsnaziintolerante Ecke befördert werden. Dazu kommt es nicht, weil sie nicht am öffentlichen Diskurs teilnehmen.
Diese politischkognitive Dissonanz ist gewollt, sie ist Teil des Herrschaftssystems. Es ist wichtig, dass sich die Leute anlügen lassen. Man braucht weniger die Lüge selbst, mehr die Belügbaren.
Aktuelles Beispiel ist die Gespensterdebatte um die Homoehe. Es gibt kaum einen konkreten Bedarf, er steht in überhaupt keinem Verhältnis zur Menge des medialen Informationsmülls und in einer Steigerung von gar nichts im Verhältnis zu den eigentlichen Problemen. Man kann aber wunderbar dafür sein und gegen die, die dagegen sind. Man ist emotional gesichert.
Dabei können Homos überhaupt nicht heiraten. Sie können nur so tun.

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Es ist wichtig, dass sich die Leute anlügen lassen. Man braucht weniger die Lüge selbst, mehr die Belügbaren.
Haha, die Lüge ist verzeihlich, dem Lügner zu verzeihen, die Belogenen aber sind, nun, was eigentlich?

MFG
Dr. W (der schon auf gewissen 'Bedarf' beim 'So-Tun' hinweist, es geht ja auch um Kohle, es gibt bundesdeutsch Subventionen und Steuerersparnis; die Zahl schwuler Scheinehen wird in die Höhe schnellen)

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Ausführlicher:
dem Lügner verzeiht man für gewöhnlich die Lüge dann, wenn man sie gern geglaubt hätte. Stalin ist beliebter als Hitler, weil er die schöneren Lügen hatte. Aber die Lüge ist austauschbar, es kommt gar nicht auf sie an, der Vorgang des Lügens ist das, was die Herrschaft ausmacht und benötigt.

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Präziser (OT Homo-Ehe):
Ein Lügner kennt die Wahrheit. Sonst wäre das Gesagte nicht unwahr, also eine Lüge. Warum aber so wenig des politisch Behaupteten als Lüge entlarvt wird (gerade in Zeiten des Internets), liegt daran: Ist es überhaupt eine Lüge?

Erzählt wird viel Humbug. Meist esoterischer Unfug. Oder Verschwörungstheoretisches. Humbug ist nicht ungefährlich, weil meist ideologisch benutzbar zur Meinungsmanipulation.

Lüge (die wahre) und Humbug spielen im politischen Diskurs aber nur eine untergeordnete Rolle. Viel gefährlicher ist die Anmaßung von Wissen. Und dies hat einen philosophisch begründbaren Namen: Bullshit.

Bullshit entsteht immer dann, wenn Menschen in die Lage versetzt werden, über Dinge zu reden, von denen sie nichts verstehen. Bullshit ist weder Lüge noch Humbug, es ist pures Unwissen; „Bullshit ist ein größerer Feind der Wahrheit als die Lüge“ (Harry S. Frankfurt).

Ein Mikrophon-Test:
Die Hauptsätze der Thermodynamik und ein grüner Energiewender zum Beispiel.

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Repetitio
Ich hab's jetzt, glaub ich, Schritt A: einer, ein bundesdeutscher Unionist beispielsweise, könnte aber auch ein Niggemeier sein, trägt beispielsweise vor, dass die sogenannte Homoehe urchristliches Gut ist, nur noch nicht als solches von allen erkannt, Schritt B: einige gucken blass, weil's nicht stimmt, Schritt C: langsam einsetzende Zustimmung geht in lang anhaltenden Applaus über, homosexuelles Handeln (nur ein Beispiel, es geht natürlich um das Konzept) bewegt sich idF in Altar-Nähe und in die Nähe anderes Sakralen.

Wobei es nebensächlich ist, ob da einer die Wahrheit oder die Unwahrheit oder bewusst die Unwahrheit gesagt bzw. gelogen hat, denn es geht um die Belügbaren, vs. Belogenen, vielleicht ist auch gar nicht gelogen, sondern nur "gelogen" worden.

War wieder einmal anspruchsvoll, eine Nachbereitung / Strafarbeit sozusagen benötigend,
MFG + Dank an alle,
Dr. W

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Der letzte Satz ist der Beste!
Ehe und Familie stehen in den Verfassungen vieler EU-Länder mit der Begründung der "Erhaltung und Vermehrung der Nation" unter Schutz. Ich glaube auch in Deutschland. Das ist natürlich vielen ein Dorn im Auge.

In Österreich wollte die ÖVP in 1988 dies auch in die Verfassung schreiben lassen, Rote und Grüne waren aber mit der Begründung, dass die Ehe und die Familie klerikal-reaktionäre Überbleibsel alter Zeiten seien, dagegen. Somit blieb die Verfassungsmehrheit aus.

Die Meinung dieser Parteien hat sich natürlich nur scheinbar geändert, sie sehen in der Ehe und Familie nach wie vor ein klerikal-reaktionäres Institut - wenn es um heterosexuelle Ehen geht.

Somit ist das ständige Reiten auf diesem Thema nur ein Gehorsamkeitstest.

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Gehorsamkeitstest
ist genau der Punkt: geht nur mit Gelogenem. Unterordnung unter das Gesetz der Schwerkraft zu verlangen, erübrigt sich. Unter das der Toleranz, das ist Macht.

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Die Schwerkraft gibt es wirklich, Toleranz gibt es wirklich, auch miteinander verheiratete Homosexuelle gibt es wirklich.
Weil nämlich der Inhalt des Begriffs "Heiraten" sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, und zwar nicht auf Anordnung von oben, sondern weil die Mehrheit der Menschen das so sieht. Sollten Sie eines Tages wieder Mehrheiten für Ihren Satz "Homos können überhaupt nicht heiraten" zusammenbekommen, dann wird er wieder wahr sein. Jetzt ist er schlicht falsch.
Im Übrigen gebe ich Ihnen Recht, dass das ein ziemlicher Nebenkriegsschauplatz und die mediale Aufregung nicht wert ist.

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@ damals :
Weil nämlich der Inhalt des Begriffs "Heiraten" sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat, und zwar nicht auf Anordnung von oben, sondern weil die Mehrheit der Menschen das so sieht.
Es gibt grundsätzlich die beiden Möglichkeiten 1.) Begriffsbedeutung Moden zuzuweisen, sich also jetzt, typischerweise beim "Linguisten nebenan" oder beim Soziologen, informieren was dieser oder jener Begriff aus seiner Sicht heute zu bedeuten hätte, also pers. Macht abzugeben, oder 2.) selbst etymologisch und allgemein begrifflich informiert zu sein.

Dass sich "mal eben so" die Hīrāt in ihrer Bedeutung ändert, würde ihr Kommentatorenfreund zurückweisen wollen, lol.

BTW, Wortbedeutung folgt auch nicht der Demokratie.

MFG
Dr. W

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Homohochzeit ...
... kannte ich eigentlich nur aus der einstmals noch schockierenden Pasolini-Verfilmung des Klassikers "Die 120 Tage von Sodom" eines Herrn Donatien Alphonse François de Sade *HUST* und hielt das DAMALS schlicht für ziemlich abartig und pervers.

Aber nun ja ... Heute, in den glorreichen Zeiten von TOLERANZ und DEMOKRATIE haben sich die Werte eben geändert!

Hähähä ... ^^

Obwohl, ne, iss nicht lustig!

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