Montag, 20. Juli 2015
Bargeld und Wertschöpfung
Heute gibt es nicht die gewohnte Erklärung eines ärgerlichen Phänomens, sondern eine offene Frage. Vielleicht weiß ja jemand etwas Erhellendes.
Wieso ist eigentlich in Griechenland das Bargeld knapp?
Ja, schon klar, weil die Banken keins ausgegeben haben und auch jetzt nur begrenzt. Aber warum ist das ein Problem? Das Geld wird doch nicht verbraucht, sondern eingetauscht gegen Waren und Dienstleistungen. Und dann ist es bei dem, der es dafür bekommt. Der Geldfluss verläuft in der Gegenrichtung zum Warenverkehr. Wieso die Fluktuation?
Hohe Mehrwertsteuer, das könnte ein Grund sein, aber die bewirkt eher, dass weniger erworben wird. Das Geld, das an den Staat abgeführt wird, bleibt auch im Land, Auslandsschulden werden davon ja nicht bezahlt.
Einer kocht Käse, dafür näht der andere Hosen. Wenn es gut läuft, produzieren sie ein Mehrprodukt und können an Touristen verkaufen. Dann können sie sich ein Bild für die Wohnung leisten.
Rentner, ja die, die können keine Dienstleistung oder Ware anbieten, die sind auf das Geld aus dem Automaten angewiesen. Sie sind offenbar die Geldquelle für den Rest der Wirtschaft. Oder die sonstigen Beamten, die haben auch nichts als Tauschwert anzubieten.
Vielleicht sind wir dicht an einer Erklärung dran. Finanzprobleme des Staates sind Wertschöpfungsprobleme. Das sollte uns interessieren; einer betreibt Genderforschung, dafür betreibt der andere die Energiewende. Und beide verdienen mehr als der Saisonarbeiter auf dem Feld. Das ist Finanzkrise.

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