Sonntag, 24. Januar 2016
Der Dom war im Wege
Der Tagesspiegel scheint ein bisschen zu bereuen, den rassistischen Frauen voreilig eine Hauptmitschuld an den Silvesterübergriffen gegeben zu haben, und findet schließlich noch andere ungünstige Umstände, diesmal stadtbaulicher Art:
„Nach Köln
Städte müssen wieder menschenfreundlicher geplant werden
Alexanderplatz, Hallesches Tor, Kottbusser Tor: Der öffentliche Raum ist zu einer unwirtlichen Transitzone verkommen. Köln hat gezeigt, dass auch darin eine Gefahr liegt. Stadtplaner müssen umdenken.“
Und Stadtplanerinnen auch, aber bisher haben ja Männer alles verbockt.

Die Artikelverfasserin hat „in Köln studiert und weiß, dass die Domplatte unwirtlich sein kann. Eine riesige Freitreppe verbindet den Dom oben und den Bahnhof unten. Im Sommer sitzen hier viele Touristen. Doch wenn sie weg sind, wenn es dunkel ist und kalt, verstärkt die Treppe die Unsicherheit. In der Silvesternacht machte sie es den Frauen noch schwerer, an den Männern vorbeizukommen, die sie bedrängten.“
Treppen als Unsicherheitsfaktor, das hätte man wissen müssen.

„Der öffentliche Raum verwahrlost – auch weil es oft an Rücksichtnahme und gegenseitiger Toleranz für Menschen mit anderen Interessen fehlt. Und so werden viele Plätze, wenn überhaupt, nur von jeweils einer speziellen Gruppe frequentiert: von Familien oder Freilufttrinkern, von Skatern oder Rentnern, von Radlern oder Fußgängern. Immer mehr Reiche ziehen sich gleich ganz in Gated Communities zurück.“ Um vor den rosa Gorillas ihre Ruhe zu haben.

Skater, Rentner, Radler und Fußgänger. Wenn bloß die üble Stadtplanung nicht gewesen wäre.
Die Fotounterschrift ist auch nett, auf dem Foto ist auch kein rosa Gorilla: „Dunkel trotz Sonne. Die Plätze am Kottbusser Tor sind kein besonders freundlicher Ort. Nachts ist es umso schlimmer.“
Wenn schon der Ort nicht freundlich ist, schon gar nicht menschenfreundlich, kann auch die bunte Stimmung nichts ausgleichen.

Automatisch wird eingeblendet: „Auch interessant: Diebische Kinder beim ‚Rolltreppentrick’ erwischt“.
Um die Rolltreppen sollte man sich auch mal kümmern.

Nicht klicken:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-koeln-staedte-muessen-wieder-menschenfreundlicher-geplant-werden/12868580.html#kommentare

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