Donnerstag, 14. Januar 2016
Abwehrreaktionen
Das helle Deutschland ist in helle Angst versetzt, nämlich in die, nun könnten die Ereignisse den Falschen in die dunklen Hände spielen.
Die Distanzierung von den Opfern läuft.

Wenn ein außerirdisches Raumschiff landet, hätte man dann auch die Hauptsorge, diese Information könnte den UFO-Verschwörungstheoretikern eine Bestätigung ihrer kruden Thesen liefern? Noch wäre eher zu erwarten, dass man sich mit dem UFO befasst.

So obszön es ist, zuerst an den politischen Gegner zu denken, so offenbart es doch, wie sehr es den Oberhellen allein um sich geht.
Was wäre denn eigentlich tatsächlich los mit dem Wasser auf den Mühlen? Ein paar Landtagssitze mehr für die AfD oder was? Mehr Leute bei der Demonstration? Also ein demokratisch-verfassungsmäßiger Effekt. Wir können sehr stolz sein.

Aber da es den Herrschenden nicht um Demokratie geht, sondern um Herrschaft, merken sie sehr wohl die Bedrohung ihrer selbst durch die Realität.
Angesichts von Geschehen auf den politischen Gegner zu kommen, ist ein Themenwechsel und nichts weiter als ein propagandataktischer Trick. Man lenkt das Thema von dem, wofür man etwas kann, weil man es verschuldet und zu verantworten hat, auf ein Feindbild, auf Leute, für die man ja gerade nichts kann. Das funktioniert, weil es emotional erleichtert.
Es ist dabei nicht einmal schlüssig. Wären die schlimmen Hasspopulisten wirklich so, wie man es ihnen zuschreibt, bedürften sie gar keiner Bestätigung durch Vorkommnisse. Man fürchtet ja auch nicht, dass der Bau eines Wohnblocks in Ostjerusalem Nasrallah in die Hände spielen könnte. Das braucht er gar nicht.

Wer warnt und Sorgen ausspricht, hat im Gegenteil meist noch den Rest von Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm kommen möge, und meint beim Eintritt des Befürchteten, jetzt müssen doch die Schlafwandler aufwachen.

Müssen sie nicht, weil sie nicht schlafen. Sie wollen, was geschieht, und wehren ab, was sie gefährdet.

... link (0 Kommentare)   ... comment