Montag, 11. Januar 2016
Völkisch-chauvinistische Argumentationen
Zu oft hat Patriotismus nichts weiter bedeutet, als dass die Oberpatrioten den Niederpatrioten patriotische Opfer abverlangt haben. Dass gleich Patriotismus als solcher negativ besetz ist, ist mal wieder übertrieben extrem, ist aber nun mal so. Mit der Überlegenheit eines Volkes kann man argumentativ keine Karte ziehen, zumal ein Führer, der seinen Führungsanspruch völkisch begründet, unlogisch ist, denn das überlegene Volk soll ja gerade nicht zur Demokratie imstande sein.
Wer mit „Richtig oder falsch, mein Land“ oder „mein Volk“ ankommt, muss mehr bieten, wir haben erlebt, dass das Falsche so falsch sein kann, dass dieser Grundsatz jede Rechtfertigung verliert.
Das Muster „bei uns richtig, bei anderen falsch“ gibt es zwar immer noch, im Politischen, etwa im Rechts/Links-Schema. Hier könnte aber vorgebracht werden, dass eben nicht eine Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt.
Man könnte also annehmen, das volksbezogene Denken sei völlig aus der öffentlichen Debatte verschwunden, geächtet.
Umso überraschender, dass es wieder explizit benutzt wird.
Schauen wir ins Hellfeld, worauf sich gefreut wird. Wo differenziert wird und wo pauschalverallgemeinert. Wo die Rasse von Wert sein soll. Welchen ethnischen Eigenschaften der Vorzug gegeben wird. Wo die Gesellschaft dem Volkswesen entsprechen soll. Die Argumentationslinie ist komplett chauvinistisch und völkisch.
Nur eben für das andere Volk.

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Ja, einverstanden
aber mich beschäftigen solche konkreteren Fragen:
- Wieso ist Ralf Stegner ohne ein Wort Diskussion mit seinem "Mir schlottern die Beine ;)"-Spruch inkl. Smiley zum Kölner Silvester-Event davongekommen? Ein Smiley brach einem Matussek ja das Genick, dabei hat er niemanden verhöhnt. Dass die SPD nicht die Welt-Redaktion ist, ist mir klar, aber wieso schweigen andere auch?
- Wieso standen am 9. Januar 1700 bestens ausgerüstete Polizisten samt Wasserwerfern bereit und schlugen auch los, wenn Deutsche demonstrieren und teilweise auch randalieren? Sind die 3 Böller, der Anlass zum Losschlagen, tatsächlich von einem Journalisten auf die Polizisten geschossen worden? Wieviele Böller sind am Silvesterabend in Köln in Kopfhöhe horizontal in die Menge geschossen worden, ohne dass die Polizei irgendetwas dagegen getan hätte? Obwohl es Terrorwarnungen gegeben hat, die Polizei musste also in Bereitschaft stehen! Was für Zeichen ist das an die Migranten? Ihr dürft, die Deutschen werden mit Polizeigewalt gestoppt?
- Wie steht es mit den Ermittlungen gegen den Reker-Attentäter? War er nun V-Mann oder nicht? Davon hört man absolut nichts mehr. Fällt mir nur so ein, da man sich ja auch fragen kann, wieviele Hogesa-Leute eigentlich den Status eines V-Mannes haben, oder ob die Böller doch nicht von einem Journalisten, sondern vielleicht von einem V-Mann abgefeuert wurden. Es wäre doch schade gewesen um das große Polizeiaufgebot, ohne dass die auch was machen. Und was einem dabei noch so einfällt, ein Interview mit dem Mainzer Politikwissenschaftler Gerd Mielke: "Wenn sich die Mengen von rechtsaffinen Kleinbürgern in Dresden in einem dreistündigen Polizeikessel erst alle mal in die Hose gepinkelt haben und abschließend mit Wasserwerfern traktiert wurden, dann haben sie für eine geraume Weile genug vom Demonstrieren"
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/interview-mit-mainzer-politikwissenschaftler-mielke-jetzige-pegida-afd-zu-sehr-pack-partei/-/id=1682/did=16440736/nid=1682/1f3r3i9/
Seine Empfehlung ist am 9. Januar befolgt worden.

Zugegeben, der heutige Tagesschauder-Eintrag gibt auf diese Fragen durchaus eine Antwort.

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War jetzt aber wieder
ein anspruchsvoller Text.
KA, im Liberalen ist es so, dass sich am Nationalstaat orientiert wird, das Staatsvolk und dessen Interessen meinend, aber auch die Bevölkerung in ihren Interessen berücksichtigend.

Gemeint könnte sein, dass seitens des werten hiesigen Inhaltegebers festgestellt worden ist, dass in der BRD ungünstig völkische Interessen von bestimmter Seite gegen das eigene (!) Staatsvolk verwendet werden, von der bundesdeutschen Elite und der politischen Leitschicht.

Könnte sein, ich bin da jetzt nicht soo drin in der aktuellen bundesdeutschen politischen Gemengelage.

Deshalb nur eine kleine Anekdote:
Spaßeshalber ist vom Schreiber dieser Zeilen gelegentlich in mehreren bundesdeutschen "linken" und feministischen oder "feministischen" Web-Biotopen kritisch angefragt worden, ob bestimmte feministische oder "feministische" Forderungen und Sichten denn korrekt seien, auch angemessen Datenlagen berücksichtigend, ob es da mit der Theoretisierung ordentlich verlaufe, ob wirklich ein sich perpetuierender X-Ismus vorliegt.

Die Antworten gingen fast zwingend dahin, dass "ein heterosexueller, alter, weißer, deutscher [1] Mann" hier die Fresse zu halten hat.

MFG
Dr. W

[1]
Das mit dem 'deutsch' stimmte nicht, der Rest war aber gut herausgeschnüffelt.

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