Donnerstag, 26. Mai 2016
Dem einen Manne kann geholfen werden
Wer war es gleich noch einmal, der sagte, wir sozialisieren nicht das Eigentum, wir sozialisieren die Menschen? Egal, die bizarren Auswüchse fallen nur noch auf, wenn sie bizarrer sind als der Durchschnitt.
Vielleicht dieses, noch: Auf Spiegel.de läuft eine Werbung von „Integrationsinitiativen der deutschen Wirtschaft“ mit dem Aufruf „Helfen Sie mit, jetzt aktiv werden“ und dem Motto wie aus der Schwarmintelligenz des Kirchentages generiert WIR TSCHAFT ZUSAMMEN.
Zu sehen ist ein geteiltes Bild eines Gesichts oder ein zusammenmoniertes aus zwei Gesichtern, je ein junger Mann bringt eine Gesichtshälfte ein, der eine ist mutmaßlich schon länger hier, der andere hat Hintergrund.
Dann blenden sich diese Sätze ein:

Beide haben große Träume.
Nur einer hat eine Perspektive.
Deutsche Unternehmen helfen Flüchtlingen.

Schön, dass die Wirtschaft Gesicht zeigen will und Teilhabe an der Gesellschaft beansprucht.
Die Zielgruppe sind Gutmenschen, aber es kann nicht ausgeschlossen werden, dass doch auch andere diese Werbung sehen.

Jetzt mal im Ernst, ist das nicht Öl auf die Mühlen von Kinderschokoladehassern?

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Vielleicht brauche ich Nachhilfe.
Ich habe in YouTube das Video von Spiegel.TV angeschaut. Ich kenne das Wortlaut der PEGIDA-Kritik nicht, so kann ich zu dem Thema kein eigenes Bild machen.

Ich weiß nur, dass in Meran, im Zentrum, im Souvenirladen der Rotwein "Hitler" mit der Abbildung des "größten Feldherren aller Zeiten" ein Renner sei.
Insofern wäre die Collage mit Rittersport zumindest in Italien nicht die Rede wert, worüber Spiegel.TV vielleicht eher meditieren könnte. Aber gut, man kehrt ja vor der eigenen Haustür, zumindest in diesem Fall.

Aber warum ist die o.g. Werbung Öl auf die Mühlen von "Kinderschokoladehassern"?

Sorry, ich stehe offensichtlich auf der Leitung.

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Zur Erklärung
Die schlimmen Rassisten könnten sich bestätigt fühlen, dass nur den Flüchtigen die Perspektive gegeben wird und sich keiner um den alteingesessenen kümmert, aber das ist natürlich reine Hypothese mit Vorurteil.

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Danke, so ist es mir klar.
Man könnte natürlich der Werbung mit den zwei Gesichtern und zwei Chancen die Kinderschokoladen-Werbung entgegenhalten, die ja gerade die Chancengleichheit dokumentiert. Und kommt auch von der Industrie.

Pikanterie am Rande: Kinderschokolade ist italienischer Provenienz, der besagte Rotwein auch...

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