Donnerstag, 4. Februar 2021
Keine Personalfrage
Man muss der SPD auch mal anrechnen, dass sie etwas richtig gemacht hat, richtig im Sinne von zweckdienlich aus ihrer Sicht, nämlich mit der Wahl der Vorsitzenden.
Hätte man Olaf Scholz als SPD-Chef, vielleicht co-mäßig mit einer passablen Mitvorsitzenden, auch wenn uns jetzt keine einfällt, wäre die öffentlich-mediale Meinung wie gewohnt: Partei befinde sich in desolatem Zustand, Desaterumfragen, Bild des Jammers. Ganz in der Tradition, wie es den letzten Vorsitzenden ergangen war. Warum war das so? Weil die noch etwas wollten, sie verkörperten ein Begehren, von Anspruch wollen wir gar nicht reden, einen Wunsch, Wahlen zu gewinnen und dafür ein Angebot mit Kompetenz zumindest vorzutäuschen.
Das ergab die Fallhöhe.
Die beiden jetzigen verkörpern die Talsohle. Da ist nichts mehr von Maßstäben, an denen gemessen werden könnte, da sind, im gängigen Sprachbild, keine Hürden mehr zu reißen. Ihre bloße Existenz ist schon eine Aufwertung, in der Erscheinung, auf die es ankommt, und das strahlt auf die Partei. Sie brauchen nicht mal Merkel zu sein, sie können für gar nichts etwas, und so wirken sie durchaus repräsentativ.

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